Die Tagesordnung wird einvernehmlich ohne Änderungen beschlossen.
Herr Osterhoff (RI Partners) und Herr Warncke (KPW Architekten) stellen die Überarbeitung des Wettbewerbsentwurfs anhand einer Präsentation vor und beantworten Verständnisfragen.
Frau Petersen-Griem befürwortet den vorgestellten Entwurf, erinnert jedoch, dass vormals mehr Terrassen auf dem Mobility Hub vorgesehen waren. Sie fragt,
1) ob für das Bille-Bestandsgebäude eine neue Fassadengestaltung gedacht sei,
2) für wen das Mobility Hub gedacht sei und ob auch Parkplätze für Bewohner des Friedrich-Frank-Bogens vorgesehen seien,
3) wie hoch der Grad der Versiegelung sei.
Herr Panz bestätigt, dass die Terrasseneinschnitte vormals anders geplant waren, aufgrund der Abstandsnotwendigkeiten zur Hochspannungsleitung angepasst wurden und zum Teil als auf anderen Fassadenseiten vorgesehen sind. Er antwortet,
1) dass das Bezirksamt, RI Partners und die Bille Baugenossenschaft zu verschiedenen Themen im Gespräch seien. Dabei werde unter anderem diskutiert, ob und wie der Abbruch der Brücke erfolgen, die entstehende Lücke geschlossen und gegebenenfalls auch das Gebäude überarbeitet werden soll. Inwieweit dies die Fassade insgesamt einschließe, sei noch nicht abschließend beantwortbar.
2) dass die Stellplätze auch für die Mieter der Bille Baugenossenschaft, vorrangig aber für die Kunden von Handel und Gastronomie sowie P+R vorgesehen seien. Weitere Personengruppen seien nicht ausgeschlossen.
3) dass es gegenüber dem heutigen Status quo erheblich weniger versiegelte Flächen geben werde und es somit zu einer deutlichen Verbesserung kommen werde.
Herr Detmer fragt, ob bereits Gespräche mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) und dem VHH bezüglich des Busverkehrs geführt wurden. Außerdem möchte er wissen, ob der geplante Radschnellweg und dessen Verkehrsführung mitgedacht wurden.
Herr Rosinski erklärt, dass der Radschnellweg sowie dessen Querungen in den Planungen berücksichtigt wurden. Beide Projekte werden miteinander verflochten und im Austausch mit BVM und VHH entwickelt.
Herr Panz ergänzt, dass der weitere Stand der Planungen des Bahnhofsvorfeldes bereits einmal im SEA vorgestellt wurde und der Fortgang der Planungen im 4. Quartal im SEA vorgestellt werden soll. Dort werde man auch auf die Themen ÖPNV, MIV und Umweltverbund eingehen.
Herr Froh befürwortet die Planungen und fragt, wo das Bürgerhaus Westibül in Zukunft seinen Platz finden werde.
Herr Panz erklärt, dass das Fachamt Sozialraummanagement für das Bürgerhaus Westibül zuständig sei und diesbezüglich aktuell Gespräche geführt werden.
Herr Krohn lässt sich die Lage des Mobility Hubs nochmals aufzeigen und fragt, ob in diesem auch Park and Ride-Stellplätze vorgesehen seien, was Herr Panz bestätigt.
Herr Polkowski befürwortet die Planungen. Er merkt an, dass es wünschenswert wäre, den Marktplatz und die Kleinkinderspielflächen im Wohnhof mit Bäumen zu beschatten.
Herr Panz erklärt, dass hier schematische Baum-Darstellungen aufgezeigt wurden, die nicht die ausgewachsene Größe zeigten und diese aus fahrgeometrischen Gründen so platziert wurden. Den Hinweis auf Ausweitung und Konkretisierung der Beschattung mit Bäumen nimmt er auf.
