Evaluierungsprozess für das Entwicklungskonzept “Gewerbegebiet Alsterdorfer Straße” Antrag der Volt-Fraktion

Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat im Jahr 2024 die Erstellung eines Entwicklungskonzepts für das Gewerbegebiet Alsterdorfer Straße beauftragt. Für die Konzeption und Begleitung wurden externe Planungsbüros mit einer öffentlich finanzierten Leistung betraut. Das vorgelegte Konzept beansprucht, auf Grundlage umfangreicher Bestandsanalysen und Beteiligungsverfahren eine tragfähige Entwicklungsstrategie für das Gebiet zu liefern. Um die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen und die Qualität der planerischen Empfehlungen nachvollziehbar zu überprüfen, ist eine systematische, kennzahlenbasierte Evaluation erforderlich.

Ziel ist es, die Wirkung und Umsetzungsfähigkeit der im Entwicklungskonzept vorgeschlagenen Maßnahmen transparent zu machen und diese als Grundlage für eine qualitätsgesicherte Bewertung der externen Planungsleistungen heranzuziehen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf den Bereichen Flächenaktivierung, Klimaanpassung, Aufenthaltsqualität und Mobilisierung städtebaulicher Potenziale.

Evaluationskriterien und -zeiträume

Thema	Zielwert nach 2 Jahren	Zielwert nach 5 Jahren
Reaktivierte Brachflächen	Erster Zwischenbericht zur Entwicklung bei derzeit nicht bebauten Grundstücken mit gewerblichem Nutzungspotenzial, nachgewiesen z. B. durch Baugenehmigung, Bauvorbescheid oder konkrete Bauvoranfrage) unter besonderer Berücksichtigung des künftigen Quartierzentrums (Alsterdorfer Str. 255, 261, 263, 265, 267)	≥50 % der derzeit nicht bebauten Grundstücke mit gewerblichem Nutzungspotenzial, nachgewiesen z. B. durch Baugenehmigung, Bauvorbescheid oder konkrete Bauvoranfrage)
Reduktion Versiegelungsgrad	Städtisches Entsiegelungs- und Klimaanpassungskonzept ist beauftragt	Städtisches Entsiegelungs- und Klimaanpassungskonzept zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und damit zur Absicherung der Investitionen ist in der Umsetzung
Gewerbeflächen- Management	Gewerbeflächen- Management ist eingerichtet und arbeitsfähig	Regelmäßige Treffen im Jahr unter Beteiligung der Akteure (Eigentümer, Gewerbetreibende, Investoren, Interessierte)

Erste Zwischenevaluation: 2 Jahre nach Beschluss der BV

Abschlussevaluation: 5 Jahre nach Beschluss der BV

Berichtspflicht: Die Verwaltung legt jeweils binnen drei Monaten nach den Stichtagen einen Ergebnisbericht vor, der öffentlich einsehbar ist.

Begründung

Die öffentliche Vergabe von Planungsleistungen muss sich an überprüfbaren Ergebnissen orientieren. Das Entwicklungskonzept “Gewerbegebiet Alsterdorfer Straße” enthält zahlreiche Vorschläge zur klimafreundlichen und gewerblichen Weiterentwicklung des Gebiets. Die Qualität dieser Vorschläge lässt sich nur bewerten, wenn ihre Umsetzungserfolge objektiv messbar gemacht werden. Die vorgesehene Evaluation schafft die notwendige Datengrundlage, um die Arbeit der beauftragten Büros transparent und fair zu bewerten. Sie stärkt zugleich die Rechenschaftspflicht gegenüber der Öffentlichkeit und die Qualität zukünftiger Planungsprozesse in Hamburg-Nord.

Die Erstellung und Umsetzung eines Entsieglungs- und Klimaanpassungskonzepts ist erforderlich, um den (künftigen) Investoren die Sicherheit zu geben, dass das Gebiet klimaresilient ist und eine hohe Aufenthaltsquallität für die dort arbeitenden Menschen bietet. In diesem Zusammenhang kommt dem im Konzept entworfenen neuen Quartierszentrum rund um die “Alte Wäscherei” besondere Bedeutung zu. Dieses Gebiet birgt das größte Flächenentsiegelungspotential und eignet sich als Ort hoher Aufenthaltsqualität am ehesten zur nachhaltigen Belebung des Gewerbestandorts.

Beschluss:

1. Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord beschließt die Einführung des hier beschrieben Evaluierungsrahmens und leitet geeignete Maßnahmen zu seiner sofortigen Implementierung ein:

Erste Zwischenevaluation: 2 Jahre nach Beschluss der BV

Abschlussevaluation: 5 Jahre nach Beschluss der BV

2. Die Evaluation orientiert sich an den folgenden Zielwerten:

Thema	Zielwert nach 2 Jahren	Zielwert nach 5 Jahren
Reaktivierte Brachflächen	Erster Zwischenbericht zur Entwicklung bei derzeit nicht bebauten Grundstücken mit gewerblichem Nutzungspotenzial, nachgewiesen z. B. durch Baugenehmigung, Bauvorbescheid oder konkrete Bauvoranfrage) unter besonderer Berücksichtigung des künftigen Quartierzentrums (Alsterdorfer Str. 255, 261, 263, 265, 267)	≥50 % der derzeit nicht bebauten Grundstücke mit gewerblichem Nutzungspotenzial, nachgewiesen z. B. durch Baugenehmigung, Bauvorbescheid oder konkrete Bauvoranfrage)
Reduktion Versiegelungs- grad	Städtisches Entsiegelungs- und Klimaanpassungskonzept ist beauftragt	Städtisches Entsiegelungs- und Klimaanpassungskonzept zur Absicherung der Investitionen und Steigerung der Aufenthaltsqualität ist in der Umsetzung
Gewerbeflächen- Management	Gewerbeflächen- Management ist eingerichtet und arbeitsfähig	Regelmäßige Treffen im Jahr unter Beteiligung der Akteure (Eigentümer, Gewerbetreibende, Investoren, Interessierte)

3. Berichtspflicht: Die Verwaltung legt jeweils binnen drei Monaten nach den Stichtagen einen Ergebnisbericht vor, der öffentlich einsehbar ist und in den relevanten Ausschüssen behandelt wird.
   
4. Das Bezirksamt übernimmt die Bestellung eines Gewerbeflächen-Managements und veranlasst die Erstellung eines Entsiegelungs- und Klimaanpassungskonzepts.
   
5. Das Bezirksamt nimmt zum Verfahren und den Ergebnissen Stellung und skizziert, im Falle des Verfehlens der Zielwerte, mögliche Anpassungsszenarien hinsichtlich der Weiterentwicklung des Quartiers und ggf. einer Anpassung der Entwicklungskonzepts.

Annemarie Bödecker

Antje Nettelbeck

Jan D. Talleur

(Bezirksabgeordnete Volt-Fraktion)

Keine

Alsterdorfer Str.

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