Gewalttaten im Bereich Alstertal-Walddörfer Auskunftsersuchen vom 25.03.2024
Einer am 23. März im Abendblatt veröffentlichen Häufigkeitsübersicht von Gewaltkriminalität in Hamburger Stadtteilen zeigen sich die Stadtbereiche Hummelsbüttel und Volksdorf als „negativ-führend“ im Bereich Alstertal-Walddörfer.
Hummelsbüttel führt demnach im Alstertal mit 182 Fällen pro 100.000 Einwohner (absolute Fallzahl: 32) – dem gegenüber steht Sasel mit einer Fallzahl je 100.000 von 57 (bei einer absoluten Fallzahl von 14).
Volksdorf führt demnach in den Walddörfern mit 173 Fällen pro 100.000 Einwohnern und einer absoluten Fallzahl von 36 – dem gegenüber steht Duvenstedt mit einer Fallzahl von 33 pro 100.000 Einwohnern (und einer absoluten Fallzahl von 2).
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Die Behörde für Inneres und Sport (BIS) antwortet wie folgt: 20.04.2024
Vorbemerkung der Behörde für Inneres und Sport (BIS):
Die Polizei ergreift im Rahmen ihres täglichen Dienstes eine Vielzahl präventiver und repressiver Maßnahmen, um die objektive Sicherheit an sich und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Durch konkrete Einzelmaßnahmen, deren Erfordernis sich aus den täglichen Lageerkenntnissen ergibt, werden die allgemeinen Maßnahmen ergänzt.
Im Übrigen handelt es sich bei Hummelsbüttel, Sasel, Volksdorf und Duvenstedt um Stadtteile mit einer vergleichsweise niedrigen Kriminalitätsrate.
Behörde für Inneres und Sport (BIS):
Die Polizei erfasst Straftaten gemäß dem Straftatenkatalog der bundeseinheitlichen Richtlinien für die Erfassung und Verarbeitung der Daten in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).
Die Gewaltkriminalität wird in der PKS durch den Summenschlüssel 892000 „Gewaltkriminalität“ dargestellt. Er umfasst folgende Deliktsbereiche oder Straftatenschlüssel:
Zu den Fallzahlen und deren Anteil an der Gesamtkriminalität siehe Anlage.
Behörde für Inneres und Sport (BIS):
Bei einem Vergleich der Fallzahlen ist zu berücksichtigen, dass die Einwohnerzahlen der Stadtteile Hummelsbüttel, Sasel und Volksdorf deutlich über der Einwohnerzahl von Duvenstedt liegen. Im Übrigen sind der Polizei keine Besonderheiten im Sinne der Frage bekannt.
Sofern ein Gewaltdelikt begangen wird, besteht in der kriminologischen Forschung weitgehende Einigkeit darüber, dass Gewaltkriminalität grundsätzlich auf ein Ursachenbündel zurückzuführen ist, wobei die multiplen Ursachen miteinander in Beziehung stehen. Dabei werden individuelle Faktoren von externen Faktoren beeinflusst. Auf die individuelle Gewaltbereitschaft wirken neben Persönlichkeitsmerkmalen wie Selbstkontrolle und Frustrationstoleranz eigene Gewalterfahrungen sowie familiäre Verhältnisse. Als externe Risikofaktoren lassen sich ungünstige Lebensbedingungen, gesellschaftliche Desintegration und soziale Benachteiligung, gewalttätige Peergroups aber auch mediale Gewaltverherrlichung identifizieren. Besonders ungünstig ist das nicht nur kurzfristige Zusammentreffen von vielen sich gegenseitig beeinflussenden problematischen Faktoren.
Im Übrigen siehe Anlage und Vorbemerkung.