Herr Warncke erklärt, dass der Markt als multifunktionaler urbaner Platz genutzt werden soll und die Baumplanungen gemäß den Anforderungen der Feuerwehr vorgenommen wurden. Insgesamt seien drei Grüninseln geplant. Die genaue Zahl und Art der Bäume werden im Rahmen der Freiraumplanung konkretisiert.
Herr Lerch fragt, wie es sich mit den Lichtverhältnissen, insbesondere in den unteren Etagen der Baufelder 1 und 3, verhalte.
Herr Panz erklärt, dass ein Teil der Gebäude terrassiert geplant wurden, um eine gute Belichtung der Wohnungen zu erreichen.
Frau Westberg fragt, wie hoch die einzelnen Gebäude werden sollen und wie sich die Verschattung über den Tagesverlauf für die Bewohner darstelle.
Herr Warncke erklärt, dass vorwiegend 6- und 7-geschossige, aber auch höhere Gebäude aber auch Gebäude mit elf bzw. dreizehn Geschossen geplant werden, die aufgrund der Anforderungen zur Verschattung in ihrer Höhenentwicklung differenziert wurden. Er unterstreicht, dass gut belichtete Wohnsituationen ohne Verschattungen geschaffen werden.
Frau Westberg fragt, mit wie vielen Menschen und Autos für die geschaffenen Wohnungen gerechnet werde und wie sich dies auf den Mobility Hub auswirke.
Herr Warncke führt aus, dass ca. 280 bis 290 Wohnungen für ca. 600 bis 700 Personen geschaffen werden. Bezüglich der Stellplätze verweist er auf das Mobilitätskonzept von
ARGUS, das die Themen Auto, Carsharing, Einzelhandel, Fahrrad etc. dezidiert und über den Tagesverlauf betrachtet.
Frau Westberg fragt, wie genau dies vorgesehen sei und wie viele PKW für Senioren und Sozialwohnungen gedacht seien.
Herr Panz erklärt, dass heute eine Funktionsplantiefe vorgestellt wurde. Die Stellplatzquoten nach Nutzungsarten seien so vorgesehen, wie sie von Gutachterbüros eingeschätzt und in den bisherigen Planungen vorgestellt wurden. Eine weitere Vertiefung werde im Bebauungsplanverfahren erfolgen.
Herr Emrich hinterfragt, dass für Investoren unter aktuellen Markbedingungen der Sozialwohnungsbau attraktiver sei als der Bau frei finanzierter Wohnungen.
Herr Panz erklärt, dass BSW und Investitions- und Förderbank im Rahmen der Zinswende die Förderkonditionen deutlich angepasst hätten. Aufgrund der Zinskonditionen und der Anhebung der Förderung ist die Förderung gegenüber freifinanzierten Vorhaben attraktiver geworden.
Herr Osterhoff ergänzt, dass die Investorenfamilie des vorliegenden Projektes, dieses langfristig und generationenübergreifend im Bestand halten wolle. Dies passe gut zu den aktuell gegebenen Fördermöglichkeiten.
Der Stadtentwicklungsausschuss stimmt dem überarbeiteten Entwurf der Funktionsplanung für das Quartierszentrum Bergedorf-West einstimmig zu.
Herr Hinzpeter (HANSA Baugenossenschaft eG) und Herr Panz stellen den aktuellen Sachstand zur Nachverdichtung der Siedlung am Beensroaredder vor und beantworten Verständnisfragen.
Herr Emrich sendet die politische Botschaft, dass für die CDU-Fraktion auch Reihenhäuser weiterhin eine Daseinsberechtigung haben. Er befürwortet für das Projekt der Hansa eG am Beensroaredder die vorgestellte Nachverdichtung und die vorgenommenen Anpassungen, wenngleich diese mit einer moderaten Minderung der Bauqualität einhergehen musste. Er empfindet die Sozialwohnungsbauquote zu einseitig, da diese den Druck auf den freien Wohnungsmarkt erhöhe. Er appelliert, dass die Mittelschicht nicht vergessen werden dürfe und auch frei finanzierte Wohnungen gebaut werden sollen.
