Verkehrssicherheit in Lemsahl-Mellingstedt Eingabe
Letzte Beratung: 10.06.2021 Regionalausschuss Walddörfer Ö 5.1
Folgende Eingabe liegt der Geschäftsführung vor:
Lemsahl-Mellingstedt ist ein wachsender Stadtteil mit Zuzug von vielen Familien. Die Verkehrssituation um das Neubaugebiet und die KITA Spechtort ist für alle Verkehrsteilnehmer und insbesondere für Kinder und Menschen mit eingeschränkter Mobilität lebensgefährlich. Ohne grundlegende Änderungen ist es nur eine Frage der Zeit bis eine Tragödie passiert.
Wir bitten das Bezirksamt Wandsbek sofort entsprechende Maßnahmen zum Schutz von Fußgängern und Fahrradfahrern einzuleiten, damit nicht erst ein Todesfall oder eine schwerwiegende Verletzung zum Umdenken Anlass geben muss.
Aufgrund der momentanen Situation greifen viele Anwohner auf PKW zurück, um z.B. ihre Kinder sicher zur Schule oder KITA zu bringen oder den Dorfkern von Lemsahl zu erreichen. Der verständliche Wunsch nach Verkehrssicherheit im Stadtteil beschränkt somit objektiv betrachtet zusätzlich den Umstieg auf umweltfreundliche Transportmöglichkeiten.
Die konkreten Forderungen sind:
Begründung
1. Schaffung eines sicheren Geh- und Radwegs an der Straße Im Kohlhof zwischen Spechtort und der Lemsahler Dorfstraße (direkter Schulweg):
Der bestehende Gehweg ist viel zu schmal dimensioniert (in Teilen weniger als 50 cm breit), abschüssig zur Fahrbahn gebaut und grenzt direkt an den Bordstein. Zudem ist der Weg weiter eingeschränkt durch Bäume und Baumwurzeln. Ein sicheres Begehen/Befahren des Weges durch Kinder, Erwachsene mit Kinderwagen und Hunden sowie Menschen mit eingeschränkter Mobilität (z.B. Rollstuhlfahrer) ist zurzeit nicht möglich. Sobald Personen einander entgegenkommen, ist man gezwungen auf die Fahrbahn auszuweichen. Vor dem Hintergrund der gesetzlichen Gehwegbenutzungspflicht von fahrradfahrenden Kindern bis zum vollendeten 8. Lebensjahr (gemäß § 2 Abs. 5 StVO), besteht aufgrund des derzeitigen Zustands des Gehweges für Kinder keine verlässliche Möglichkeit, ihre Fahrräder auf diesem Streckenabschnitt zu benutzen. Wir fordern deshalb die Einrichtung eines Gehweges, der breit genug und von der Straße adäquat abgegrenzt ist, um ein sicheres Begehen/Befahren durch alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
2. Herstellung eines Zebrastreifens an der Straße Im Kohlhof Ecke Lemsahler Dorfstraße:
Es besteht momentan kein gesicherter Übergang für Fußgänger von der Straße im Kohlhof zur Lemsahler Dorfstraße. Dieser Übergang liegt auf dem direkten Weg zur Grundschule Lemsahl-Mellingstedt. Im Interesse aller Anwohner, insbesondere dort lebender Kinder, fordern wir einen sichereren Übergang für Fußgänger in der Form eines Zebrastreifens mit entsprechenden Warnschildern.
3. Einrichtung einer durchgehenden Tempo-30-Zone in den Straßen Spechtort und Im Kohlhof:
Zurzeit besteht in den Straßen Spechtort und Im Kohlhof Tempolimit 50, obwohl sich die Straßen in unmittelbarer Nähe einer KITA und auf dem direkten Weg zur Grundschule Lemsahl-Mellingstedt befinden. Viele PKW-, LKW- und Motorradfahrer nutzen die langen geraden Streckenabschnitte aus und überschreiten das Tempolimit signifikant. Dies birgt weiteres Gefahrenpotential. Von der Polizei durchgeführte Messungen konnten zwar die Geschwindigkeitsüberschreitungen in Teilen dokumentieren. Diese spiegeln jedoch in keiner Weise das Ausmaß der Problematik wider, da die Messungen direkt an der Kurve (Ecke Spechtort und Im Kohlhof) durchgeführt wurden, wo Verkehrsteilnehmer ein geringeres Tempo aufweisen. Der Nutzen von Tempo-30-Zonen durch kürzere Reaktions-und Bremswege liegt auf der Hand und hat in anderen Orten zu positiven Entwicklungen geführt (siehe z.B. www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/publikationen/wirkungen_von_tempo_30_an_hauptstrassen.pdf). Wir fordern deshalb zum Schutz der Kinder und aller Verkehrsteilnehmer die Einrichtung einer durchgehenden Tempo-30-Zone auf den Straßen Spechtort und im Kohlhof.
4. Umwandlung des Zebrastreifens an der Lemsahler Landstraße (auf der Höhe Fiersbarg) in eine Fußgängerampel:
Diverse Unfälle an der Lemsahler Landstraße bei denen Fußgänger verletzt wurden, sind bereits polizeilich dokumentiert. Der Zebrastreifen wird von PKW-, LKW und Motorradfahrern oft erst sehr spät wahrgenommen und ruft bei Kindern ein trügerisches Gefühl von Sicherheit hervor. Vermehrt berichten Fußgänger, dass Verkehrsteilnehmer nicht rechtzeitig das Tempo reduzieren. Es ist offensichtlich, dass sie auf der hochfrequentierten Straße an dieser Stelle schlicht und einfach keinen Zebrastreifen erwarten. Der Baumbestand schränkt zudem die Sicht auf Fußgänger ein. Wir fordern deshalb die Einrichtung einer Fußgängerampel mit Verkehrsinsel anstelle des vorhandenen Zebrastreifens.
5. Anbringung von Warnschildern für Abbieger sowie eines Zebrastreifens an der Straße Spechtort Ecke Lemsahler Landstraße:
Eine gesicherte Überquerung der Straße Spechtort existiert zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Vermehrt berichten Anwohner von Verkehrsteilnehmern, die zu schnell fahren und unachtsam in die Lemsahler Landstraße einbiegen. Dies stellt eine erhebliche Gefährdung für Fußgänger und Fahrradfahrer dar. Die Gefahren, die innerorts von Abbiegern ausgehen, sind hinreichend dokumentiert (siehe z.B. udv.de/de/node/50584). Wir fordern daher die Einrichtung eines Zebrastreifens und Aufstellung von Warnschildern.
Bis zur vollständigen Umsetzung der geforderten Maßnahmen fordern wir die sofortige Schaffung von Übergangsmaßnahmen (Ampeln, Warnsignale, Verkehrsschilder). Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Kinder, duldet keinen Aufschub.
Bitte handeln Sie, bevor es zu einem Todesfall oder einer lebensverändernden Verletzung kommt.
keine Anlage/n
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