Bahrenfeld: Attraktive soziale und kulturelle Angebote gemeinsam entwickeln! Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 29.06.2023
Letzte Beratung: 06.11.2023 Ausschuss für Kultur und Bildung Ö 17.2
Die Bezirksversammlung Altona hat in ihrer Sitzung vom 29.06.2023 anliegende Drucksache 21-4008.1B beschlossen.
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) hat mit Schreiben vom 22.08.2023 wie folgt Stellung genommen:
Zu 1:
Grundsätzlich sollen die städtebaulich-freiraumplanerischen Entwürfe der Planungsteams die Integration eines Stadtteils- oder auch Quartierszentrum in einer Größenordnung von ca. 1.200 qm als Platzhalter für zukünftige quartiersrelevante Angebote in zentraler Lage ermöglichen. Die Nutzung ist in ein Baufeld zu integrieren (Erdgeschoss und 1. OG). Der Ansatz wird als Vorgabe für die Planenden in die Auslobung mit aufgenommen. Nach Festlegung der städtebaulich-freiraumplanerischen Grundstruktur durch den wettbewerblichen Dialog ist der Nutzungsbaustein Stadtteil- / Quartierszentrum im weiteren Prozess (Funktionsplanung) u.a. im Hinblick auf eine genaue Verortung, die weitere Entwicklung (z.B. mit den sozialen Investorinnen) und vor allem abhängig von einem Finanzierungsmodell zu konkretisieren.
Zu 3:
Von Seiten des LIG wird für das Gebäude Notkestraße 3 -5 die Anhandgabe an Fördern & Wohnen (f&w) konkret vorbereitet. Mit der Erstellung eines Bauantrages wird von f&w geprüft, ob in dem Gebäude eine Unterkunft mit der Perspektive Wohnen oder Senioren Wohnen entstehen kann. Hier läuft die Bearbeitung. In einem ersten Ansatz wurde auch die Verlagerung des Juno 23 aus der Notkestraße 23 in dieses Gebäude geprüft und dabei festgestellt, dass sich die baulichen Gegebenheiten nicht für die Nutzungen und Ansprüche des Juno23 bzw. eines Stadteilzentrums eignen. Der Zustand des Gebäudes ist zum einen stark instandsetzungsbedürftig und zum anderen ergeben sich durch die vorhanden inneren Grundrisse Nutzungsvorgaben, die nur schwer oder nicht veränderbar sind. Durch die Stahlbetondecken des Gebäudes besteht aber eine Dauerhaftigkeit, welche eine Umnutzung interessant macht.
Das Bezirksamt Altona hat mit Schreiben vom 15.09.2023 wie folgt Stellung genommen:
Zu 2.a:
Im Rahmen des Projekts „Quartiersinitiative urbanes Leben – Bahrenfeld West (QuL)“ haben Analysen zu Bedarfen an kulturellen und sozialen Einrichtungen im QuL-Gebiet Bahrenfeld-West stattgefunden. Diese Erhebung – ausgelöst durch entstehende Bedarfe im Stadtteil Bahrenfeld durch die Science City – ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich an der jeweiligen Entwicklungsphase des Quartiers orientiert. Dieser Prozess steht auf einer Basis aus quantitativen Daten über die Sozial- und Sozialinfrastruktur (CoSI), aus Inventarisierungen der Bildungs- und Freizeitangebote (hamburg-aktiv.info) sowie wesentlich aus qualitativen Erhebungen der Bedarfe in den Feldern Kinder- und Jugendhilfe, alternde Gesellschaft, Gesundheit, Bildung, Wohnen, Begegnungsorte, Sport und Inklusion (Einzelgespräche, Workshops). Dafür arbeiten die verschiedenen Fachämter des Bezirksamts, verschiedene Fachbehörden und auch Q8 in wechselnden Formaten themenbezogen zusammen. Für verbesserte Abstimmungen und Synergien der breit angelegten Bedarfserhebungen sowie der darauf aufbauenden Planungen ist eine „Teilkoordination Soziales“ als Element der Gesamtplanung der Science City Hamburg Bahrenfeld im Aufbau.
