21-3549.01

Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Fähre Cranz - Blankenese autonom steuern

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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16.04.2024
Sachverhalt


 

Die Fährverbindung Cranz Blankenese ist leider kein verlässliches Verkehrsmittel. Neben dem Verschlickungsproblem der Este kommt es immer wieder zu Ausfällen durch fehlende Schiffsführerinnen oder Schiffsführer. Um wieder einen verlässlichen Betrieb zu bekommen, wäre eine Möglichkeit eine autonom fahrende Fähre einzusetzen. In Stockholm ist im Sommer 2023 eine Fähre in Betrieb gegangen, das Fraunhofer-Center für maritime Logistik im Harburger Binnenhafen forscht an autonom fahrenden Seeschiffen. Daher könnte es sehr sinnvoll sein, wenn ein weiterer Anwendungsfall in räumlicher Nähe gefunden wird. Dafür bietet sich die Fähre zwischen Cranz und Blankenese an. Die Fahrgast-Nachfrage ist außerhalb der Saison und am Wochenende überschaubar. Einzig die Querung des Hauptfahrwasser der Elbe würde eine kleine Herausforderung sein, aber anders als bei anderen Fährlinien in Hamburg ist diese Strecke verhältnismäßig kurz und übersichtlich. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob der Einsatz eines Katamarans mit verhältnismäßig kleinem Tiefgang wieder mehr Fahrten bei Niedrigwasser zumindest zwischen Neuenfelde und Blankenese erlauben würde.

Petitum/Beschluss


 

Das Präsidium der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei der der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende dafür einzusetzen, dass ein Forschungsprojekt z. B. mit dem Fraunhofer-Center für eine autonom fahrende Fähre zwischen Cranz und Blankenese geprüft wird. Darüber hinaus sollte der Einsatz eines Katamarans mit einem kleinen Tiefgang auf der Verbindung geprüft werden.

 

 

BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG  

DER VORSITZENDE  

        3. April 2024

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt zu dem Antrag SPD (Drs. 21-3549) wie folgt Stellung:

 

Die HADAG Seetouristik und Fährdienst AG (HADAG) arbeitet in enger Zusammenarbeit mit der Hamburger Hochbahn und den zuständigen Behörden intensiv an einer Stabilisierung des Fährbetriebs, um den Fahrgästen einen zuverlässigen Service bieten zu können. Im Hinblick auf die Fahrgastbedarfe insbesondere für Berufstätige setzt die HADAG den aktuellen Winterfahrplan noch bis zum 29. April 2024 fort. Mit den Angebotsanpassungen werden Kapazitäten für den Einsatz von Schiffen auf den besonders fahrgaststarken Routen ermöglicht. Somit wird das Fährangebot der HADAG insgesamt stabilisiert.

 

Innovative Lösungsansätze, wie die genannten autonom fahrenden Fähren oder der Einsatz eines Katamarans, können entscheidend dazu beitragen, die Mobilität zu verbessern und gleichzeitig nachhaltige Verkehrsalternativen zu fördern. Leider hat die HADAG derzeit keine frei verfügbaren Ressourcen, um solche langfristigen (Forschungs-)Projekte tiefgreifend zu untersuchen. Der Fokus der HADAG liegt im Jahr 2024 auf der Stabilisierung des Fährbetriebs und der Verbesserung der Fahrgastinformationen, insbesondere die Echtzeitinformationen.

 

 

gez. Heimath

 

 

 

f.d.R.

Hille