22-0379.01

Stellungnahme zum gemeinsamen Antrag SPD - GRÜNE betr. Pflanzung klimaresilienter Bäume in Harburg - Sachstand im Bezirk

Antwort / Stellungnahme des Bezirksamtes

Letzte Beratung: 24.03.2025 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 3.1

Sachverhalt


Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und dessen Auswirkungen auf unsere Wälder ist es unerlässlich, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Ökosysteme zu gewährleisten. Beispielsweise der Eißendorfer Forst spielt eine entscheidende Rolle als Natur- und Erholungsraum sowie als wichtiger Bestandteil des städtischen Ökosystems. Es ist ein landschaftlich hügeliges Mischwaldgebiet, das sich durch seine alten Bestände an Douglasien, großen Buchen, Eichen und Fichten auszeichnet. Doch die traditionellen Baumarten in diesem Waldgebiet sind zunehmend den veränderten klimatischen Bedingungen wie steigenden Temperaturen, längeren Trockenperioden und neuen Schädlingsarten ausgesetzt.

Die Pflanzung klimaresilienter Bäume und die gezielte Veränderung der Baumarten zugunsten der Nachhaltigkeit sind daher notwendige Schritte, um die langfristige Gesundheit und Funktion der Wälder in Harburg zu sichern. Durch die Auswahl von Baumarten, die besser an die zukünftigen klimatischen Bedingungen angepasst sind, wie z.B. die weiße Tanne, kann die Biodiversität im Wald erhalten und sogar gefördert werden. Gleichzeitig wird so die Funktion des Waldes als CO-Senke und Lebensraum für zahlreiche Arten gestärkt.

Petitum/Beschluss


Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten die zuständigen Revierförstereien und eine Vertreter*in der Verwaltung in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz einzuladen, um über die Pflanzung klimaresilienter Bäume bzw. über die Maßnahmen zur Ergreifung von Veränderungen der Baumarten sowohl in den Harburger Forsten als auch im Bereich der Straßenbäume und anderer Maßnahmen zu Gunsten der Nachhaltigkeit im Bezirk Harburg zu berichten.

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

Bezirksamt Harburg

14. März 2025

Das Bezirksamt Harburg nimmt zu dem gem. Antrag SPD GRÜNE (Drs. 22-0379) wie folgt Stellung:

Die Waldflächen der Harburger Revierförstereien Eißendorf und Hausbruch werden auf Grundlage der Globalrichtlinie Wald (Hamburger Wald) nach den Grundsätzen einer naturnahen Waldwirtschaft gepflegt und entwickelt. Wichtigstes Steuerungsinstrument ist dabei die gesetzlich vorgeschriebene Forsteinrichtung sowie die Richtlinien von FSC® und PEFC™, nach denen der Hamburger Staatswald zertifiziert ist. Weitere Aspekte können je nach Örtlichkeit entsprechende LSG- und NSG-Verordnungen mit den dazugehörigen Pflege- und Entwicklungsplänen sein.

Im Wesentlichen geht es dabei um die Pflege und Entwicklung von stabilen, artenreichen, laubholzdominierten Mischbeständen aus standortgerechten Baumarten, um die vielfältigen Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes zu gewährleisten. Konkrete Maßnahmen, wie Durchforstungen oder Pflanzungen erfolgen auf Grundlage der Forsteinrichtung, als forstwissenschaftliches Planungsinstrument zur Gewährleistung der ordnungsgemäßen Waldbewirtschaftung. Sofern der Wald nicht auf natürliche Weise verjüngt werden kann oder soll, berücksichtigt die Forsteinrichtung bei Pflanzungen die Ergebnisse der Standortkartierung. Die Baumartenwahl erfolgt vorrangig anhand der lokalen Bodenverhältnisse, abhängig von der festgestellten Wasser- und Nährstoffversorgung. Die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen gehen ebenfalls in die Überlegungen zur Baumartenwahl mit ein. Da es hierüber allerdings noch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, liegt das Augenmerk weiterhin auf bevorzugt heimischen Baumarten, zu denen neben Eiche und Buche auch die Weißtanne gehört. Die Beimischung und Ergänzung von „neuen“ Baumarten, die mit steigenden Temperaturen und längeren Trockenperioden möglicherweise besser zurechtkommen, wird vereinzelt ebenfalls erprobt. Bei der Auswahl wird hierbei auf bereits vorliegende wissenschaftliche Erkenntnisse oder Empfehlungen der forstlichen Versuchsanstalten zurückgegriffen.

Im Eißendorfer Forst wurde insofern u. a. in den Jahren 2022/2023 eine Windwurffläche mit Roteiche (Quercus rubra), Baumhasel (Corylus colurna) und Weißtanne (Abies alba) zur Erprobung aufgeforstet.

Die Belange von Kindern und Jugendlichen wurden geprüft und sind im Sinne eines nachhaltigen, mehrere Generationen umfassenden Waldumbaus berücksichtigt.

Trispel

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