Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und begrüßt alle Anwesenden.
Die Tagesordnung wird, mit dem am Dienstag nachversendeten TOP 7.3, festgelegt.
Frau Töllner-Aguirre, die neue Dezernentin des Dezernats für Soziales, Jugend und Gesundheit, stellt sich vor.
Es wird vereinbart, dass die Sprecher:innen der Fraktionen die Stimmen für ihre Fraktionen bündeln, soweit diese eine einheitliche Position vertreten und die Trägervertreter:innen einzeln abstimmen.
Es gibt keine Wortmeldungen.
Frau Kathrin Michaelsen, ASD Alstertal und Herr Hajo Matthiesen, Stellvertretende Leitung, Steilshoop stellen eine Präsentation zum ASD vor und beantworten mit Herrn Christian Krügel, Fachamt Jugend- und Familienhilfe, Region 2, Regionalleiter die Fragen des JHA.
- Täglich werden Mitarbeiter:innen bestimmt, die sich um das Eingangsmanagement an dem Tag kümmern. Diese sind dann u. a. zuständig für kurzfristige Beratungen. Beim ASD Zuwanderung gibt es feste Zeiten wegen der Buchung von Dolmetscher:innen.
- Gespräche finden, wenn möglich, digital statt. Dies funktioniert mehrheitlich sehr gut. Wenn es nicht möglich ist, werden entsprechende Räumlichkeiten gebucht, um die Corona-Hygienemaßnahmen einzuhalten.
- In den Anfangszeiten von Corona gab es weniger Meldungen. Nach einem Anstieg sind sie mittlerweile konstant.
- Absentismus hat sich während Corona verstärkt. Es gab viele Meldungen von Schulen, dass Schüler:innen nicht am Onlineunterricht teilnehmen. Einen Anstieg gab es vor allem in letzter Zeit.
- Es lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen, wie oft Kinder und Jugendliche sich selbst melden.
- Wenn Kinder oder Jugendliche nicht in Obhut bleiben wollen, können sie jederzeit die Einrichtung verlassen. Dann wird versucht, ambulant ein bestmögliches Umfeld zu schaffen. Dass Kinder oder Jugendliche aus Einrichtungen weglaufen, ist selten.
- Die präventive Arbeit macht einen größeren Anteil im Arbeitsalltag aus als die Intervention.
- In der Anfangszeit besteht oft viel Kontakt. Sobald die Hilfe läuft, fällt der Kontakt deutlich ab. Der Fokus liegt immer mehr auf persönlichen Gesprächen.
- Im Hinblick auf junge Eltern/ Mütter gibt es verschiedene Angebote. Der ASD selbst verweist auf die frühen Hilfen.
- Die Sozialraumorientierung (SRO) ist im Umbruch und wird immer mehr genutzt. Dier Selbstermächtigung gelingt am einfachsten mit niedrigschwelligen Angeboten.
- Es schwankt sehr, für wie viele Fälle eine Person zeitgleich zuständig ist. Eine quantitative Einstufung ist schwierig, da zehn Fälle so viel Arbeit wie 50 Fälle mit sich bringen können. Eine Obergrenze gibt es nicht. Es gib einen Ausgleich der Belastung unter den Kolleg:innen.
- Die Software wurde kontinuierlich verbessert, es lässt sich gut damit arbeiten. Wenn an einzelnen Stellen noch Verbesserungen nötig sind, wird dies weitergegeben zur Umsetzung. Außerdem wurden Prozesse verschlankt.
Zudem hat sich gerade in der Pandemiezeit viel in der Ausstattung getan, es wurden z. B. neue Endgeräte für die mobile Arbeit angeschafft. Im Vergleich zu anderen Bezirken liegt der ASD in Wandsbek weit vorne an.
- Es gibt einen regelmäßigen Austausch mit den Angeboten in den Stadtteilen.
Die Mitglieder bedanken sich für die Vorstellung und sprechen ihren Wunsch nach einem regelmäßigen Austausch und vertrauensvoller Zusammenarbeit aus.
Ergebnis:
Die Verwaltung ermittelt die Anzahl der monatlichen Inobhutnahmen.
