Protokoll
Sitzung des Hauptausschusses vom 16.04.2024

Ö 1 - 21-3781

NEU Dringlichkeitsantrag CDU betr. Geplante Zentralisierung der Unterhaltsvorschussstellen (Bericht der Verwaltung)

Der Dezernent für Soziales, Jugend und Gesundheit des Bezirksamtes Wandsbek berichtet zum Thema im Wesentlichen folgendes:

 

Die Arbeit der Unterhaltsvorschussstellen beinhalte die Auszahlung der Unterhaltsvorschüsse an die zumeist ledigen Mütter und die wesentlich aufwendigere Rückforderung von den überwiegend säumigen Vätern.

Die Rückforderungsquote liege in Hamburg im Durchschnitt lediglich bei 11 %. Die Bezirksämter seien unterschiedlich stark aufgestellt und je nach Personalbestand verschiebe sich die Bearbeitung, weil der Schwerpunkt natürlich auf die Auszahlung des Unterhalts für die Mütter gelegt werde. Bei ausreichenden Kapazitäten werde versucht, davon etwas von den Vätern zurückzuholen. In den meisten Fällen seien die Väter aber schlicht nicht in der Lage zu zahlen, weil sie selber Sozialtransferleistungen beziehen.  

 

Der Senat habe aufgrund der relativ geringen Rückforderungsquote mit verschiedenen Ansätzen erfolglos versucht, diese zu erhöhen. Seit einem Jahr laufe nun ein von der Kasse Hamburg initiiertes Projekt, das die bisher einheitliche Sachbearbeitung aufteile in eine bezirkliche Leistungssachbearbeitung und eine Vollstreckungssachbearbeitung, die von der Kasse Hamburg übernommen werde. Auch mit diesem Projekt habe sich die Rückforderungsquote nicht erhöht. Der Rechnungshof habe dies erkannt und dokumentiert, dass dieses Modell nicht erfolgsversprechend sei. Dies hätten fünf Bezirksämter zum Anlass genommen, sich selber neu zu organisieren.

 

Die gemeinsam entwickelte Idee sei die Zusammenführung der Sachbearbeitung bei einem Bezirksamt, denn mit einem größeren Personalkörper könnten urlaubs- oder krankheitsbedingte Ausfälle besser abgefedert werden. Die Auszahlung der Unterhaltsleistung solle weiterhin vor Ort erfolgen und es werde auch weiterhin Ansprechpartner in den sozialen Dienstleistungszentren geben. In welcher Größenordnung dies zukünftig geschehen müsse, werde die Erfahrung mit dem Projekt zeigen.

Bisher gebe es nur einen Letter of Intent, eine Projekteinsetzungsverfügung sei für Ende dieses Monats beabsichtigt. Wandsbek habe das Projekt als Pilot übernommen, weil es als größtes Bezirksamt auch die größten personellen Kapazitäten habe.

 

Warum ist die Bezirksversammlung noch nicht informiert worden?

Das Projekt befinde sich noch in einer sehr frühen Phase, insofern gebe es noch keine organisatorischen Änderungen, die nach § 28 BezVG (Bezirksverwaltungsgesetz) präsentiert werden könnten.

 

In der anschließenden Diskussion werden insbesondere folgende Punkte angesprochen:

-          Harburg habe eine Rückforderungsquote von knapp 15 %.

-          Es kämen nicht mehr viele Menschen für eine persönliche Beratung, denn es gebe verschiedene digitale Kommunikationsmöglichkeiten, die heutzutage auch überwiegend genutzt würden. 

-          Die Bezirksämter Hamburg-Mitte und Bergedorf hätten sich dem Projekt nicht angeschlossen. Zurzeit bestünden also zwei Modelle und Ende des Jahres werde entschieden, welches der beiden weiter fortgeführt werde solle. Über den Zusammenzug und den gemeinsamen Standort werde zum Ende des Projektes entschieden.

-          In den fünf beteiligten Bezirksämtern seien ca. 87 Mitarbeiter in dem Bereich Unterhaltsvorschuss beschäftigt. Eine Stellenerweiterung werde nicht erwartet.

-          Die Unterhaltsvorschussleistungen seien Bundesmittel und es werde von Hamburg eine Rückforderungsquote von mindestens 15 % erwartet.

 

Herr Trispel sichert zu, den Fraktionen die abgestimmte Projekteinsetzungsverfügung zur Verfügung zu stellen.

 

Frau Fredenhagen merkt abschließend an, Harburg habe sich den vier anderen Bezirksämtern angeschlossen, weil es eine gewisse Tendenz gebe, bezirkliche Aufgaben bei Fachbehörden anzusiedeln oder auch bei der Kasse Hamburg zu zentralisieren, die aus ihrer Sicht dort nicht hingehörten. Dies betreffe möglicherweise auch andere Arbeitsbereiche, weshalb sie es für sehr wichtig halte, dass die Bezirke sich zusammenschließen und gemeinsam Lösungen im Rahmen der Bezirksverwaltung finden, auch im Sinne des Bürgerservice. Deshalb sei dieses Projekt sehr wichtig, weil es auch exemplarischen Charakter haben könnte.

