Antwort zur Anfrage CDU betr. Forstwirtschaftlicher Holzeinschlag 2018/19 im Gebiet Kuhtrift
Nachdem die Hamburger Fachbehörden den Grundeigentümern nicht ermöglicht haben, im Bereich Kuhtrift einen Kletterpark unter Berücksichtigung aller umweltschonenden Maßnahmen zu errichten, hat die Firma ImmoForst OHG aus Dinkelsbühl offenbar nunmehr die Planungen vorangetrieben, in erheblichem Umfang im Gelände Kuhtrift forstwirtschaftliche Baumfällungen vorzunehmen, die im Rahmen des Hamburger Landeswaldgesetzes erlaubt sind.
Nach den bisher vorliegenden Informationen soll im November dieses Jahres mit einem angekündigten Einschlag von ca. 600 Bäumen im Alter von 60 bis 130 Jahren aus dem Bestand begonnen werden. Zu dem bisherigen Einschlagplan gehört auch das Herausnehmen von mindestens 56 Biotop- und markanten Uraltbäumen.
Da es sich insoweit um Holzmaterial geringerer Güteklassen handelt, die lediglich als Brennholz vermarktet werden können, hat das Unternehmen nunmehr angeboten, gegebenenfalls auf den Einschlag der markanten Bäume unter bestimmten Voraussetzungen zu verzichten. Dazu ist es allerdings erforderlich, dass der Bezirk kurzfristig Kontakt mit dem Unternehmen aufnimmt und gegebenenfalls bei einem Reviergang eine Einigung darüber erzielt, unter welchen Umständen bestimmte Bäume (Eichen, Douglasien, Eiben, Buchen und japanische Lärchen) von den geplanten Fällmaßnahmen ausgenommen werden können.
Wir fragen die Bezirksverwaltung:
1. Besteht die Absicht, kurzfristig mit der ImmoForst OHG Forstverwaltung Kontakt
aufzunehmen und Verhandlungen darüber zu führen, wie und unter welchen
Umständen bestimmte markante Uraltbäume von den forstwirtschaftlichen Maß-
nahmen ausgenommen werden können?
2. Hält die Bezirksverwaltung den Erhalt von zumindest 56 Biotop- und markanten
Uraltbäumen in dem Gebiet für sinnvoll und wünschenswert?
3. Welche Gespräche hat die Bezirksverwaltung gegebenenfalls bereits mit dem
Unternehmen geführt und welches Ergebnis hatten diese Gespräche?
4. Teilt die Bezirksverwaltung die Darstellung, dass der angekündigte Einschlag von
ca. 600 Bäumen im Alter von 60 bis 130 Jahren in dem Gebiet Kuhtrift eine forst-
technische Maßnahme ist, die der Lichtschaffung und Naturverjüngung des über-
alterten Kuhtrift-Waldes guttun würde?
5. Teilt die Bezirksverwaltung die Ansicht, dass erfolgreiche Verhandlungen über
teilweisen Verzicht auf Fällmaßnahmen zumindest zum Teil die Wünsche der
Bezirksversammlung nach weitgehendem Erhalt des Waldgebietes erfüllen
könnte?
6. Sieht die Bezirksverwaltung grundsätzlich Möglichkeiten, die angekündigten
forstwirtschaftlichen Baumfällungen im Gebiet Kuhtrift zu unterbinden, einzu-
schränken oder abzuschwächen?
7. In welchem Umfang und durch welche Maßnahmen wäre dieses denkbar?
Hamburg, am 11.10.2018
Ralf-Dieter Fischer Dr. Hanno Hintze
Fraktionsvorsitzender Berthold von Harten