Abstimmungsergebnis:
Es liegt nichts vor.
Es liegt nichts vor.
Es liegt nichts vor.
Frau Wieger, Qualitätsmanagement-Assistenz,Fachamt Jugend- und Familienhilfe, Frau Doris Lescher, Koordinatorin für Kinderschutz und Frau Matthes stellen die Vorlage vor.
Es wird über die Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen gesprochen.
Ergebnis:
Die Vorlage wird einstimmig angenommen und das Thema der Beteiligung sowohl in die AG Jugendbeteiligung, als auch in die AG § 78 überwiesen. Anschließend soll es im Jugendhilfeausschuss beraten werden.
Herr Sobczak stellt die Vorlage vor.
Nach Rücksprache u. a. mit SR2 und HDB handele es sich nicht um konsumtive, sondern investive Mittel.
Ergebnis:
Die Vorlage wird in geänderter Form einstimmig angenommen.
Herr Sobczak stellt die Vorlage vor.
Frau Folkers möchte sich der Empfehlung gerne anschließen.
Herr Hinzmann stimmt dem zu, schlägt aber vor, den letzten Satz des Petitums zu streichen.
Ergebnis:
Die Vorlage wird in geänderter Form einstimmig angenommen.
Ergebnis:
Der JHA nimmt Kenntnis.
Frau Folkers berichtet, dass die AG § 78 sich mit der Thematik beschäftigt und noch auf deren Expertise gewartet wird.
Frau Matthes betont, dass es sich um eine informelle Vorabstimmung handelt und die formelle Abstimmung mit einer Beschlussfassung nach der Sommerpause anstehe.
Herr Döscher schlägt eine Vertagung, bis zur Stellungnahme der AG § 78, vor.
Herr Gönen berichtet zur Zeitschiene der Globalrichtlinie Familienförderung. Diese soll Ende des Jahres auslaufen und die neue zum 01.01.2022 in Kraft treten. Es wird auf ein offizielles Schreiben der Sozialbehörde gewartet. Voraussichtlich soll die formelle Abstimmung im September/ Oktober dieses Jahres stattfinden.
Der Bezirk Wandsbek muss also neben der formalen Abstimmung nach der Sommerpause zu zwei Globalrichtlinien Stellung nehmen.
Herr Berling meint, dass eine Stellungnahme zur Globalrichtlinie Kinder- und Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit relativ zügig vorlegbar sei, da zu dieser bereits gearbeitet wurde im Gegensatz zur Globalrichtlinie Familienförderung. Ggf. müsse der Fachbehörde signalisiert werden, dass der Zeitrahmen von den Ausschüssen und Arbeitsgruppen nicht zu gewährleisten ist.
Herr Gönen stimmt zu, dass es schwierig werde den Zeitplan einzuhalten und zwei Globalrichtlinien eine starke Parallelbeanspruchung bedeuteten.
Ergebnis:
Die Vorlage wird vertagt.
Der TOP 7 des Themenspeichers hat sich mit der heutigen Präsentation zum ASD erledigt und TOP 11 wird in den Themenspeicher aufgenommen.
Ergebnis:
Der JHA nimmt Kenntnis und der Themenspeicher wird entsprechend angepasst.
Es liegt nichts vor.
Herr Berling berichtet von der heute erschienenen Statistik des BKA zur Gewalt gegen Kinder in Deutschland. Laut dieser ist in 2020 der Anteil an Kindesmisshandlungen um 10 %, Kindesmissbrauch um 6,8 % und Kinderpornografie um 50 % gestiegen.
Er sehe die Notwendigkeit der Auseinandersetzung in einer der nächsten Sitzungen.
Herr Neumann bringt an, dass die hohe Rate bei der Kinderpornografie an den gehäuften Ermittlungserfolgen der Polizei liegen könnte.
Frau Kuczewski-Anderson weist daraufhin, dass die Anstiege auf die angespannte Lage in Familien aufgrund der Coronasituation zurückführen sein könnten.
Herr Lindner schlägt vor, dass das Jugendamt dies überprüft und die Zahlen für Wandsbek abgleicht, um eine solide Erkenntnisbasis zu haben.