 

Ö 2

Beantwortete Drucksachen

Ö 2.1 - 21-1035.01

Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Bestattungswald im Bezirk Harburg

Ö 2.2 - 21-2994.01

Stellungnahme zum Antrag FDP Fraktion bzgl.: HVV-Hop weiter in den Süden ausbreiten

Ö 2.3 - 21-3262.02

Ergänzende Stellungnahme zum gem. Antrag der GRÜNE und SPD Fraktion betr. Regelung des Fahrradverkehrs an der Kreuzung Harburger Ring / Lüneburger Str. / Schlossmühlendamm

Ö 2.4 - 21-3375.02

Stellungnahme BVM zum gemeinsamen Antrag GRÜNE-Fraktion - SPD betr. Komfort-Übergänge über die B73 in Neugraben-Fischbek realisieren

Ö 2.5 - 21-3530.01

Antwort auf Anfrage gem. §27 BezVG der GRÜNE-FRaktion betr. Soziales Wohnen im Bezirk -Menschen vor Wohnungslosigkeit schützen

Ö 2.6 - 21-3549.01

Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Fähre Cranz - Blankenese autonom steuern

Ö 2.7 - 21-3599.01

Antwort auf Anfrage CDU betr. Sanierung Elfenwiese

Ö 2.8 - 21-3609.01

Stellungnahme zum Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Irreführende Ausschilderung am Bahnhof Harburg Rathaus

Ö 2.9 - 21-3620.01

Stellungnahme zum Antrag der FDP-Fraktion betr: Beseitigung der Beschädigungen am Deichfuß in Vierzigstücken und Hasselwerder

Ö 2.10 - 21-3627.01

Antwort auf Anfrage CDU betr. Planungen für Parkanlage Rönneburg im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts "Natürlich Hamburg!"

Ö 2.11 - 21-3632.01

Stellungnahme zum Antrag CDU betr. Abriss des Alten Jägerhofes

Ö 2.12 - 21-3638.01

Stellungnahme zum gem. Antrag SPD - GRÜNE betr. Abstellflächen für E-Scooter im ÖPNV-Umfeld

Ö 2.13 - 21-3640.01

Stellungnahme zum gemeinsamen Antrag SPD - GRÜNE betr. Unterbrechung des S-Bahnverkehr und ZOB-Umbau nicht gleichzeitig

Ö 2.14 - 21-3643.01

Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Biometrische Fotos für alle Dienste in den Kundenzentren

Ö 2.15 - 21-3644.01

Antwort auf Anfrage gem. §27 BezVG der GRÜNE-Fraktion betr. Polizeieinsatz bei unangemeldeten Versammlungen bzw. Blockaden am 29. und 30. Januar 2024 am Finkenwerder Ring und Kornweide

Ö 2.16 - 21-3696.01

Antwort auf Kleine Anfrage gem. § 24 BezVG der GRÜNE-Fraktion betr. zu Bahn-Unterführungen in Fischbek

Ö 2.17 - 21-3707.01

Antwort auf Anfrage CDU betr. Keine Parkplätze = keine Lehrkräfte?

Ö 2.18 - 21-3708.01

Antwort auf Anfrage CDU betr. Großspielflächen im Bezirk Harburg

Ö 2.19 - 21-3710.01

Antwort auf Anfrage CDU betr. Zuständigkeit für Beschilderung am NSG in den Parkanlagen im Vogelkamp

Ö 2.20 - 21-3715.01

Antwort auf Anfrage CDU betr. Verkehr in der Unterführung zum Sand - wieviele Verwarnungen?

Ö 2.21 - 21-3716.01

Antwort auf Anfrage CDU betr. Werden Patienten Hausarztverträge aufgedrängt?

Ö 2.22 - 21-3739.01

Antwort auf Anfrage der FDP-Fraktion Parkraumnutzung Schule Hausbrucher Bahnhofstraße

Ö 2.23 - 21-3740.01

Antwort auf Kleine Anfrage der FDP-Fraktion: Buslinie 550 - Bushaltestelle Nincoper Straße 160 (Up-Date) vom 28.Februar 2024

Ö 2.24 - 21-3763.01

Antwort auf Große Anfrage CDU betr. Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und Bestand Elektrofahrzeuge im Bezirksamtsbereich

Ö 2.25 - 21-3780.01

Antwort auf Kleine Anfrage DIE LINKE betr.: Infostände rechtsextremer Parteien im Bezirk Harburg

Ö 3

Neue Anträge, die nicht für die Tagesordnung der Bezirksversammlung angemeldet wurden

Ö 3.1 - 21-3810

Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Einfache Antragsverfahren Sondernutzung Außengastronomie + Sichern der Sommersaison 2024

Ö 3.2 - 21-3821

Antrag CDU betr. Wohnperspektive für Familien mit überdurchschnittlicher Verweildauer in öffentlich-rechtlichen Unterkünften

