20-4296.01

Antwort Anfrage CDU betr. Forstwirtschaftlicher Holzeinschlag 2018/2019 im Gebiet Kuhtrift II

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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14.05.2019
09.04.2019
08.03.2019
12.02.2019
15.01.2019
Sachverhalt


Das Bezirksamt hat die von der CDU-Fraktion mit der Drucksache 20-4155.01 gestellten Fragen zum wesentlichen Teil nicht beantwortet, sondern darauf verwiesen, dass für die Fragen nach Durchführung des Bundeswaldgesetzes und des Landeswaldgesetzes die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zuständig ist. Soweit Fragen des Artenschutzes und seiner Belange betroffen sind, fällt die Angelegenheit in die Zuständigkeit der Behörde für Umwelt und Energie.
Das Bezirksamt hat darauf hingewiesen, dass es sich in der Gesamtangelegenheit bereits mit den Fachbehörden in Verbindung gesetzt und diese über den Sachverhalt informiert hat. Allerdings sieht sich das Bezirksamt ausweislich einer Mitteilung vom 19.11.2018 außerstande, die noch nicht beantworteten Fragen selbst an die Fachbehörden zu stellen. Es hat daher anheim gestellt, eine weitere Anfrage nach § 27 BezVG zu stellen.

Nachdem die Hamburger Fachbehörden den Grundeigentümern nicht ermöglicht haben, im Bereich Kuhtrift einen Kletterpark unter Berücksichtigung aller umweltschonenden Maßnahmen zu errichten, hat die Firma ImmoForst OHG aus Dinkelsbühl offenbar nunmehr die Planungen vorangetrieben, in erheblichem Umfang im Gelände Kuhtrift forstwirtschaftliche Baumfällungen vorzunehmen, die im Rahmen des Hamburger Landeswaldgesetzes erlaubt sind. Nach den bisher vorliegenden Informationen soll im November dieses Jahres mit einem angekündigten Einschlag von ca. 600 Bäumen im Alter von 60 bis 130 Jahren aus dem Bestand begonnen werden. Zu dem bisherigen Einschlagplan gehört auch das Herausnehmen von mindestens 56 Biotop- und markanten Uraltbäumen. Da es sich insoweit um Holzmaterial geringerer Güteklassen handelt, die lediglich als Brennholz vermarktet werden können, hat das Unternehmen nunmehr angeboten, gegebenenfalls auf den Einschlag der markanten Bäume unter bestimmten Voraussetzungen zu verzichten. Dazu ist es allerdings erforderlich, dass der Bezirk kurzfristig Kontakt mit dem Unternehmen aufnimmt und gegebenenfalls bei einem  Reviergang eine Einigung darüber erzielt, unter welchen Umständen bestimmte Bäume (Eichen, Douglasien, Eiben, Buchen und japanische Lärchen) von den geplanten Fällmaßnahmen ausgenommen werden können.

Wir fragen die zuständigen Fachbehörden
(jeweils mit der Bitte um Beantwortung im Rahmen ihrer Zuständigkeit):

1. Besteht die Absicht, kurzfristig mit der ImmoForst OHG Forstverwaltung Kontakt
    aufzunehmen und Verhandlungen darüber zu führen, wie und unter welchen
    Umständen bestimmte markante Uraltbäume von den forstwirtschaftlichen
    Maßnahmen ausgenommen werden können?

2. Halten BWVI und BUE den Erhalt von zumindest 56 Biotop- und markanten
    Uraltbäumen in dem Gebiet für sinnvoll und wünschenswert?

3. Welche Gespräche haben BWVI und BUE gegebenenfalls bereits mit dem
    Unternehmen geführt und welches Ergebnis hatten diese Gespräche?

4. Teilen die BWVI und die BUE die Darstellung, dass der angekündigte Einschlag
    von ca. 600 Bäumen im Alter von 60 bis 130 Jahren in dem Gebiet Kuhtrift eine
    forsttechnische Maßnahme ist, die der Lichtschaffung und Naturverjüngung des
    überalterten Kuhtrift-Waldes guttun würde?

5. Teilen die BWVI und die BUE die Ansicht, dass erfolgreiche Verhandlungen über
    teilweisen Verzicht auf Fällmaßnahmen zumindest zum Teil die Wünsche der
    Bezirksversammlung nach weitgehendem Erhalt des Waldgebietes erfüllen
    könnte?

6. Sehen BWVI und BUE grundsätzlich Möglichkeiten, die angekündigten forst-
    wirtschaftlichen Baumfällungen im Gebiet Kuhtrift zu unterbinden, einzuschränken
    oder abzuschwächen?

7. In welchem Umfang und durch welche Maßnahmen wäre dieses denkbar?

8. Welches Ergebnis haben die von der Bezirksverwaltung dargestellten Kontaktauf-
    nahmen mit der Firma ImmoForst OHG hinsichtlich der beabsichtigten forstwirt-
    schaftlichen Maßnahmen oder deren Reduzierung bisher erbacht?

Hamburg, am 26.11.2018

Ralf-Dieter Fischer                                         Dr. Hanno Hintze
Fraktionsvorsitzender                                     Berthold von Harten