Quartiersfonds 2025 hier: Förderung der Integration rund um die Unterkünfte mit der Perspektive Wohnen (UPW) sowie des Quartiersmanagements rund um den Marie - Bautz Weg in Farmsen 2025 Beschlussvorlage des Ausschusses für Haushalt, Sport und Kultur
- Ursprüngliche Vorlage (Drs. 22-0213.1) im Ausschuss für Haushalt, Sport und Kultur am 12.11.2024
- Mehrheitlich beschlossen bei Gegenstimme der AfD-Fraktion
- Die ursprüngliche Vorlage Drs. 22-0213 wurde vom Hauptausschuss am 30.09.2024 in den Ausschuss für Haushalt, Sport und Kultur überwiesen
- Die Vorlage wurde zwischenzeitlich von der Verwaltung ergänzt (s. Ergänzung am Ende des Sachverhalts in kursiv)
Gegenstand der Beschlussvorlage ist die Fortführung der Integrationsarbeit rund um die 3 UPW Gebiete sowie des Quartiersmanagements rund um den Marie - Bautz Weg in Farmsen unter Verwendung der dafür zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Quartiersfonds (siehe hierzu auch Drs. 21/6976 vom 02.12.2016 und 21-6731.1 vom 03.04.2023).
Das Quartiersmanagement in den UPW-Gebieten konnte in allen Gebieten erfolgreich beendet und in andere Formate überführt werden. Integrative Unterstützungsmaßnahmen in der Bildungsarbeit, der Freizeitgestaltung und vor allem in der Sozialberatung sind jedoch weiterhin notwendig. Das Quartiersmanagement in Farmsen hat seine Arbeit 2023 aufgenommen, eine Weiterführung zur Umsetzung der identifizierten Ziele ist erforderlich.
Die Maßnahmen sollen die Teilhabe von Geflüchteten am sozialen Leben fördern und Möglichkeiten der Begegnung auch mit Menschen außerhalb der Unterkünfte schaffen.
Dem geplanten Mitteleinsatz 2025 liegen folgende Sachstände zugrunde:
Die Unterkunft mit Perspektive Wohnen in der Raja Illinauk Straße mit 800 Plätzen besteht seit 2017. Angrenzend an die UPW befindet sich eine Unterkunft für öffentlich-rechtliche Unterbringung mit 350 Plätzen, im Gebiet leben ca. 1.150 Menschen.
Die Wohnungen der UPW befinden sich im Eigentum der SAGA und wurden von Fördern und Wohnen AöR zur Nutzung als UPW angemietet.
Die Belegung der Unterkünfte ist einem ständigen Wechsel unterworfen. Neben neu ankommenden Flüchtlingen werden ehemalige afghanische Ortskräfte, alleinerziehende eritreische Frauen und pflegebedürftige Menschen in der UPW untergebracht. Eine Reduzierung der Platzzahl ist aufgrund des aktuell erhöhten Unterbringungsbedarfs in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung nicht vorgesehen.
Sozialberatung:
Die Sozialberatung des Trägers „Internationaler Bund e.V. Hamburg“ ist weiterhin erfolgreich in der Region tätig. Schwerpunkte sind die Unterstützung der Ratsuchenden bei der Integration in Arbeit und bei Fragen der Existenzsicherung, der Wohnungssuche und der Elternschaft sowie zunehmend die Trennungs- und Scheidungsberatung. Neben der Einzelfallberatung ist die Förderung der Kompetenzen der Ratsuchenden in den oben genannten Themenfeldern ein Schwerpunkt der Arbeit.
Die Beratungsanliegen sind sehr vielfältig und die Intensität in der Bearbeitung der Beratungsanliegen hat zugenommen. Eine große Herausforderung für die Ratsuchenden ist der Umgang mit den verschiedenen Behörden, aber auch die psychische Gesundheit.