Frau Folkers wünscht sich einen Bericht der Kinderschutzbeauftragten, was den Kinderschutz in Flüchtlingsunterkünften angeht. Der TOP Kinderschutz sei zusammen mit dem TOP Flüchtlinge zu betrachten.
Ergebnis
Die Verwaltung prüft, ob sich eine Auswertung für Wandsbek erstellen lässt, auch beim ASD Zuwanderung. Anhand der Ergebnisse wird das weitere Vorgehen beschlossen.
Herr Sobczak berichtet, dass die AG § 78 sich in ihrer letzten Sitzung am 18.05.21 mit der Thematik befasst hat. Eine Unter-AG ist am Entstehen für eine noch intensivere Auseinandersetzung.
Herr Iwan schlägt vor, auf die Ergebnisse der Unter-AG zu warten, sodass sich der JHA daran anschließend beraten kann. Der TOP könnte in den Themenspeicher aufgenommen werden.
Ergebnis:
Einstimmige Zustimmung der Aufnahme in den Themenspeicher.
Herr Stronkowski erzählt vom Projekt „Mein Corona Feeling“.
Das Video des Projektes wurde fertiggestellt. Der Film ist 8:20 Minuten lang:
https://www.youtube.com/watch?v=Oveqk_3UiGc
Auf der Seite: https://padlet.com/bauspielplatzberne/meincoronafeeling
sind alle bisherigen Beiträge der Kinder und Jugendlichen zu sehen.
Die Mitglieder sprechen über den Film.
Herr Neumann erinnere vor allem der letzte Part an eine Querdenkerdemo. Aus seiner Sicht sollten Kinder nicht in ihrem Frust und Leid bestärkt werden, sondern gestärkt werden, diese schwierige Situation auszuhalten. Er weist auf die Kinder des Zweiten Weltkrieges hin.
Herr Berling betont, dass keine Suggestivfragen gestellt wurden. Diese Darstellung sei das Endprodukt eines Prozesses.
Querverweise zu anderen Generationen würden der Situation, in der sich Kinder und Jugendliche befinden, nicht weiterhelfen.
Zudem erinnert er an die Studie des UKEs, die einen starken Anstieg der psychischen Belastung bei Kindern und Jugendlichen festgestellt hat.
Außerdem merkt er an, dass Kinder und Jugendliche während der Pandemie ausschließlich auf ihr Schülersein beschränkt werden und ein Jahr sich für sie wie eine Ewigkeit anfühlt.
Herr Stronkowski ergänzt, dass es sich um eine Bandbreite handele und den Teilnehmenden mal ein Ventil gegeben werden sollte, wo sie ihre Wut rauslassen können, da sie während der Pandemie nicht groß berücksichtigt werden.
Frau Kuczewksi-Anderson bringt an, dass Kinder ihre Gefühle ausdrücken dürfen müssen und der Ausdruck von Gefühlen bei der Verarbeitung helfe.
Herr Iwan empfindet den Film als gelungen. Er habe ihn als differenziert wahrgenommen, mit einem Mosaik, das die verschiedenen Stimmungen eingefangen hat.
Herr Buttler bringt ein, dass Kinder und Jugendliche die geringsten gesundheitlichen Risiken haben, aber die größten Einschränkungen erfahren.
Frau Tchurz findet den Film ebenfalls gelungen und die Diskussion überflüssig.
Herr Hinzmann sieht Herrn Neumanns Einwand ebenso als unpassend. Es sei wichtig, dass seelische Belastungen mittlerweile mehr anerkannt werden. Ein Kommentar wie dieser sei im Jugendhilfeausschuss unangebracht und nicht hilfreich.
Frau Matthes bedankt sich für die Initiative und den Film.
Herr Heidorn, vom DRK Jugendtreff Oldenfelde, berichtet, dass sie in den Einrichtungen ständig daran arbeiteten, Verständnis für die Maßnahmen zu schaffen. Dies sei ein großer Bestandteil der Arbeit in dieser Zeit - genauso wie das Auffangen der Belastungen, vor allem seelischer Art.
