21-2742.1

Brennpunkt Park Fiction - Sozial- und ordnungspolitische Maßnahmen gegen Partylärm und offene Drogenszene Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 25.11.2021

Mitteilungsdrucksache öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
03.05.2022
05.04.2022
Ö 16.3
05.04.2022
31.03.2022
21.03.2022
Sachverhalt

Die Bezirksversammlung Altona hat in ihrer Sitzung vom 25.11.2021 anliegende Drucksache 21-2580B beschlossen.

 

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat mit Schreiben vom 04.01.2022 wie folgt Stellung genommen:

 

Die an die BUKEA gerichtete Aufforderung der Bezirksversammlung Altona, in Abstimmung mit der Stadtreinigung Hamburg (SRH) die öffentliche Toilette im Antonipark – „Park Fiktion“ – künftig zweimal täglich reinigen zu lassen, behandelt die BUKEA als Empfehlung i.S.d. § 27 BezVG.

 

Die Betriebsausgaben für öffentliche Toiletten sind u.a. von Nutzungsfrequenzen und -verhalten und daraus folgenden laufenden oder einzelfallbezogenen Reinigungs- bzw. Reparaturbedarfen abhängig. Die der BUKEA für den Betrieb und die Unterhaltung der öffentlichen Toiletten durch die SRH zur Verfügung stehenden Haushaltsermächtigungen sind vollständig gebunden.

 

Aufgrund der aktuellen Haushaltslage ist es nicht möglich, zusätzliche Ermächtigungen zu generieren. Eine Erhöhung von Reinigungsfrequenzen müsste daher immer mit Kostenreduzierungen an anderen Standorten einhergehen.

 

Seitens der SRH und der BUKEA konnte – gestützt auf die Erkenntnisse aus dem gesamtstädtischen Betrieb und den Ergebnissen der Qualitätskontrollen –  kein Standort ausfindig gemacht werden, an dem die Reinigungsfrequenz zum jetzigen Zeitpunkt zugunsten der öffentlichen Toilette im Antonipark reduziert werden könnte.

 

Eine Erhöhung der regelmäßigen Reinigungsfrequenz ist daher nicht möglich. Die BUKEA und die SRH werden aber im Rahmen der Steuerung des hamburgweiten Betriebes der öffentlichen Toiletten auch die weiteren Entwicklungen am Standort Antonipark beobachten.

 

Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) hat mit Schreiben vom 12.01.2022 zu Ziffer 2 des Beschlusses wie folgt Stellung genommen:

 

Viele Menschen konsumieren Rauschmittel. Neben legalen Drogen, wie Alkohol oder Tabak, werden auch verbotene Substanzen, wie Heroin, Kokain und weitere, konsumiert. Der regelmäßige Konsum kann gravierende Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit der Betroffenen hervorrufen.

 

Um dem entgegenzuwirken, hält die Fachbehörde eine Vielzahl von Angeboten vor, die den suchtmittelabhängigen Menschen Hilfe und Unterstützung anbieten, um ihre Suchtkrankheit zu überwinden. Dabei handelt es sich um ein Angebot, das betroffene Personen in Anspruch nehmen können, die ihren Konsum verändern wollen. Um die Inanspruchnahme zu erleichtern, setzt Hamburg auf einen niedrigschwelligen Zugang zum Suchthilfesystem.

 

Für den Bereich des Park Fiction halten sowohl die Beratungsstellen Kodrobs Altona als auch das Stay Alive und das Drob Inn am Hautbahnhof Unterstützungsangebote vor. Die Einrichtungen haben den Auftrag, sich mit weiteren Institutionen in ihrem regionalen Zuständigkeitsbereich zu vernetzen und bei Bedarf suchtgefährdete und -erkrankte Menschen aufzusuchen und an die Beratungsstellen heranzuführen, um einen ausstiegsorientierten Hilfeprozess aufgleisen zu können Regelmäßige aufsuchende Arbeit im Einzugsgebiet von St. Pauli führen insbesondere Straßensozialarbeiterinnen und Straßensozialarbeiter des Stay Alive (Stay Alive Mobil) durch.

 

Den vor Ort im Park Fiction tätigen Institutionen, insbesondere der Polizei, sind die Einrichtungen bekannt, so dass auf diese Hilfeangebote verwiesen wird.

 

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass die Anbindung von Drogenabhängigen an das Hilfesystem grundsätzlich gelingt. Es zeigt sich aber auch, dass sich Drogenkonsumierende an wechselnden Orten im öffentlichen Raum aufhalten, die aus Sicht der Konsumierenden attraktiv erscheinen, und Straßensozialarbeit dann an ihre Grenzen stößt, wenn seitens der Drogenkonsumierenden kein Interesse besteht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Annahme der Hilfeangebote ist  freiwillig.