Die Notwendigkeit der Finanzierung der Sozialberatung ist daher weiterhin gegeben, eine Erhöhung der Fördersumme aufgrund gestiegener Miet- und Personalkosten ist notwendig.
Die UPW Butterbauernstieg in Hummelbüttel befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Quartier Tegelsbarg. Gegenwärtig leben bis zu 300 Menschen mit Flüchtlingsstatus in der Unterkunft, die von Fördern und Wohnen betrieben wird. Die übrigen Wohnungen und Gebäudeteile sind in der Zuständigkeit der SAGA
Sozialberatung:
Das Sozialberatungsangebot von dem Träger `Erziehungshilfe e.V.´ hat sich in dem Stadtteil fest etabliert. Der Beratungsbedarf ist hoch. Die Krisenphänomene aus den letzten Jahren haben den Personenkreis der Ratsuchenden anwachsen lassen. Häufig haben die Ratsuchenden multiple und komplexe Problemlagen. Zunehmend ist Überschuldung ein Thema.
Als besonders förderlich für die Zielgruppenerreichung der Ratsuchenden hat sich die Zusammenarbeit des Sozialberatungsangebotes mit dem Elternlotsenprojekt erwiesen. Durch die Elternlotsen werden Menschen erreicht, die sonst nur schwer an das Hilfesystem anzubinden sind, aber häufig den größten Hilfebedarf haben.
Freizeitmittel:
Die Freizeitmittel haben sich als unkompliziertes Instrument bewährt, um unbürokratisch kleinere bis mittelgroße Projekte im Stadtteil zu fördern. Zu nennen ist vor allem das Midnight-Soccer-Projekt. Es wird durchgängig gut angenommen. Bis zu 60 Jungerwachsene nehmen das Angebot am Freitagabend in zwei Schulsporthallen wahr. Dies zeigt den großen Bedarf an nicht-vereinsmäßig organisierten Bewegungsangeboten. Des Weiteren werden im Haus der Jugend Tanz- und Bewegungsangebote für Frauen aus dem Stadtteil vorgehalten, sowie Nachbarschafts-, Kreativ- und Yogaangebote. Auch kleine Feste, die Begegnungen schaffen, wurden mit den Mitteln finanziert.
Dritte Erzieherstelle für den Bauspielplatz Tegelsbarg:
Der Bauspielplatz Tegelsbarg erhält seit Oktober 2017 Mitteln aus dem Quartiersfonds zur Finanzierung einer dritte Vollzeit-Erzieherstelle. Des Weiteren werden aus dieser Position Honorarkräfte und Sachmittel finanziert. Mit der Bewilligung dieser zusätzlichen Mittel wurde auf die veränderten Bedarfe aufgrund von veränderten Rahmenbedingungen reagiert, insbesondere auf die stark gestiegenen Nutzerzahlen. Diese haben sich seit der Inbetriebnahme der UPW Butterbauernstieg nahezu verdoppelt. Als Einrichtung, die in unmittelbarer Nähe zur Unterkunft liegt, kommt dem Bauspielplatz eine erheblich gestiegene Bedeutung im Stadtteil zu – für die Nutzer, aber auch für andere Einrichtungen, die nun verstärkt mit dem Bauspielplatz in Kooperation getreten sind.
Die Unterkunft wurde 2017 in Betrieb genommen. Es zogen dort 500 geflüchtete Menschen ein. Zum Ende des Jahres 2019 wurde die Kapazität der Unterkunft gem. Bürgervertrag Poppenbüttel (Drs. 21-5231) auf max. 300 Bewohnerinnen und Bewohner reduziert. Damit ist die Vorgabe zum Bürgervertrag Pkt. 8 erfüllt.
Im Quartier sind zudem Wohnungen mit sozialer Bindung sowie Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt entstanden. Es handelt sich in der Ohlendiekshöhe um ein in der Bevölkerungsstruktur gemischtes Quartier.
Die durch den Quartiersfonds geförderten Maßnahmen haben erheblich dazu beigetragen, dass das Quartier Ohlendiekshöhe und seine umliegenden Nachbarschaften stabil und in guter Koexistenz zusammengewachsen sind.
