22-1138

Besseres Miteinander von Rad- und Fußverkehr an der Hoheluftbrücke

Antrag

Letzte Beratung: 26.06.2025 Bezirksversammlung Ö 9.18

Sachverhalt

Der Verkehrsknoten Hoheluftbrücke ist ein stark frequentierter Bereich mit einem hohen Verkehrsaufkommen unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer:innen. Neben dem motorisierten Individualverkehr prägen insbesondere die M5-Haltestelle und der U-Bahnhof mit entsprechend hohem Fußnger:innenaufkommen sowie der Beginn des Radwegs entlang des Isebekkanals das Verkehrsgeschehen. Die komplexen und sich kreuzenden Verkehrsströme führen immer wieder zu gefährlichen Konfliktsituationen.

Besonders problematisch ist die Situation für Fußnger:innen, die den Grindelberg von Westen nach Osten überqueren möchten. Dabei müssen sie zuvor den auf dem Gehweg geführten Radweg kreuzen [siehe Visualisierung, Punkt 1] ein Bereich, an dem es regelmäßig zu kritischen Situationen kommt, auch weil vielen offenbar nicht klar ist, wer dort Vorrang hat.

Die örtlichen Gegebenheiten würden es jedoch ermöglichen, den Radweg bereits vor der Ampel mit einem leichten Linksschwenk aus dem Gehwegverlauf auszufädeln und auf Fahrbahnniveau abgesenkt als Radfahrstreifen weiterzuführen. Falls möglich sollte diese Verschwenkung bereits im Bereich der dortigen Haltebucht erfolgen[Visualisierung Punkt 2], andernfallsdirekt danach. Der bauliche Aufwand für diese Maßnahme wäre voraussichtlich überschaubar.

Mit dieser Führung würde der Radverkehr in die Ampelregelung des Kfz-Verkehrs integriert, wobei eine separate Fahrradampel die jeweiligen Signalphasen anzeigen sollte. Fußnger:innen müssten bei Grün dann in der Regel nicht mehr mit querendem Radverkehr rechnen anders als bislang.

Zudem läge der Wartebereich für zu Fuß Gehende damit nicht mehr zwischen Fahrbahn und Radweg, sondern vorgelagert zur Fahrbahn. Auch dies würde die Übersichtlichkeit erhöhen und potenzielle Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr deutlich reduzieren.

Gegebenenfalls müsste im Zuge dieser Neuordnung auch die Verkehrsführung für Radfahrer:innen angepasst werden, die aus nördlicher Richtung kommen und an der beschriebenen Stelle den Grindelberg queren möchten, also nach links abbiegen. Eine mögliche Lösung wäre eine gesonderte Aufstellfläche für Linksabbieger:innen [Visualisierung Punkt 3] analog zur Radverkehrsführung an der Fußngerampel am nördlichen S-Bahnausgang Dammtor.

Ein weiterer Problembereich ist der Fußweg zwischen dem Isebekkanal und der Ampelanlage. Hier kommt es regelmäßig zu Konflikten zwischen Radfahrenden und Zufußgehenden, da Radfahrende, die den Radweg am Isebekkanal erreichen oder verlassen, diesen Gehweg mitbenutzen.

Da bauliche Maßnahmen an dieser Stelle nur schwer umsetzbar sind, sollte durch andere geeignete Mittel etwa Beschilderung, Piktogramme und taktile Elemente auf eine langsame und rücksichtsvolle Fahrweise hingewirkt werden.

Eine zusätzliche Gefahrenquelle stellt die mitten im Fußngerbereich platzierte Werbetafel dar [Visualisierung Punkt 4]. Sie beeinträchtigt die Sichtverhältnisse erheblich und sollte daher versetzt oder entfernt werden.

Petitum/Beschluss

Beschluss:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende für eine Überplanung des Verkehrsknotens Hoheluftbrücke (westliche Seite) einzusetzen. Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten, dieses Verfahren in den Bereichen zu unterstützen, in denen das Bezirksamt Eimsbüttel zuständig ist.

Dabei sollen insbesondere folgende Punkte berücksichtigt werden:

Radverkehrsführung

  1. Der Radweg auf der westlichen Seite des Grindelbergs soll bereits auf Höhe der vorhandenen Haltebucht aus dem Gehwegbereich ausgefädelt und auf Fahrbahnniveau abgesenkt werden [Visualisierung Punkt 2] andernfalls unmittelbar danach. Ab dort soll er bis zum bestehenden Radfahrstreifen auf Höhe der U-Bahnbrücke durchgängig neben der Fahrbahn verlaufen. Um diese Führung des Radwegs zu ermöglichen, muss die dortige Lichtsignalanlage [Visualisierung Punkt 5] ca. 2 m nach hinten versetzt werden.
  2. r den Radverkehr soll eine eigene Fahrradampel errichtet werden, die für den Geradeausverkehr mit der Kfz-Ampel synchron geschaltet ist.
  3. Für den links abbiegenden Radverkehr soll eine Lösung geprüft werden, die sich am Fußngerüberweg über die Edmund-Siemers-Allee am nördlichen S-Bahnausgang Dammtor orientiert und insbesondere eine eigene Fahrradampel für den Linksabbiegerverkehr (zur Querung des Grindelbergs) und eine entsprechende Wartebucht r den links abbiegenden Radverkehr vorsieht [Visualisierung Punkt 3], um den Geradeausverkehr nicht zu behindern.

Ergänzende Maßnahmen

  1. Die im Bereich des Gehwegs befindliche Werbetafel [Visualisierung Punkt 4] soll entfernt oder so versetzt werden, dass sie die Sichtbeziehungen nicht mehr beeinträchtigt.
  2. Um den vom Kaiser-Friedrich-Ufer kommenden Radverkehr gezielter zu lenken, sollen entlang der bestehenden Markierung auf der Seite der Litfaßule [Visualisierung Punkt 6] weitere Fahrradbügel, auf der gegenüberliegenden (südlichen) Seite [Visualisierung Punkt 7] einzelne verkehrslenkende Elemente wie Sitzbänke, Blumenbeete oder Poller installiert werden.
  3. Die Radverbindung zwischen Kaiser-Friedrich-Ufer und dem unter Punkt 1 beschriebenen Radfahrstreifen entlang des Grindelbergs soll durch farbliche Markierungen oder Bodenpiktogramme deutlich als solche kenntlich gemacht werden.
  4. Zur Verkehrsberuhigung im unter Punkt 5 genannten Bereich sollen optische oder taktile, psychosensorische Elemente eingesetzt werden, die Radfahrende zu angepasster Geschwindigkeit anregen. Denkbar wären beispielsweise Längsrillen oder strukturierte Oberflächen, die beim Überfahren hör- und spürbare Signale erzeugen. Eine Abfolge mit sich verkürzenden Abständen dieser Elemente könnte durch steigende Reizfrequenz zusätzlich bremsanregend wirken.
  5. Ergänzend soll eine ggf. blinkende Beschilderung zur Sensibilisierung für die besondere Verkehrssituation angebracht werden, z. B. mit dem Hinweis „Achtung: Fußverkehr“.

Roland Oehlmann, Armita Kazemi, Ina Dinslage, Ralf Meiburg, Kordula Leites, Gabor Gottlieb und SPD-Fraktion

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
26.06.2025
Ö 9.18
Anhänge

Anlage zur Drs. 22-1138 - Visualisierung

Lokalisation Beta
Grindelberg Edmund-Siemers-Allee

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