Ergänzende Stellungnahme zum gemeinsamen Antrag SPD - GRÜNE betr. Pflanzung klimaresilienter Bäume in Harburg - Sachstand im Bezirk
Letzte Beratung: 20.05.2025 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 3.2
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und dessen Auswirkungen auf unsere Wälder ist es unerlässlich, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Ökosysteme zu gewährleisten. Beispielsweise der Eißendorfer Forst spielt eine entscheidende Rolle als Natur- und Erholungsraum sowie als wichtiger Bestandteil des städtischen Ökosystems. Es ist ein landschaftlich hügeliges Mischwaldgebiet, das sich durch seine alten Bestände an Douglasien, großen Buchen, Eichen und Fichten auszeichnet. Doch die traditionellen Baumarten in diesem Waldgebiet sind zunehmend den veränderten klimatischen Bedingungen wie steigenden Temperaturen, längeren Trockenperioden und neuen Schädlingsarten ausgesetzt.
Die Pflanzung klimaresilienter Bäume und die gezielte Veränderung der Baumarten zugunsten der Nachhaltigkeit sind daher notwendige Schritte, um die langfristige Gesundheit und Funktion der Wälder in Harburg zu sichern. Durch die Auswahl von Baumarten, die besser an die zukünftigen klimatischen Bedingungen angepasst sind, wie z.B. die „weiße Tanne“, kann die Biodiversität im Wald erhalten und sogar gefördert werden. Gleichzeitig wird so die Funktion des Waldes als CO₂-Senke und Lebensraum für zahlreiche Arten gestärkt.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten die zuständigen Revierförstereien und eine Vertreter*in der Verwaltung in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz einzuladen, um über die Pflanzung klimaresilienter Bäume bzw. über die Maßnahmen zur Ergreifung von Veränderungen der Baumarten sowohl in den Harburger Forsten als auch im Bereich der Straßenbäume und anderer Maßnahmen zu Gunsten der Nachhaltigkeit im Bezirk Harburg zu berichten.
FREIE UND HANSESTADT HAMBURG
Bezirksamt Harburg
13. Mai 2025
Das Bezirksamt Harburg nimmtzu dem gem. Antrag SPD – GRÜNE (Drs. 22-0379) ergänzend wie folgt Stellung:
Die Abteilung Stadtgrün des Bezirksamtes Harburg pflanzt schon seit einigen Jahren sogenannte Klimabäume.
Klimabäume sind Baumarten, die extremen Wetterbedingungen wie Trockenheit und Hitze besser und länger ertragen können als unsere heimischen Baumarten.
Bei der Auswahl der Baumarten orientieren sich die bei Stadtgrün engagierten Landschaftsplaner / -architekten an der GALK Straßenbaumliste (strassenbaumliste.galk.de/) vom GALK e. V. (Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz), aktueller Fachliteratur, an der LWG Liste Veitshöchheim über Zukunftsbaumarten (Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau) und an den Ergebnissen div. Versuchspflanzungen in verschiedenen deutschen Städten, die sich teilweise in den genannten Listen widerspiegeln.
Ein visuelles Monitoring der nachgepflanzten neuen Straßenbaumarten erfolgt regelmäßig durch die Baumkontrolleure.
Die sich daraus ergebenen Erfahrungen werden bei den nachfolgenden Nachpflanzungen berücksichtigt.
Gesicherte Erkenntnisse liegen allerdings erst nach vielen Jahren der Begleitung der Zukunftsbaumarten vor.
Neben der Verwendung der Klimabaumarten ist besonders die Investition in möglichst große Baumgruben mit einem höheren Sauerstoffgehalt sowie eine bessere Wasserversorgung für die langfristige Entwicklung unseres Straßenbaumbestandes unumgänglich. Ohne einen großen durchwurzelbaren Raum an unseren Straßennebenflächen sowie eine ausreichende Wasserversorgung werden auch die Klimabäume den sich immer schneller veränderten Klimabedingungen nicht anpassen können.
Durch ein unzureichendes Baumumfeld mit einer schlechten Wasser- und Nährstoffversorgung werden unsere geschwächten und gestressten Straßenbäume immer anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, die letztendlich die Straßenbäume zum Absterben bringen.
Die Belange von Kindern und Jugendlichen wurden geprüft und sind im Sinne eines nachhaltigen, mehrere Generationen umfassenden Waldumbaus berücksichtigt.
Queckenstedt
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