Quartiersmanagement:
Das Quartiersmanagement wurde zum Ende des Jahres 2020 eingestellt.
Der Quartiersbeirat wurde hingegen nicht aufgelöst.
Im August 2023 wurde mit den Initiativen „Gemeinsam in Poppenbüttel e.V. (GIP),
Poppenbüttel Hilft e.V. (PH), der Bereichsleitung f&w AöR, CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. und der Verwaltung einvernehmlich vereinbart, dass der Quartiersbeirat in einen „dauerhaft ruhenden“ Stand versetzt wird.
An die Stelle des Quartiersbeirates tritt die Arbeit des Hausbeirats des OHLE /Begegnungshauses. Dort werden Themen des Hauses, aber auch Bedarfe aus dem Quartier beraten und in Angebotsformen überführt. Dem Hausbeirat stehen Haushaltsmittel in Höhe von € 24.000 für Freizeitprojekte – und Maßnahmen zur Verfügung.
Ergänzend zu den vierteljährlichen Sitzungen des Hausbeirates im OHLE wurde ein jährliches Austauschformat zwischen den o.g. Akteuren vereinbart.
Sozialberatung:
Die Sozialberatung ist durch den Träger AWO/Aqtivus seit Dezember 2017 vor Ort tätig. Die Beratung findet in den Räumlichkeiten des OHLE /Begegnungshaus des CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. statt.
Schwerpunktmäßig wurden und werden die Ratsuchenden bei der Integration in Arbeit und in Fragen zur Existenzsicherung, Wohnungssuche und zur Elternschaft beraten, unterstützt und begleitet.
Darüber hinaus führt die Sozialberatung auch eigene Projekte und Aktionen durch, z.B. zum Weltenfrauentag oder ein Männercafé.
Es besteht sowohl eine enge Zusammenarbeit mit der hauptamtlich tätigen Mitarbeiterin des OHLE als auch mit dem Unterkunfts- und Sozialmanagement von f&w AöR. In gemeinsamen Teamsitzungen erfolgen Übergaben als auch die Benennung von Bedarfen und Absprachen zu den notwendigen Angeboten.
Da der Bedarf an Sozialberatung weiterhin begründet besteht, ist es beabsichtigt, die Sozialberatung durch den Träger AWO/Aqtivus auch im Haushaltsjahr 2025 zu erhalten.
OHLE / Begegnungshaus Ohlendiekshöhe:
Das aufgrund der Initiative von „Poppenbüttel Hilft e.V.“ entstandene Begegnungshaus wurde im Oktober 2020 baulich fertiggestellt und vom Bauherrn und Eigentümer f&w AöR dem Träger CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. als Mietsache zum 01.11.2020 für den Betrieb überlassen.
Der Betrieb des Hauses wird aus konsumtiven Mitteln Quartiersfonds (siehe Drs. 20-7190) finanziert. Der Träger CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. ist seit dem 01.10.2019 als Betreiber des Hauses tätig.
Freizeitprojekte:
Dem Quartier stehen Mittel für Freizeitprojekte in Höhe von € 24.000 zur Verfügung. Mit den Mitteln können dem Quartier finanzielle Spielräume für die Durchführung von Maßnahmen eröffnet werden und ein etwaiges Fehlen infrastruktureller Möglichkeiten ausgeglichen werden.
Der CVJM hat die Aufgabe übernommen, die Vergabe und Verwaltung der Mittel geschäftsführend zu übernehmen. So können auch Dritte, ehrenamtlich Tätige oder andere Einrichtungen vor Ort Maßnahmen realisieren. Über die Bewilligung von Anträgen entscheidet der CVJM im Zusammenwirken mit einem Hausbeirat nach einem festgelegten Verfahren.
Eine Fortsetzung der Finanzierung ist erforderlich.
