21-3640.01

Stellungnahme zum gemeinsamen Antrag SPD - GRÜNE betr. Unterbrechung des S-Bahnverkehr und ZOB-Umbau nicht gleichzeitig

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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16.04.2024
Sachverhalt


 

Der Bezirk Harburg steht in den nächsten Jahren vor großen Problemen, wenn der geplante Umbau des Harburger ZOB (bisheriger Baustart Sommer 2024, Bauzeit ca. 2 Jahre) und längere Streckensperrungen auf der S-Bahn zwischen Harburg und Wilhelmsburg im Jahr 2025 vorgesehen sind. 

Die Verlagerung des Verknüpfungspunkts zwischen Bus und S-Bahn vom ZOB zum Harburger Ring ab dem Sommer 2024 wird für etwa 2 Jahre die Attraktivität für den ÖPNV im Bezirk erheblich vermindern. Die Wegezeiten werden sich verlängern, es bleibt aber bei einem Umstieg, um z. B. nach Hamburg zu gelangen. 

Laut einer Antwort zu einer kleinen Anfrage in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs.: 22/13694) sind ab dem Sommer 2024 bis 2025 insgesamt 5 Sperrungen der S-Bahn zwischen Harburg und Wilhelmsburg vorgesehen. 3 davon fallen auf jeweils ein Wochenende, vom 04.08. bis 03.09.2025 sollen jedoch 30 Tage sowie vom 18.10 bis 26.10 10 Tage keine S-Bahnen die Süderelbe überqueren. Aus Fahrgastsicht verschlechtert sich die Verbindung Richtung Norden noch einmal deutlich. Busumsteiger müssen voraussichtlich am Harburg Ring in den Schienenersatzverkehr (SEV) nach Wilhelmsburg umsteigen, falls sich für diese zusätzlichen Busse noch Platz findet. Die Fahrzeiten verlängern sich dadurch erheblich. Durch die geplanten umfangreichen Straßenbauarbeiten um den Harburger ZOB (Doppelknoten Hannoversche Straße) dürfte auch der Kfz-Verkehr auch auf den möglichen Umleitungsstrecken beeinträchtigt sein. Die bisher gängige Praxis der Fahrgäste am Bahnhof Harburg auch die Züge des Regionalverkehrs Richtung Hamburg zu nutzen, entfällt für viele, da dorthin ja keine Busse fahren.  

Falls in den genannten Zeiträumen auch der Fern- und Regionalverkehr nicht über die Elbe fahren kann, müssten die Kapazitäten des SEV noch weiter erhöht werden. Es dürfte zudem schwierig zu vermitteln sein, dass Fernreisende erst mit der S-Bahn von Harburg nach Harburg Rathaus fahren müssen, um dort in einen SEV-Bus nach Wilhelmsburg umzusteigen. 

Es wäre daher sehr wünschenswert, dass während des Umbaus der Harburger ZOB und auch der Sanierung des Doppelknotens (Buxtehuder Straße/ Hannoversche Straße sowie Hannoversche Straße/ Walter-Dudek-Brücke/ Moorstraße) keine S-Bahn-Sperrungen zwischen Harburg und Wilhelmsburg stattfinden. Eine Verschiebung der S-Bahnsperrungen nach Fertigstellung des Harburger ZOB wäre die günstigste Option. Die Sanierung des ZOB sollte daher so schnell wie möglich umgesetzt werden, da auch die geplante Erweiterung dringend erforderlich ist.

Petitum/Beschluss

Beschlussvorschlag:
 

Das Präsidium der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei der der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende dafür einzusetzen, dass die bisher geplanten Unterbrechungen des S-Bahnverkehrs in den Jahren 2024 und 2025 und der ZOB-Umbau in Harburg sich zeitlich nicht überschneiden. Grundsätzlich sollte daher die zur Sperrung der S-Bahn führende Maßnahme der DEGES verschoben werden.

 

 

 

 

 

 

BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG    

Der Vorsitzende        

  28.03.2024

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nimmt zu dem Antrag wie folgt Stellung:

 

 

Die geplanten Maßnahmen sind zwischen DEGES und DB AG sowie in Abstimmung mit der Freien und Hansestadt Hamburg grundsätzlich sehr langfristig und auf die anstehenden Sanierungen/ Maßnahmen der DB AG abgestimmt und eingetaktet. Die Gespräche zu den erwähnten Sperrpausen laufen bereits seit dem Jahr 2017.

 

Nach Auskunft der DB AG werden parallel zu den Hauptsperrungen der Baumaßnahme “A 26 Ost“ bahnseitig bei der Fern- und S-Bahn diverse Oberbaumaßnahmen zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg-Wilhelmsburg mit umgesetzt. Besonders zu erwähnen sind im Hafen-Gleis die umfangreichen Weichen- und Gleiserneuerungen sowie signaltechnische Anpassungsarbeiten im elektronischen Stellwerk. In den übrigen Streckengleisen werden vorrangig Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.

 

Eine Verschiebung der DEGES-Maßnahme wäre somit nicht zielführend, da die Maßnahmen der DB AG ebenfalls umgesetzt werden müssen und aufeinander abgestimmt sind.

 

Im Übrigen wurden im Zuge der Abstimmungen der Baumaßnahmen im Hamburger Süden die bisher bekannten Sperrzeiten der Bahnstrecken berücksichtigt. Dies bedeutet, dass die Großprojekte, wie der achtstreifige Ausbau der A 1, der Umbau des Doppelknotens Hannoversche Straße/Buxtehuder Straße/Moorstraße/Walter-Dudek-Brücke, die Umgestaltung des ZOB Harburg sowie die Ersatzneubauten der Bahnbrücken über die Süderelbe und Norderelbe, mit der Sperrzeit der S-Bahn-Gleise im Hinblick auf ihre verkehrlichen Auswirkungen koordiniert sind.

 

Die konkrete Abwicklung der bauzeitlichen Busverkehre und darüberhinausgehender Schienenersatzverkehre sowie ergänzender verkehrlicher Maßnahmen sind aktuell in Planung.

 

 

gez. Heimath

 

 

f.d.R.

Riechers