21-1347.01

Stellungnahme zum Gemeinsamen Antrag SPD - GRÜNE - CDU betr. Rönneburger Burgberg - Zugang herstellen, gut informieren, Bestand sichern

Antwort / Stellungnahme des Bezirksamtes

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
10.04.2024
17.01.2024
Ö 4.2
17.01.2024
13.09.2023
11.05.2022
Sachverhalt


 

Der Burgberg im Stadtteil Rönneburg ist mit seinem dichten Baumbestand eine wichtige Parkanlage zur Naherholung im Quartier. Darüber hinaus ist der Burgberg durch die Reste der namensgebenden Rönneburg für den Bezirk ein Ort von erheblichem historischem Interesse, da insbesondere der Ringwall der Hauptburg für die Verhältnisse einer frühmittelalterlichen Anlage noch vergleichsweise gut erhalten und auch für den Laien als solcher noch unmittelbar zu erkennen ist. Der Burgberg ist ein das Landschaftsbild prägendes Bodendenkmal, dessen Erhalt für den Bezirk bzw. Stadtteil von großer Bedeutung ist.

Zustand und Zugang zur Burg befinden sich indes in teilweise desolatem Zustand:

1. Von der Straße „Am Burgberg“ führen zwei Treppenanlagen durch die ehemalige Vorburg hinauf zur Hauptburg. Die Stufen dieser Treppen bestehen aus Holzbalken. Diese Treppen sind marode, einige Stufen bereits komplett zerfallen, die Holzbalken verrottet und Geländer entweder nicht (mehr) vorhanden oder massiv beschädigt. Aus Sicherheitsgründen sind diese Treppen bereits seit Jahren erkennbar provisorisch abgesperrt.

2. Drei untereinander angebrachte Holztafeln informieren Besucherinnen und Besucher über die geologische und historische Bedeutung des Burgbergs und der Burg. Diese Tafeln wurden allerdings in der falschen Reihenfolge montiert und der fortlaufende Text ist so nicht lesbar.

3. Die abgesperrten Treppenanlagen und ungepflegten Wege führen dazu, dass sich Besucherinnen und Besucher „ihre Wege selber schaffen“, was an mehreren Stellen zu deutlichen Schäden bzw. Materialverlust am Hang geführt hat.

4. Besucherinnen und Besucher auf der Kuppe des Burgbergs bewegen sich darüber hinaus direkt auf den Resten des ehemaligen Burgwalls. Da dieser gänzlich frei von Bewuchs ist stellt sich die Frage, inwieweit die verbliebenen Reste der historischen Anlage, deren Bedeutung und Funktion noch nicht abschließend untersucht wurden, durch diesen permanenten leichten Abrieb geschädigt werden.

Petitum/Beschluss


 

Die Bezirksverwaltung wird gebeten:

1. unter ausdrücklichem Verweis auf den diesbezüglichen Antrag der CDU-Fraktion vom Februar 2018 (Drucksachen–Nr.: 20-3533) aufzuzeigen, mit welchen Maßnahmen, mit welchen Kosten und in welchem Zeitrahmen eine Sanierung der o.g. Wege und Treppenanlagen erfolgen kann. Hierüber ist im Regionalausschuss Harburg zeitnah Bericht zu erstatten,

2. die o.g. Wege und Treppenanlagen sanieren zu lassen. Da der desolate Zustand von Ort schon lange anhält und augenscheinlich zunehmend Schäden an den Hängen des Burgberges auftreten, ist diese Sanierung prioritär zu behandeln,

3. die Informationstafeln in der korrekten Reihenfolge zu montieren, zu reinigen und gegen Verwitterung zu schützen,

4. die im Laufe der Jahre entfernten Bänke und Abfallbehälter auf der Bergkuppe und die Bank am unteren Beginn der Treppenanlage zu erneuern,

5. zu prüfen, inwieweit die alte Quelle am Fuß des Berges zwischen den Treppenanlagen wieder fließend gemacht werden kann,

