Mehrfachbeauftragung Beensroaredder Hier: Ergebnis des Verfahrens
Letzte Beratung: 04.05.2022 Stadtentwicklungsausschuss Ö 2
Die HANSA Baugenossenschaft eG hat in Abstimmung mit dem Bezirksamt Bergedorf im Dezember 2021 eine hochbauliche Mehrfachbeauftragung für eine Teilfläche des im Eigentum der Baugenossenschaft befindlichen Quartiers am Beensroaredder, gelegen südlich des Reinbeker Redders, nördlich der Korachstraße und östlich des Beensroaredders ausgelobt.
Die Siedlung aus den 1960er Jahren ist mit ihren Zeilenbauten und dem teilweise organisch angelegten Erschließungsmuster eine klassische Vertreterin des städtebaulichen Leitbilds der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“. Die nun „teilweise in die Jahre gekommene Siedlung“ soll nach dem Willen der Genossenschaft weiterentwickelt und attraktiviert werden.
Ziel der Bauherrin ist es in erster Linie, die den heutigen Standards nicht mehr entsprechenden eingeschossigen Reihenhauszeilen am Beensroaredder durch Wohnungsneubau abzureißen und an dieser Stelle sensibel zu verdichten und mit dem angestrebten Wohnungsmix die soziale Mischung im Quartier zu unterstützen. Neben der Schaffung seniorengerechter und barrierearmer Wohnraumangebote in einem entsprechend attraktiv gestalteten Umfeld gilt es, den bestehenden Nachbarschaftstreff in die neu zu errichtenden Baukörper zu verlagern. Die bisherige Parkgarage soll durch einen den heutigen Anforderungen entsprechenden Neubau ersetzt werden und künftig den Stellplatzbedarf des gesamten Quartiers abdecken.
Ergänzend hierzu sollte im Verfahren für zwei heute als Stellplatz genutzte Flächen, die perspektivisch für eine weitere Nachverdichtung auf dem Grundstück zur Verfügung stehen werden, erste städtebauliche Kubaturen entwickelt werden, um das Vorhaben in eine Gesamtidee einzubetten.
Grundlage der Planung ist das bestehende Planungsrecht, das sich aus dem Baustufenplan B67 (Lohbrügge) von 1956 ergibt. Dieser gilt als „übergeleiteter Bebauungsplan“. Die Zulässigkeit des Bauvorhabens richtet sich (bzgl. der Überbaubarkeit) nach § 34 BauGB. Die Neubauten müssen sich demnach in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen.
An dem Verfahren haben drei ausgewählte Architekturbüros teilgenommen. Das Auswahlgremium bestand aus Vertreter:innen des Vorstands der HANSA Baugenossenschaft, einer Mitgliedervertreterin der Genossenschaft, freien Architekten und Vertretern der Bezirksverwaltung sowie des Stadtentwicklungsausschusses. Das Auswahlgremium tagte am 03.03.2022 und hat sich einstimmig für den Entwurf von Störmer Murphy and Partners in Zusammenarbeit mit dem als Berater fungierenden Büro bgmt Landschaftsarchitekten GmbH entschieden und einige Überarbeitungsempfehlungen formuliert.
Der Entwurf übernimmt strukturell die städtebaulichen Elemente, die das Quartier prägen, und entwickelt diese weiter. Durch die Konstruktion von Längszeilen und kürzeren quergestellten Zeilen wird ein offener Hof gebildet. Der Hof verspricht, ein Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität des nachbarschaftlichen Miteinanders zu werden. Der entstehende Raum schottet sich nicht ab, sondern vernetzt sich mit dem vorhandenen Quartier. Insgesamt fügt sich der vorgeschlagene Städtebau gelungen und sensibel in den Bestand ein und entwickelt diesen qualitativ weiter.
Zur architektonischen Gliederung der vier gut proportionierten Baukörper werden Elemente des Bestandes verwendet. Ausrichtung und Schnitt der Wohnungen werden positiv bewertet. Die Erschließung der Wohnungen über großzügige Laubengänge versprechen attraktive und gut nutzbare Kommunikationsbereiche für die künftigen Bewohner.
Lage und Ausrichtung des geforderten Nachbarschaftstreffs zum neuen Hof ermöglichen eine gute und barrierefreie Erreichbarkeit, der Nachbarschaftstreff wird somit zu einem zentralen Baustein des Quartiers.
Zur Gestaltung, auch der Nutzung und Aufwertung von Dachflächen der neuen Quartiersgarage wurden differenzierte Vorschläge erarbeitet. Darüber hinaus sind Ansätze für eine persp. spätere Umnutzung der Parkgarage in die Überlegungen integriert worden.
Für die beiden persp. Betrachtungsräume wurde jeweils eine erste städtebauliche Idee erarbeitet, die sich an den Strukturen des Bestandes orientiert, aber auch die Entwurfsideen zu den Neubauten konsequent weiterentwickelt.
Das Wettbewerbsergebnis einschließlich der Überarbeitungsempfehlungen werden im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt.
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt das Ergebnis der hochbaulichen Mehrfachbeauftragung mit städtebaulichem Ideenteil zum Beensroaredder zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Bezirksamtsleiterin, die Projektentwicklung gemeinsam mit der HANSA Baugenossenschaft fortzuführen und dem Stadtentwicklungsausschuss zu gegebener Zeit über den Fortgang des Projektes zu berichten.
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