Frau Westberg begrüßt ausdrücklich die vorgestellten Veränderungen. Sie merkt an, dass eine Wohnung für einen 7 bis 8-Personenhaushalt wünschenswert gewesen wäre. Sie möchte wissen, wie die fehlenden Kellerräume ausgeglichen werden.
Herr Panz erklärt, dass die Kellerräume in den anderen Gebäuden miterrichtet werden.
Herr Krohn befürwortet den Erhalt der Parkgarage. Die Sozialwohnungsquote von 100 Prozent schließe aus seiner Sicht gutverdienende Bürger aus. Eine Quote von 50 Prozent wäre aus seiner Sicht angemessener.
Herr Jarchow hebt die schnelle und überzeugende Planung des vorliegenden Projektes hervor und bezeichnet dieses als beispielhaft für die Entwicklung kleiner Gebiete. Er bedauert die notwendigen Veränderungen aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen.
Herr Panz versteht die Botschaft so, dass an den hier vorgestellten Qualitäten für den Hochbau und den im Wettbewerb vorgesehenen Qualitäten für den Freiraum festgehalten werden soll.
Herr Hinzpeter verdeutlicht, dass man sich mit dem Projekt in einer Grenzsituation befinde und dessen Realisierung noch nicht gesichert sei. An eine Minderung der Qualitäten müsse man sich unter den aktuellen Rahmenbedingungen gewöhnen. Die Baugenossenschaft sei bemüht, weiterhin für seine Mitglieder zu bauen.
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis.
Herr Schneede stellt das Verfahren zum Wettbewerb Umgestaltung Alte Holstenstraße anhand einer Präsentation vor und beantwortet Verständnisfragen.
Herr Froh befürwortet den Wettbewerb als Lückenschluss zwischen Serrahn und Kupferhof.
Frau Westberg befürwortet den Wettbewerb, insbesondere die Berücksichtigung von Klimafolgeanpassungen und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität.
Herr Polkowski möchte wissen, wie viele Teilnehmer vorgesehen seien und wie aus den eingehenden Bewerbungen ausgewählt werden soll. Es überrascht ihn, dass Stadtplaner im Wettbewerb zugelassen seien, da am Ende eine Realisierungsplanung erstellt werden soll. Er fragt, wer die Auswertung vornehme, welche Vorgaben in den Auswahlprozess einfließen und ob der Kernbestand der Auslobung im Ausschuss vorgestellt werden soll.
Herr Schneede bestätigt, dass sowohl die Auslobungstexte als auch die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung dem Ausschuss vorgestellt werden und man sich ca. sieben Teilnehmer wünsche. Er erklärt, dass man mit Architekten sowie Stadt- und Freiraumplanern einen breiten Ansatz gewählt habe, um ein breites Angebot zu erreichen, zumal in den letzten Jahren die Mitwirkungsbereitschaft an Wettbewerben durchaus unterschiedlich war, was vielfältige Gründe habe. Diese werden dann nach Kriterien gewichtet und bewertet. Erfüllt ein Büro nicht die Kriterien würde dieses nicht zum Wettbewerb zugelassen.
Herr Polkowski fragt, ob es richtig sei, dass ein wichtiges Auswahlkriterium die Realisierung von Referenzprojekten im städtischen Raum sei, was Herr Schneede bestätigt.
Herr Polkowski möchte wissen, ob es eine Festlegung zur Anzahl der Bewerbungen aus den jeweiligen Berufsgruppen gebe.
Herr Schneede erklärt, dass eine Kontingentierung nur in Richtung Jungbüros vorgesehen sei, um diesen eine Chance zur Teilnahme zu ermöglichen.
