Antrag der Abg. Carsten Schuster und Viktoria Isabell Ehlers (FDP) Betr.: Unsere Jugend - Unsere Zukunft
Letzte Beratung: 09.03.2021 Hauptausschuss Ö 2.68
Die Angebote der Offenen Kinder – und Jugendarbeit (OKJA) leisten einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung, Selbstpositionierung und Verselbstständigung der Kinder und Jugendlichen in unserem Bezirk. Gerade in Quartieren, in denen die soziale Benachteiligung eine große Rolle spielt, sind die Einrichtungen und Angebote deshalb von besonders großer Bedeutung!
Im Bezirk Harburg leben, laut dem RISE Sozialmonitoring, bereits jetzt über 27 % der Gesamtbevölkerung in Gebieten, die im Hamburger Vergleich über einen niedrigen oder sehr niedrigen Status verfügen.
Das Aufgabenfeld der OKJA hat sich auch vor diesem Hintergrund in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Kinder und Jugendliche sehen in den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen der offenen Kinder – und Jugendarbeit einen Familienersatz und benötigen Hilfe und Unterstützung in vielen Lebensbereichen.
Den steigenden Besucherzahlen, komplexeren Bedarfen und neuen Herausforderungen an die Fachlichkeit, steht eine Finanzierung gegenüber, die sowohl von den Trägern, sowie auch von der Bezirksverwaltung – und Politik, als nicht auskömmlich eingestuft wird. Wurden im Jahre 2012 noch 24,7 Mio € in Hamburg für die Kinder – und Jugendarbeit bereitgestellt, waren es im Jahr 2018 nur noch 24,2 Mio €.
Die Anzahl der Minderjährigen (unter 18) in Hamburg hat sich hingegen seit 2012 um 8,4 Prozent erhöht. Mit Stand 31.12.2016 lebten insgesamt 300.535 unter 18 jährige in Hamburg. Bis zum Jahr 2035 geht das Statistikamt Nord von einem Anstieg auf 358.000 der unter 18 jährigen in Hamburg aus.
Das Festhalten an einem Verteilerschlüssel, der Stand heute, nicht ausreichend die Veränderungen in den Sozialräumen berücksichtigt, stellt zudem insbesondere den Bezirk Harburg vor große Probleme. Aktuell führt dies dazu, dass nur für 8,2 % der Kinder und Jugendlichen ein Angebot der OKJA bereitgestellt werden kann.
Leider ist es auch im Doppelhaushalt, 2019 / 2020, trotz der Faktenlage, nicht zu der benötigten Erhöhung der Rahmenzuweisungen in vollem Umfang gekommen.
Unter den genannten Rahmenbedingungen gelingt es vielen Trägern deshalb nur noch, über die Einwerbung von Drittmitteln, zusätzlich nachgefragte Angebotsformen und Kapazitäten zu schaffen oder zu erhalten.
Mit der Spendenaktion: Unsere Jugend – Unsere Zukunft, wollen wir die Träger dabei unterstützen, weitere Spender zu finden.
Die Harburger Bezirksversammlung wirbt mit der Spendenaktion:
Unsere Jugend – Unsere Zukunft um die Unterstützung der Offenen Kinder – und Jugendarbeit in unserem Bezirk. Mit dem Ziel, den anerkannten Trägern der OKJA im Bezirk Harburg aus dem Fonds Mittel für nicht regelfinanzierte Angebote, Investitionen oder Projekte bereitzustellen.
Die Bezirksversammlung bezuschusst jeden gespendeten Euro, mit dem gleichen Betrag, bis zu einer Höhe von insgesamt 100.000 € pro Haushaltsjahr. Die Mittel hierfür werden aus dem Förderfonds Bezirke oder aus Bezirkssondermitteln bereitgestellt und für das jeweilige Haushaltsjahr zweckgebunden reserviert. Über die Verteilung der Mittel entscheidet der JHA, deren Beschluss die BV nachvollziehen muss.
Die Verwaltung wird gebeten zu diesem Zweck:
- - die Gründung einer Stiftung oder die Kooperation mit einer Stiftung zu prüfen, und dem HA bis zum 30.09.2019 über die Ergebnisse zu berichten.
- - gemeinsam mit dem Jugendhilfeausschuss, die Kriterien zur Beantragung und Vergabe der Fondsmittel, sowie ein Kampagnenkonzept zu entwickeln.
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