Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE - CDU betr. Rönneburger Burgberg - Zugang herstellen, gut informieren, Bestand sichern
Der Burgberg im Stadtteil Rönneburg ist mit seinem dichten Baumbestand eine wichtige Parkanlage zur Naherholung im Quartier. Darüber hinaus ist der Burgberg durch die Reste der namensgebenden Rönneburg für den Bezirk ein Ort von erheblichem historischem Interesse, da insbesondere der Ringwall der Hauptburg für die Verhältnisse einer frühmittelalterlichen Anlage noch vergleichsweise gut erhalten und auch für den Laien als solcher noch unmittelbar zu erkennen ist. Der Burgberg ist ein das Landschaftsbild prägendes Bodendenkmal, dessen Erhalt für den Bezirk bzw. Stadtteil von großer Bedeutung ist.
Zustand und Zugang zur Burg befinden sich indes in teilweise desolatem Zustand:
1. Von der Straße „Am Burgberg“ führen zwei Treppenanlagen durch die ehemalige Vorburg hinauf zur Hauptburg. Die Stufen dieser Treppen bestehen aus Holzbalken. Diese Treppen sind marode, einige Stufen bereits komplett zerfallen, die Holzbalken verrottet und Geländer entweder nicht (mehr) vorhanden oder massiv beschädigt. Aus Sicherheitsgründen sind diese Treppen bereits seit Jahren erkennbar provisorisch abgesperrt.
2. Drei untereinander angebrachte Holztafeln informieren Besucherinnen und Besucher über die geologische und historische Bedeutung des Burgbergs und der Burg. Diese Tafeln wurden allerdings in der falschen Reihenfolge montiert und der fortlaufende Text ist so nicht lesbar.
3. Die abgesperrten Treppenanlagen und ungepflegten Wege führen dazu, dass sich Besucherinnen und Besucher „ihre Wege selber schaffen“, was an mehreren Stellen zu deutlichen Schäden bzw. Materialverlust am Hang geführt hat.
4. Besucherinnen und Besucher auf der Kuppe des Burgbergs bewegen sich darüber hinaus direkt auf den Resten des ehemaligen Burgwalls. Da dieser gänzlich frei von Bewuchs ist stellt sich die Frage, inwieweit die verbliebenen Reste der historischen Anlage, deren Bedeutung und Funktion noch nicht abschließend untersucht wurden, durch diesen permanenten leichten Abrieb geschädigt werden.
Die Bezirksverwaltung wird gebeten:
1. unter ausdrücklichem Verweis auf den diesbezüglichen Antrag der CDU-Fraktion vom Februar 2018 (Drucksachen–Nr.: 20-3533) aufzuzeigen, mit welchen Maßnahmen, mit welchen Kosten und in welchem Zeitrahmen eine Sanierung der o.g. Wege und Treppenanlagen erfolgen kann. Hierüber ist im Regionalausschuss Harburg zeitnah Bericht zu erstatten,
2. die o.g. Wege und Treppenanlagen sanieren zu lassen. Da der desolate Zustand von Ort schon lange anhält und augenscheinlich zunehmend Schäden an den Hängen des Burgberges auftreten, ist diese Sanierung prioritär zu behandeln,
3. die Informationstafeln in der korrekten Reihenfolge zu montieren, zu reinigen und gegen Verwitterung zu schützen,
4. die im Laufe der Jahre entfernten Bänke und Abfallbehälter auf der Bergkuppe und die Bank am unteren Beginn der Treppenanlage zu erneuern,
5. zu prüfen, inwieweit die alte Quelle am Fuß des Berges zwischen den Treppenanlagen wieder fließend gemacht werden kann,
6. ferner wird die Bezirksverwaltung ersucht zu prüfen, inwieweit eine langfristige Bestandsgefährdung des Ringwalls der Hauptburg durch Spaziergänge unmittelbar auf dem ungeschützten Wallresten besteht und ob hier ggf. bauliche Maßnahmen erforderlich sind, die dem Schutz des Denkmals dienen ohne den Zugang zum Burgberg einzuschränken. Die Bezirksverwaltung wird gebeten, über die Ergebnisse der Prüfung im Regionalausschuss Harburg, sowie im Kulturausschuss zu berichten,
7. einen Vertreter des Archäologischen Museums Hamburg in den Regionalausschuss Harburg, sowie den Kulturausschuss einzuladen, um zur archäologischen und historischen Bedeutung des Burgberges und den ggf. erforderlichen Maßnahmen zur fachgerechten Sicherung des Bodendenkmals Burgberg sowie möglicher Grabungen zu berichten.