Fortschreibung und Aktualisierung des Gewerbeflächenkonzepts für den Bezirk Eimsbüttel
Letzte Beratung: 25.09.2025 Bezirksversammlung Ö 9.12
Eimsbüttel steht exemplarisch für die Herausforderungen urbaner Entwicklung: wachsender Wohnraumbedarf, wirtschaftlicher Strukturwandel und knappe Flächen in einem dynamischen Umfeld. Umso wichtiger ist eine integrierte Stadtentwicklung, die das Zusammenspiel von Wohnen, Arbeiten und Mobilität aktiv gestaltet – mit dem Ziel, Quartiere lebendig, vielfältig und wirtschaftlich tragfähig zu halten.
Die nachhaltige Entwicklung urbaner Räume erfordert eine intelligente Verbindung von Wohnen und Arbeiten. Eimsbüttel kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen, indem innovative Nutzungskonzepte erprobt und planerisch umgesetzt werden. Die Fortschreibung des Gewerbeflächenkonzepts bietetdie Chance, die Grundlagen dafür zu schaffen und gleichzeitig bestehende Nutzungskonflikte zu entschärfen.
Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, Handwerksbetriebe und Start-ups braucht es vorausschauende Planung und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen. Diese Betriebe sichern wohnortnahe Arbeitsplätze, leisten einen Beitrag zur Nahversorgung und tragen wesentlich zur sozialen und wirtschaftlichen Stabilität im Bezirk bei.
Zudem hat sich die Flächenkonkurrenz zwischen Wohnen und Gewerbe weiter verschärft. Gleichzeitig besteht fraktionsübergreifend Konsens darüber, dass Wohnen und Arbeiten stärker zusammengedacht werden müssen. Neue Entwicklungsansätze – wie beispielsweise Wohnungsbau über Einzelhandelsflächen oder gemischt genutzte Quartiere– zeigen Potenziale auf, die den veränderten Anforderungen an Stadtentwicklung gerecht werden. Ein Gewerbeflächenkonzept für den Bezirk Eimsbüttel wurde zuletzt am 04.04.2017 und 09.01.2018 im Stadtplanungsausschuss vorgestellt. Die erforderliche Beteiligung der Behörden und Träger der öffentlichen Belange hat vom 08.01. bis 22.01.2018 stattgefunden. Während der Beteiligung gingen vier Stellungnahmen ein: BSU, BWVI, Handwerkskammer Hamburg und Handelskammer Hamburg. Der Stadtplanungsausschuss hat das Ergebnis der Behördenbeteiligung in seiner Sitzung am 20.02.2018 zur Kenntnis genommen und der Bezirksversammlung empfohlen, dem Eimsbütteler Gewerbeflächenentwicklungskonzept zuzustimmen.
Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hat in ihrer Sitzung am 22.02.2018 das Eimsbütteler Gewerbeflächenkonzept, Drs. 20-2770 sodann beschlossen.
Seither haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verändert: Digitalisierung, Klimaziele, Mobilitätswende und neue Arbeitsformen erfordern eine grundlegende Aktualisierung und strategische Neuausrichtung. Eine Fortschreibung des Gewerbeflächenkonzepts ist daher geboten.
:
1. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich mit Nachdruck gegenüber der Behörde für Wirtschaft und Innovation für eine Fortschreibung des Eimsbütteler Gewerbeflächenkonzepts einzusetzen.
2. Der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg wird gemäß § 27 BezVG dringend empfohlen, das Gewerbeflächenkonzept für den Bezirk Eimsbüttel unverzüglich zu überarbeiten, fortzuschreiben und an die aktuellen wirtschaftlichen, städtebaulichen und ökologischen Rahmenbedingungen anzupassen.
Dabei sollen insbesondere folgende Aspekte berücksichtigt werden:
• Entwicklungspotenziale bestehender und potenzieller Gewerbestandorte,
• konkrete Bedarfe kleiner und mittlerer Unternehmen sowie des Handwerks,
• mögliche Synergien mit Wohnungsbauprojekten und Nutzungsmischungen. Dabei sollen insbesondere Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie Gewerbe und Wohnen räumlich und funktional besser verbunden werden können. Dabei soll der Einsatz des Gebietstyps „Urbanes Gebiet“ als städtebauliches Instrument geprüft werden.
• Die mögliche Kombination besonderer Wohnformen wie Azubi-Wohnungen, Mikroapartments oder betreutes Wohnen im Kontext gewerblicher Nutzungen.
• ökologische Kriterien, Flächeneffizienz und Klimaschutzaspekte,
• Anforderungen moderner Arbeitswelten (z. b. Digitalisierung, Logistik, urbane Produktion).
Die Fortschreibung soll möglichst im engen Austausch mit dem Bezirksamt Eimsbüttel stattfinden.
Den Ausschüssen für Stadtplanung und Wirtschaft, Digitalisierung und Verbraucherschutz (WiDiV) ist regelmäßig über den Fortschritt zu berichten.
Lea Fricke, Benjamin Schwanke, Camilla Joyce-Thiele (FDP) und FDP Fraktion Eimsbüttel
keine
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.