6. ferner wird die Bezirksverwaltung ersucht zu prüfen, inwieweit eine langfristige Bestandsgefährdung des Ringwalls der Hauptburg durch Spaziergänge unmittelbar auf dem ungeschützten Wallresten besteht und ob hier ggf. bauliche Maßnahmen erforderlich sind, die dem Schutz des Denkmals dienen ohne den Zugang zum Burgberg einzuschränken. Die Bezirksverwaltung wird gebeten, über die Ergebnisse der Prüfung im Regionalausschuss Harburg, sowie im Kulturausschuss zu berichten,

7. einen Vertreter des Archäologischen Museums Hamburg in den Regionalausschuss Harburg, sowie den Kulturausschuss einzuladen, um zur archäologischen und historischen Bedeutung des Burgberges und den ggf. erforderlichen Maßnahmen zur fachgerechten Sicherung des Bodendenkmals Burgberg sowie möglicher Grabungen zu berichten.

 

 

 

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

Bezirksamt Harburg

 

 

        14.04.2022

 

 

Das Bezirksamt Harburg nimmt zu dem Antrag der SPD Fraktion (Drs. 21-1347 ) wie folgt Stellung:

 

 

Zu 1. und 2.:

 

Das Fachamt MR hat eine Prüfung der Treppe durchführen lassen, mit dem Ergebnis, dass eine Instandsetzung nicht mehr möglich ist und deshalb nur der Bau einer neuen Treppenanlage in Frage kommt. Infolgedessen wurde ein Landschaftsarchitekt beauftragt, um ein Gestaltungskonzept zum Neubau der Treppe sowie der Zuwegung zur Kuppe entwickeln zu lassen.

 

 

Das Gestaltungskonzept befasst sich mit einer neuen Treppenanlage, bestehend aus einer charakteristischen Stahlkonstruktion. Historische Elemente wie der Brunnen (Quelle) und das Naturdenkmal, die Buche, werden ebenfalls berücksichtigt und führen mit neuen Sitzgelegenheiten und der Überarbeitung des kleinen Treppenvorplatzes zu einer deutlichen Verbesserung der Aufenthaltsqualität.

Es ist vorgesehen, den ausgetretenen und erodierten Verbindungsweg von der Treppe zur Kuppe ebenfalls zu erneuern. Eine kleinere „Nebentreppe“ soll, soweit es die vorhandene Topographie erlaubt, den Ansprüchen der Nutzer gerecht werden und mit einer integrierten Kinderwagen- bzw. Fahrradrampe ausgestattet werden. Im Hinblick auf die Dringlichkeit sind bereits Baugrund- und Tragwerksuntersuchung durchgeführt worden.

 

Die detaillierte, planerische Umsetzung des erarbeiteten Konzeptes sowie der Ausbau ngen von der finanziellen und auch personellen Situation ab. Die Kosten für die Umsetzung der Maßnahme belaufen sich auf ca. 300.000,00 €, wobei die Realisierung wegen der fehlenden Mittel bisher nicht begonnen wurde.

 

Wie in der Drucksache 20-3533 erläutert, stehen für dieses Projekt nach wie vor keine Mittel zur Verfügung. Die Verwaltung prüft, inwieweit Mittel aus den Fonds der Bürgerschaft für diese Maßnahme eingesetzt werden könnten.

 

 

Zu 3.:

 

Ist erfolgt.

 

 

Zu 4.:

 

Wie zu 1. dargestellt soll die Maßnahme den gesamten Burgberg beginnend mit der Eingangssituation erfassen. Dies schließt eine angemessene Ausstattung mit Abfallbehältern und Bänken ein.

 

 

Zu 5.:

 

Der vorhandene Brunnen mit seinen Schmuckelementen soll bei der Umsetzung des Konzeptes wieder in den Vordergrund gerückt und saniert werden.

 

 

Zu 6.:

 

Ein Austausch mit dem Archäologischen Museum wird bereits praktiziert.

Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten werden ggf. erforderliche Erhaltungs­maßnahmen vorgenommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu 7.:

 

Ein Vertreter des Archäologischen Museums Harburg wird in den Regionalausschuss Harburg eingeladen.

 

 

Die Belange von Kindern und Jugendlichen wurden geprüft und sind bei der Erhaltung und Nutzung des Bodendenkmals sowie Gewährleistung einer Naherholung in der Grünanlage berücksichtigt.

 

 

 

 

gez. Fredenhagen