Die jüngste umfassende Bedarfserhebung hat im Vorfeld des wettbewerblichen Dialogs für die städtebauliche Funktions- und Freiraumplanung der Quartiere am Volkspark stattgefunden. Deren Ergebnisse sind in die Stellungnahme des Bezirksamts zur entsprechenden Auslobung eingeflossen (vgl. Drs. 21-4115).
Die Bedarfe für kulturelle und soziale Angebote sowie Einrichtungen in Bahrenfeld werden somit nicht punktuell oder einmalig erhoben, sondern kontinuierlich und prozessorientiert. Ergebnisse wird die QuL-Projektleitung in Zukunft regelmäßig im Sonderausschuss Science City Bahrenfeld vorstellen.
Die Erstellung eines umfangreichen Statusberichts als Momentaufnahme über die genannten Bedarfe bedürfte zusätzlicher Finanzmittel für die Beauftragung einer externen Studie. Diese Mittel stehen im Bezirksamt Altona nicht zur Verfügung.
Zu 2.b:
Während die Quartiersinitiative urbanes Leben in Altona weiterhin verfolgt werden wird, wird das Modellvorhaben hamburgweit als „Forum Quartiere“ fortgeführt. Dieses wird von allen Bezirksämtern, mehreren Fachbehörden, der Senatskanzlei und dem LIG gemeinsam getragen. U.a. im Rahmen der oben genannten „Teilkoordination Soziales“ werden die Fachbehörden auch mit Blick auf Bedarfe an sozialer und kultureller Infrastruktur mit dem Bezirksamt zusammenarbeiten. Soziale Bedarfe werden schon heute gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Urbanes Leben (Sozialbehörde) intensiv erörtert.
Zu 2.c:
In den „Quartieren am Volkspark“ soll von den Planungsbüros ein Stadtteilzentrum eingeplant werden. Dies soll verschiedene soziale, kulturelle und nachbarschaftsorientierte Nutzungen ermöglichen und somit Strahlkraft in den gesamten Stadtteil Bahrenfeld erzeugen. Inwiefern im Laufe der 20 Jahre Entwicklungszeit der Science City zusätzliche soziale und kulturelle Angebote im Stadtteil entstehen sollen und können, wird sich im Laufe der Jahre zeigen können. Die Grundlage für eine solche Erörterung wird der oben genannte kontinuierliche Bedarfserhebungsprozess sein. Die dabei entstehenden konzeptionellen Zwischenstände werden regelmäßig im Sonderausschuss Science City Bahrenfeld vorgestellt.
Zu 2.d:
Welche Nutzungen durch welche Akteure im zukünftigen Stadtteilzentrum realisieren werden sollen, muss in einem strukturierten, partizipativen Strategieprozess erarbeitet werden. Dazu gehört die Erarbeitung eines tragfähigen Finanzierungskonzeptes. Der Prozess soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Aufgrund der Komplexität der Aufgabe ist die Beauftragung einer externen Agentur, die die erforderlichen Arbeitstreffen strukturiert (Kommunikation mit den Akteuren, thematische Schwerpunktsetzungen sowie Vor- und Nachbereitung), nötig. Für die Vergabe an einen externen Dienstleister für die Prozessbegleitung sind derzeit im Bezirksamt keine Mittel vorhanden. Die Verwaltung wird dort auf die politischen Gremien mit einem Finanzierungsvorschlag zukommen.
Zu 2.e:
Die Strategieentwicklung für das geplante Stadtteilzentrum wird partizipativ und diskriminierungsarm gestaltet. Die hier genannten Akteure stehen durch die Multiplikator:innentreffen der Quartiersinitiative urbanes Leben in Bahrenfeld-West bereits in Austausch untereinander, mit dem Bezirksamt und den Fachbehörden Sozialbehörde, BSW und BWFGB. Sie werden auch ihren eigenen Interessen und Ressourcen entsprechend in die Planung künftiger sozialer und kultureller Angebote im Stadtteil einbezogen.
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Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.
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