Der Stadtentwicklungsausschuss stimmt dem dargestellten Vorgehen zum Wettbewerb Umgestaltung Alte Holstenstraße einstimmig zu.
Herr Schneede stellt die Aktualisierung des bezirklichen Gewerbeflächenkonzeptes anhand einer Präsentation vor und beantwortet Verständnisfragen.
Herr Capeletti stellt erfreut fest, dass man einen Zuwachs an Gewerbeflächen verzeichnen kann. Er spricht die Perspektive des Brennerhofes an und verweist auf den fraktionsübergreifenden Antrag: Drucksache 21-0921. Er fragt nach dem aktuellen Sachstand hierzu.
Herr Rosinski erklärt, dass es Ziel der Bergedorfer Verwaltung sei, den Brennerhof als Gewerbefläche attraktiv zu machen. Flächeneigentümer sei die HIE Hamburg Invest, mit welcher man an einer Lösung arbeite.
Herr Panz ergänzt, dass unter Federführung der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) und unter Beteiligung der Bergedorfer Verwaltung sowie der HIE Gespräche mit den Schaustellern geführt wurden. Die HIE habe den Auftrag die Fläche am Dweerlandweg planerisch zu entwickeln und habe eine erste Funktionsskizze für die Fläche erstellt. Seitens der Bergedorfer Verwaltung wurde ein Aufstellungsbeschluss gefasst und das Verfahren im Hauptausschuss am 01.12.2021 (Drucksache 21-0976) beraten. Die HIE könne um Stellungnahme gebeten werden.
Herr Emrich bedankt sich für die proaktive Vorstellung des aktualisierten Gewerbeflächenkonzeptes. Die verfügbaren Bergedorfer Gewerbeflächen müssten regelmäßig aktualisiert und transparent gehalten werden. Laut der Bürgerschaftsdrucksache 22-10716 habe Bergedorf im Jahr 2022 lediglich 13 Hektar frei verfügbare Gewerbeflächen. Das komme ihm sehr wenig vor und er möchte wissen, wie die aktuelle Zahl aussehe.
Herr Schneede vermutet, dass es sich bei den 13 Hektar um „sofort“ vergabereife Flächen handele.
Protokollnotiz: bei den in der entsprechenden Drucksache aufgeführten Flächen in einer Größenordnung von 13,24 ha handelt es sich um Flächen, die nach damaligem Stand für die Entwicklung in den Jahren 2022 und 2023 zur Verfügung standen.
Frau Westberg bittet darum, neue Flächen nach Möglichkeit ohne die Verringerung bestehender Grünflächen zu entwickeln.
Herr Noetzel möchte wissen,
1) welchen Anteil von gewerblicher Nutzung die Verwaltung in Urbanen Gebieten im Genehmigungsverfahren als Mindestanteil ansehe, um der Ausweisung gerecht zu werden.
2) wie der Sachstand zur Umwandlung der Gewerbeflächen von Hauni sei.
3) ob Gespräche zu einem potenziellen Gewerbegebiet am Speckenweg geführt wurden.
Herr Schneede erklärt,
1) dass keine feststehenden Werte für Gewerbegebietsanteile in Urbanen Gebieten vorgesehen seien.
3) dass es seinerzeit einen Arbeitskreis mit dem WSB Bergedorf gab, in dem die Idee angesprochen wurde, diese dann jedoch im Sande verlief.
Herr Rosinski antwortet zu 2), dass sich die Ausweisung im Moment so darstelle, wie in der Präsentation vorgestellt.
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis.
Herr Panz stellt die öffentliche Auslegung zum Bebauungsplanverfahren Lohbrügge 24 vor.
Der Stadtentwicklungsausschuss stimmt der öffentlichen Auslegung einstimmig zu.
Keine Wortmeldungen.
Keine Wortmeldungen.
Die öffentlichen Teile der Niederschriften vom 27.06.2023 und 05.07.2023 werden einvernehmlich genehmigt.