Herr Stronkowski möchte an dieser Stelle einmal einen Dank an die Kinder und Jugendlichen aussprechen für den Verzicht auf ihr "normales Leben". Größtenteils haben sie die Regeln eingehalten und sich solidarisch verhalten, insbesondere auch den älteren Menschen gegenüber.
Herr Klindt merkt an, dass die Belastung der Kinder und Jugendlichen gestiegen ist. Ein historischer Vergleich sei immer schwierig. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist die jetzige Zeit besonders fordernd und Grenzen der Belastbarkeit wurden teils eindeutig überschritten. Es gebe viele Problemlagen, die sowohl verschärfter als auch vermehrter auftreten.
Er fragt, ob es einen neuen Sachstand zur Unterstützung der Sommerferienprogramme gebe.
Frau Dr. Haunhorst spricht Ihren Dank für das Projekt aus. Sie sieht den Film als sehr gelungen. Er habe den Kindern eine gute Möglichkeit geboten, sich mitzuteilen.
Herr Stronkowski dankt, dass der Film in diesem Rahmen gezeigt werden konnte.
Frau Matthes berichtet, dass in der kommenden Woche mit den Fachbereichsleitungen der Bezirke, der BSB und der Sozialbehörde über das Thema Sommerferienprogramm 2021 plus die zusätzlichen Mittel in Höhe von 900.000 Euro für KJ/FamFö/SAJF, die auf zwei Haushaltsjahre aufgeteilt werden sollen, gesprochen wird.
Stand jetzt sollen die Mittel nach dem Jugendeinwohnerwert pro Bezirk und nicht, wie sonst üblich, nach dem Schlüssel der Rahmenzuweisungen verteilt werden. Außerdem sollen die Gelder bis Jahresende für besondere Aktivitäten, Anschaffungen etc. zur Verfügung stehen. Die Vergabe wird voraussichtlich niedrigschwellig gehalten werden wie im letzten Jahr in Form von gebündelten Anträgen und Änderungsanträgen. Weitere Details folgen.
Es liegt nichts vor.
Es wurde nicht getagt. Die nächsten Termine sind am 16.06.21 (UAGPH) und 22.06.21 (Steuerungsgruppe SAJF).
Frau Folkers übernimmt Frau Hoppermanns Platz in der Steuerungsgruppe.
Abstimmungsergebnis:
Es liegt nichts vor.
Ergebnis:
Der JHA nimmt Kenntnis.
Ergebnis:
Der JHA nimmt Kenntnis.
Siehe TOP 7.1
Die AG Jugendbeteiligung hat nicht getagt.
Nachtrag zu Protokoll:
Die nächste Sitzung der AG Jugendbeteiligung ist am 12.08.21.
Abstimmungsergebnis:
Ergebnis:
Die Niederschrift wird einstimmig genehmigt.
Herr Lindner verabschiedet sich.
Die Mitglieder bedanken sich zahlreich und teilen Ihre guten Wünsche für Herrn Lindner mit.
Herr Buttler merkt an, dass es viel aussage, eine Dezernentenstelle, die Herr Lindner in Vertretung ausgeübt hat, als zwei neue Stellen ausgeschrieben werden und das in einem Dezernat, das so groß ist wie andere Bezirke.
Es werden keine Themen zur Überweisung in den Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz festgestellt.
Frau Kraft, Bauspielplatz Berne, empfiehlt, sich das unter TOP 12.1 erwähnte, unzensierte Padlet anzugucken. Dies gebe einen guten Überblick über die vielen verschiedenen Aussagen der Kinder und Jugendlichen zu Corona.
Herr Buttler spricht sich dafür aus, Herrn Neumanns Worte nicht auf die Goldwaage zu legen. Die Schlussszene ließe unterschiedliche Interpretationen zu, darauf müssten Jugendliche aber auch keine Rücksicht nehmen.
Herr Buttler beantwortet Herr Berlings Nachfrage zum Status von Frau Kraft als neues Mitglied des Jugendhilfeausschusses. Die Bezirksversammlung muss noch den entsprechenden Beschluss fassen.