In Farmsen besteht eine Unterbringungskapazität von 907 Menschen in einem Radius von 1 km rund um den Marie-Bautz Weg. Dies führt zu Akzeptanzproblemen in den bestehenden Nachbarschaften. Um gelingende Nachbarschaften zu fördern, wurde 2023 ein Quartiersmanagement eingerichtet.
Mit der Errichtung einer weiteren Unterkunft Luisenhof/Tegelweg mit 304 Plätzen spitzt sich die Akzeptanzproblematik an den Standorten in Farmsen jedoch zu, so dass die Koordination der Angebotsstruktur und die Moderation und Vermittlung zwischen unterschiedlichen Interessen weiterhin dringend notwendig ist.
Quartiersmanagement:
Das Quartiersmanagement hat durch den Träger „TollerOrt“ im Juli 2023 seine Arbeit aufgenommen.
Die für das Quartiersmanagement benannten Kernaufgaben und -themen werden derzeit bearbeitet. Hierzu gehören die gebietsbezogene Koordination von Akteur:innen, Angebotsstrukturen, Themen, Ideen und Ressourcen und die Ebnung von Zugängen zu Orten der Begegnung, in die vorhandene soziale Infrastruktur und in die behördlichen Regelsysteme. Weitere Aufgaben des Quartiersmanagements sind der Aufbau und die Pflege von Beteiligungsstrukturen, das Angebot von Stadtteilsprechstunden sowie die (Konflikt-) Moderation und Vermittlung zwischen unterschiedlichen Interessen.
Um diese Ziele zu erreichen, wurde ein Quartiersbeirat eingerichtet. Diesem werden Mittel zur Förderung stadtteilbezogener Projekte zur Verfügung gestellt. Der Verfügungsfonds wird durch das Quartiersmanagement verwaltet.
Für das Förderjahr 2025 ergeben sich in den o.g. Arbeitsfeldern folgende Finanzierungserfordernisse:
Gebiet |
Raja-Illinauk Str. |
Butterbauernstieg |
Ohlendiekshöhe |
Marie – Bautz Weg |
Quartiersmanagement |
0.00 € |
0.00 € |
0.00 € |
37.500 €3 |
Sozialberatung |
130.000 € |
50.000 € |
44.500 € |
|
Erzieherstelle für Bauspielplatz Tegelsbarg |
|
68.000 € |
|
|
Betrieb des OHLE/ Begegnungshaus |
|
|
94.000 € [1]
|
|
Freizeitprojekte |
0.00 € [2] |
20.000 € |
24.000 € |
|
je Gebiet |
130.000 € |
138.000 € |
162.500 € |
37.500 € |
Gesamt |
468.000 € |
1 Erhöhung der Zuwendung im Vergleich zu den Vorjahren / siehe Drs. 21-4946.1
2 da im Stadtteil Jenfeld verschiedene andere Förderungen im Jugendhilfebereich und in der Familienförderung erfolgen, wird auf die gesonderte Förderung von Freizeitprojekten verzichtet
3 Finanzierung für 2. Jahreshälfte 2025, siehe auch Drs. 21-6731.1, eine Teilfinanzierung aus SIN-Mitteln wird beantragt
Ergänzung vom 05.11.2024:
Es handelt sich bei der Summe von 468.000,00 € um die Gesamtsumme. Im Jahr 2024 war die optionale Teilfinanzierung aus SIN-Mitteln ausnahmsweise möglich. 2025 ist die optionale Teilfinanzierung durch SIN-Mittel nicht möglich, da dafür nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stehen. Andere Fördermittel sind nicht vorhanden. Daher wird die Gesamtsumme aus dem Quartiersfonds beantragt.
Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung zum geplanten Mitteleinsatz in Höhe von 468.000,00 € aus dem Quartiersfonds 2025 (konsumtiv) zur Förderung der Integration in den Wandsbeker UPW-Gebieten und des Quartiersmanagements rund um den Marie-Bautz Weg gebeten.
keine Anlage/n