 

Ein Bedarf an zusätzlicher Straßensozialarbeit wird derzeit nicht gesehen.

 

Das Bezirksamt Altona hat mit Schreiben vom 02.03.2022 wie folgt Stellung genommen:

 

Zu 3:

Das Bezirksamt hat dem Ausschuss für Grün- Naturschutz und Sport einen Vorschlag für ein Musterschild unterbreitet und hierfür die Zustimmung bekommen.

Die Herstellung der Schilder ist beauftragt, sie werden kurzfristig angebracht.

 

Zu 4:

Sachstand zu den Forderungen der Hausgemeinschaften Pinnasberg Nr. 27. und 29.

 

-Schilder Park Ordnung:

Siehe hierzu Punkt 3.

 

-Reinigungsintervall Toilette:

Dies ist mit der Hamburger Stadtreinigung zu vereinbaren

 

-Darstellung der Geschichte des Parks an der Toilettenanlage:

Die Informationen und Technik hierfür wären über Park Fiction bereitzustellen und die Erlaubnis der Stadtreinigung einzuholen.

 

-Errichtung des Seeräuberinnenbrunnens:

Der Brunnen aus der Ursprungsplanung wurde seinerzeit nicht realisiert.

Als Standort war der Wendehammer an der Antonistraße angedacht, die Fläche gehört zum BA-Mitte.

Bei der Kostenschätzung vor ca. 20 Jahren waren für die Herstellung ca. 70.000,-DM angesetzt.

Die Herstellkosten lägen heute sicher im deutlich 6-stelligen Bereich.

Zur Kostenermittlung müsste eine konkrete Entwurfsplanung vorliegen. Der Bedarf für diesen Brunnen wäre im Quartier zu ermitteln und als Beteiligungsprojekt zu entwickeln.

Die Unterhaltung des Brunnens und die Bereitstellung der Unterhaltungskosten wären voraussichtlich schwierig.

 

-Bepflanzung der Hochbeete:

Dies wäre zu realisieren, es gab bislang unterschiedliche Personen, die sich für die Beete verantwortlich fühlten,  die über Park Fiction  eingebunden werden sollten.

Kosten ca.: 3.000,-- Euro

 

-Herausnahme der Werbung für den Antonipark?

Es ist nicht deutlich, wo die Werbung für den Antonipark herausgenommen werden soll.

 

-Zuschüsse für Fenster:

Hierzu kann das Bezirksamt keine Aussage treffen. Aus Mitteln aus dem Grünhaushalt für den Park könnten diese nicht finanziert werden

 

Vorab zu den weiteren Punkten:

Eine Grundsanierung des Ursprungsparks erschiene im Zusammenhang mit der Parkerweiterung erforderlich und sinnvoll.

 

-Ersatz der Spielfiguren:

Die Spielfiguren sollen laut Park Fiction noch vorhanden sein

 

-Umrandungsmosaik sanieren:

Dies bedarf einer technischen Umplanung, da die jetzige Ausführung nicht ausreichend haltbar war:

Kosten grob geschätzt, ohne dass eine Planung vorläge: 30.000,-- bis 40.000,-- Euro.

 

-Hinweiskacheln auf die Entstehungsgeschichte des Parks erneuern:

Dies war ein Projekt von Park Fiktion und könnte in Zusammenarbeit mit diesen erneuert werden. Die Dauerhaftigkeit ist aufgrund der Graffitianfälligkeit fraglich.

Kosten grob geschätzt:  3.000,-- Euro

 

-Reparatur der Rasenflächen:

Kosten grob geschätzt:  10.000,-- Euro

 

-Reparatur der Hundeauslauffläche:

Kosten grob geschätzt: 5.000,-- Euro

 

Zu 5:

Die Bezirksamtsleiterin hat ein Gespräch mit dem Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, dem Leiter des Polizeikommissariats 15 und dem Leiter des Polizeikommissariats 21 am 26. Januar 2022 geführt. In dem Termin wurden die jeweiligen Perspektiven und Einschätzungen zu der Situation im Park Fiction geäußert und besprochen. Als nächster Schritt wurde vereinbart, ein Gespräch mit dem Park Fiction Komitee und der Anwohner*inneninitiative „Auf gute Nachbarschaft“ zu führen.

Das Park Fiction Komitee und die Anwohner*inneninitiative „Auf gute Nachbarschaft“ wurden zu einem digitalen Gespräch mit der Altonaer Bezirksamtsleiterin und dem Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte am 28. Februar 2022 eingeladen und gebeten, jeweils drei Vertreter*innen zu benennen.

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.

 

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