Nachverdichtung einer genossenschaftlichen Siedlung am Beensroaredder hier: Aktueller Sachstand
Letzte Beratung: 06.09.2023 Stadtentwicklungsausschuss Ö 3
Hintergrund des Ende 2021 ausgelobten Verfahrens ist der Wunsch des Eigentümers, die den heutigen Standards nicht mehr entsprechenden eingeschossigen Reihenhauszeilen am Beensroaredder durch zeitgemäßen Geschosswohnungsbau zu ersetzen und damit den genossenschaftlichen Wohnungsbau in diesem Quartier nachzuverdichten. Neben der Schaffung seniorengerechter und barrierearmer Wohnraumangebote in einem entsprechend attraktiv gestalteten Umfeld sollte der bestehende Nachbarschaftstreff in einen der neu zu errichtenden, den heutigen Anforderungen entsprechenden Neubau ersetzt werden und künftig den Stellplatzbedarf des gesamten Quartiers abdecken.
Ergänzend hierzu sollte im Verfahren für zwei heute als Stellplatz genutzte Flächen, die perspektivisch für eine weitere Nachverdichtung auf dem Grundstück zur Verfügung stehen werden, erste städtebauliche Kubaturen entwickelt werden, um das Vorhaben in eine Gesamtidee einzubetten.
Die HANSA Baugenossenschaft eG hat in Abstimmung mit dem Bezirksamt Bergedorf im Dezember 2021 eine hochbauliche Mehrfachbeauftragung für eine Teilfläche des im Eigentum der Baugenossenschaft befindlichen Quartiers am Beensroaredder, gelegen südlich des Reinbeker Redders, nördlich der Korachstraße und östlich des Beensroaredders, ausgelobt Der Stadtentwicklungsausschuss wurde in der Sitzung vom 01.12.2021 mit den Auslobungsunterlagen befasst (Drs-Nr.: 21-1190).
Die Zulässigkeit des Bauvorhabens richtet sich (bzgl. der Überbaubarkeit) nach § 34 (1) BauGB, da die Außengebietsausweisung des Baustufenplans obsolet ist. Die Neubauten müssen sich demnach in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen.
Das Ergebnis des Verfahrens wurde dem Stadtentwicklungsausschusses in der Sitzung vom 04. Mai 2022 vorgestellt (Drs-Nr.: 21-1190.01). Der Stadtentwicklungsausschuss hat das Ergebnis der hochbaulichen Mehrfachbeauftragung mit städtebaulichem Ideenteil zur Kenntnis genommen und die Bezirksamtsleiterin beauftragt, die Projektentwicklung gemeinsam mit der HANSA Baugenossenschaft fortzuführen.
In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 06.09.2023 soll über den Fortgang des Projektes berichtet werden.
Der seitens des Preisgerichts zur Weiterentwicklung empfohlene Entwurf des Büro störmer murphy partners überzeugte durch die städtebauliche Gliederung – zwei Längszeilen und eine kürzere, quer gestellte Zeile bilden einen offenen Hof, der den Bewohnern zum Verweilen und Spielen zur Verfügung stehen soll. Lage und Ausrichtung des geforderten Nachbarschaftstreffs in einem der Neubauten stellt eine gute und barrierefreie Erreichbarkeit sicher, der Nachbarschaftstreff wird somit zu einem zentralen Baustein des Quartiers.
Auch die architektonische Gliederung der vier gut proportionierten Baukörper, Ausrichtung und Schnitt der Wohnungen wurden positiv bewertet. Die angedachte großzügige Laubengang-erschließung verspricht zudem attraktive und gut nutzbare Kommunikationsbereiche.
Nachdem die HANSA Baugenossenschaft den Entwurf weiterentwickeln ließ und zwischenzeitlich mehrfach die schwierige Kostenentwicklung im Bauwesen abstrakt ansprach, ist sie im Juni 2023 mit der Weiterentwicklung des Siegerentwurfes auf das Bezirksamt zugekommen. Insbesondere die hohen Baukosten und gestiegenen Zinsen erfordern nach Darstellung des Vorhabenträgers u.a. eine Erhöhung der Nettofläche durch ein zusätzliches Geschoss auf der südlichen Gebäudezeile sowie den Verzicht auf Abbruch der bestehenden Parkgarage zugunsten einer Ertüchtigung im Bestand. Zusätzlich wurden weitere Veränderungen an den Gebäuden vorgenommen, die der Einsparung von Kosten dienen sollen.
Die vom Vorhabenträger beabsichtigten Änderungen an dem Siegerentwurf wurden in mehreren Abstimmungen mit dem Bezirksamt überarbeitet, so dass der ursprüngliche Entwurf wieder deutlicher erkennbar ist, aber auch die Anforderungen der HANSA erfüllt sind. Aus Sicht des Bezirksamtes ist mit der vorliegenden Überarbeitung ein Ergebnis erzielt worden, welches eine vertretbare Weiterentwicklung des Siegerentwurfs darstellt und zur Umsetzung gebracht werden kann.
Die in der Überarbeitung vorgenommen Änderungen, die im Einzelnen im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt werden, beziehen sich auf:
Die ursprünglich geplante Holzkonstruktion soll durch eine konventionelle konstruktion ersetzt werden.
Die südliche Gebäudezeile soll um ein weiteres Geschoss ergänzt werden.
Die geplanten Fassadenversprünge sollen teilweise entfallen. Loggien/Balkone
Anstatt der geplanten Loggien werden vorgesetzte Balkone vorgesehen.
Die Laubengänge/Galerien werden insg. differenzierter ausgebildet und erhalten zum Schutz der Privatsphäre eigenständige wohnungsbezogene „Lufträume“ vor den sog. halben Zimmern
Die Planungen wurden nach Vermessung der Geländetopographie angepasst. Hierdurch ergeben sich Änderungen zu Lage und Höhen von Winkelstützmauern und damit der Ausbildung der Sockelzonen, die in der weiteren Objektplanung vertiefend abgestimmt werden
Der nördliche Gebäuderiegel soll voraussichtlich ohne Keller errichtet werden. Eine sinnvolle Umverteilung der hier ursprünglich vorgesehenen Nutzungen (private Abstellräume, Fahrradräume etc.) sowie dadurch bedingte Auswirkungen auf den Freiraum sind in Prüfung
Die Bestandsgarage wird nicht abgebrochen und ersetzt, sondern im Bestand ertüchtigt
Der Nachbarschaftstreff verbleibt am bisherigen Standort in der Parkgarage und wird dort deutlich erweitert.
Der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen soll von 60% auf 100% erhöht werden
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die vorliegende Überarbeitung des Siegerentwurfs zum Projekt Beensroaredder zur Kenntnis.
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