Ö 3.3 - 21-3825

Antrag CDU betr. Francoper Straße eine Hauptverkehrsstraße

Ö 3.4 - 21-3827

Antrag CDU betr. Erweiterung Kunstpfad Harburg Krokuswiese

Ö 3.5 - 21-3828

Antrag CDU betr. Behindertengerechte Zugänge zum Helms Museum

Ö 3.6 - 21-3833

Antrag SPD betr. Zusätzliches WC am Neuländer See

Ö 3.7 - 21-3834

Antrag SPD betr. Zugang zum Heidefriedhof nutzerfreundlich gestalten

Ö 3.8 - 21-3836

Antrag SPD betr. Busverkehr in Marmstorf wieder verbessern

Ö 3.9 - 21-3839

Antrag SPD betr. Sondernutzungen rechtssicher und dienstleistungsorientiert bearbeiten

Ö 3.10 - 21-3840

Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Verlängerung der Buslinie 340 nach Neugraben

Ö 4 - 21-3748

Anhörung gem. § 28 BezVG - Verlängerung der öffentlich-rechtlichen Unterbringung in der Straße Am Radeland im Bezirk Harburg, Stadtteil Heimfeld

Ö 4.1 - 21-3802

Stellungnahme der AfD-Fraktion II gem. § 28 BezVG - Verlängerung der öffentlich-rechtlichen Unterkunft in der Straße Am Radeland (zur Kenntnis)

Ö 5 - 21-3757

Anhörung gem. § 28 BezVG - Errichtung und Inbetriebnahme einer Clearing-Erstversorgung "Jutestraße (Flurstück 3121, Gemarkung Wilstorf)" für die Aufnahme und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern im Bezirk Harburg

Ö 5.1 - 21-3801

Stellungnahme der AfD-Fraktion II gem. § 28 BezVG - Errichtung und Inbetriebnahme einer Clearingstelle Erstversorgung "Jutestraße" für die Aufnahme und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern im Bezirk Harburg (zur Kenntnis)

Ö 6 - 21-3764

Information über das Erfordernis weiterer notwendiger (Not-)Maßnahmen im Rahmen der Unterbringung von Asyl- und/oder Schutzsuchenden (zur Kenntnis)

Ö 7

Terminplanung nach der Wahl

Herr Trispel regt ergänzend zu seiner Mail vom 08.04.2024 an, bereits heute einige Termine nach der Wahl vorsorglich zu reservieren.

 

Der Hauptausschuss verständigt sich vorläufig auf folgende Termine:

-          16.07.2024 - 1. konstituierende Sitzung der Bezirksversammlung (u.a. Einsetzung des Hauptausschusses)

-          24.09.2024 – 2. konstituierende Sitzung der Bezirksversammlung (u.a. Einsetzung der Fach- und Regionalausschüsse)

-          03.09.2024 – ggf. Wahl der Bezirksamtsleitung

 

Einen Termin für den neuen Hauptausschuss als Ferienausschuss (Ende Juli oder im August 2024) wird die neue Bezirksversammlung festlegen. Grundsätzlich wird an der Tradition festgehalten, dass HA und BV an einem Dienstag (BV am Ende des Monats) tagen.  

Ö 8

Mitteilungen der Verwaltung

Herr Trispel macht auf eine Schulungsveranstaltung für die neue Bezirksversammlung (BV) aufmerksam. Der Termin für die neue BV in Harburg sei für Sonnabend, den 07. September 2024 reserviert worden. Er richte sich insbesondere an neue Mitglieder der BV, sei aber natürlich für alle offen.

 

Der Hauptausschuss nimmt Kenntnis.

Ö 8.1

Planvorlagen für Sondernutzungserlaubnisse

Frau Wüpper berichtet ergänzend zur Vorlage der Verwaltung, die den Fraktionen mit Mail vom 15.04.2024 zugegangen ist.

Mit einigen Folien zeigt sie beispielhaft, mit welcher Art von Vorlagen die Verwaltung derzeit arbeite. In vielen Fällen sei nicht klar erkennbar, was der Antragsteller genau möchte. Sie verdeutlicht das Erfordernis Standards zu setzen, denn die Verwaltung sei gehalten, eindeutige und rechtssichere Verwaltungsakte und Gebührenbescheide zu erstellen. Das sei auf der Grundlage der eingereichten Planvorlagen häufig erst nach mehrfachen Nachforderungen möglich gewesen.

 

Sie betont, dass die Skizzen nicht von einem Architekten angefertigt werden müssten, sondern als Eigenanfertigung eingereicht werden könnten und die Verwaltung dem Antragsteller ggf. natürlich auch Hilfestellung anbiete.

 

Auf Nachfrage erklärt sie, ein Antrag auf Sondernutzung habe nur für die beantragte Zeit Gültigkeit.

Ö 9

Verschiedenes

Es werden keine Themen angesprochen.

Ö 9.1 - 21-3749

Mitteilung AfD-Fraktion II: Umbesetzung im Stadtentwicklungsausschuss und im Ausschuss für Bildung und Sport