Das Stop Projekt Stadtteile ohne Partnergewalt Steilshoop jetzt endlich in eine Regelfinanzierung überführen Beschlussvorlage des Ausschusses für Soziales
Letzte Beratung: 26.05.2021 Jugendhilfeausschuss Ö 16.2
Die Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt erreichte laut Kriminalstatistik der Polizei Hamburg 2020 ihren höchsten Stand seit zehn Jahren und die Zahl der Vergewaltigungen, Nötigungen und sexuellen Übergriffe in besonders schwerem Fall stieg um 35,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (ebd.).
Die Pandemie generiert Unsicherheit, Zukunftsängste und finanzielle Sorgen, die zu vermehrten
Aggressionen und einer Zunahme häuslicher Gewalt führen. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten, sich Hilfe im Familien- und Freundeskreis oder bei einer Beratungsstelle zu suchen, durch
Kontaktbeschränkungen erschwert oder unzugänglich. Durch die häusliche Isolation steigt also nicht nur der emotionale Druck, sondern auch die Dunkelziffer partnerschaftlicher Gewalt dürfte
zugenommen haben.
Seit zehn Jahren setzt sich das Projekt „Stop Stadtteile ohne Partnergewalt Steilshoop“ in vielen Bereichen erfolgreich für die Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber Partnergewalt ein, indem es über die Gewaltproblematik aufklärt und durch das Angebot der Gruppenarbeit nachbarschaftliche Hilfsstrukturen etabliert. Die finanzielle Situation des Projekts, das derzeit wichtiger denn je ist, ist jedoch prekär, hat keine Planungssicherheit und benötigt daher jetzt endlich eine Ausfinanzierung und Regelhaftigkeit. Siehe dazu auch Drs. 21-1012.1 die Antwort der Sozialbehörde auf die Anfrage der CDU „StoP-Projekt (Stadtteile ohne Partnergewalt) in Steilshoop: Verstetigung“ Das bisherige Versäumnis einer Regelfinanzierung von Projekten wie StoP Steilshoop tritt nun deutlicher zum Vorschein. Mit zwei halben Stellen, die zudem befristet sind, ist das Projekt personell unzureichend aufgestellt. Zurzeit wird eine halbe Stelle für die Projektleiterin und Verantwortliche der Frauengruppe bis Ende 2022 von der BAGSFI (Sozialbehörde) finanziert. Die Sachmittel dafür kommen aus dem Quartiersfonds, finanziert bis Ende 2021. Des Weiteren besteht bis Ende 2021 eine befristete halbe Stelle für den Verantwortlichen der Männergruppe, finanziert aus dem Quartiersfonds des Bezirkses. Aus diesem werden auch die Sachmittel für diese Tätigkeit aufgebracht.
Aufgrund der Befristungen für jeweils nur ein Jahr bzw. zwei Jahre, entsteht eine große
Planungsunsicherheit, kontunierliche Arbeit wird erschwert und einige Teile für Gemeinwesenarbeit finden nicht einmal den Weg in die Projektierung. Der Start der Arbeit im Bereich Jugendbereich musste aus finanziellen Gründen sogar eingestellt werden und ist ein notwendiges Desiderat.
Um professionelle Mindeststandards zu erfüllen und den Bedarf an Gemeinwesenarbeit leisten zu können, müsste die Projektarbeit eine langfristige Perspektive bekommen und in eine
Regelfinanzierung überführt werden!
Die Bezirksversammlung möge daher beschließen:
keine Anlage/n
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.