20-4004.01

Stellungnahme zum Antrag NEUE LIBERALE: Beet- und Grünpatenschaften fördern - Menschen motivieren - öffentlichen Raum aufwerten

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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16.04.2019
19.03.2019
22.01.2019
Sachverhalt

Viele Menschen ärgern sich über das oft vernachlässigte Erscheinungsbild von Grün- und Freiflächen auch in Wohngebieten. Zugleich gibt es viele Menschen, die gerne ein Stück öffentlicher Stadtnatur vor Ihrer Haustür mitgestalten, hegen und pflegen würden.Beet- oder Grünpatenschaften sind in Hamburg und speziell auch im Bezirk Harburg durchaus möglich. Allgemein bekannt ist diese Möglichkeit jedoch nicht. Dabei bietet eine solche Initiative eine gute Gelegenheit für die Menschen das Ortsbild selbst zu verbessern und einen kleinen Beitrag zum Schutz der Umwelt und des Kleinklimas für Pflanzen und Tiere zu leisten.

Viele Städte in Deutschland erlauben nicht nur solche Patenschaften, sondern motivieren engagierte Bürgerinnen und Bürger, eine Patenschaft für ein Baumbeet oder eine Grünfläche an Straßen, Grünanlagen oder auf Plätzen zu übernehmen. Eines von vielen Beispielen ist die Stadt Köln, die im Rahmen ihres Internetauftritts ausdrücklich zur Übernahme von Beet- und Grünpatenschaften aufruft. https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/wald/patenschaften-fuer-baeume-und-gruenflaechen

Der Internetauftritt des Bezirks Harburg zum Thema erschöpft sich in der Angabe der zuständigen Stelle. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn die Anzahl der wenigen Beetpatenschaften in den letzten Jahren weiter rückläufig zu sein scheint. So gab es Presseberichten zufolge vor einigen Jahren immerhin allein im Phoenix-Viertel noch 10 funktionierende Beetpatenschaften.

Nach der Schließung des Stadtteilbüros im Rahmen der Förderung als Sanierungsgebiet ist diese Zahl angeblich auf nunmehr drei Patenschaften gesunken. Dies ist sehr bedauerlich, da vor allem eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums ein zentraler Baustein für eine lebenswerte Stadt ist.Diesen Trend gilt es daher umzukehren. Gezielte und gestreute Information und ggf. gezielte Anreize könnten hier helfen.   

Petitum/Beschluss

1. Die Verwaltung wird gebeten, ein zeitnah umsetzbares Förderkonzept inclusive etwaiger Finanzierungsmöglichkeiten zu entwickeln und im Ausschuss für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz vorzustellen mit dem Ziel, die Übernahme von Grün- und Beetpatenschaften im Bezirk Harburg auszuweiten. Dabei soll vor allem auch der derzeitige Internetauftritt zum Thema überabeitet und deutlich informativer und attraktiver gestaltet werden.

2. Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, die zuständige Fachbehörde aufzufordern den Bezirk Harburg bei der Erstellung und Umsetzung eines solchen Konzepts zur Förderung von Grün- und Beetpatenschaften zu unterstützen.

Antrag der Abgeordneten Kay Wolkau, Isabel Wiest, Barbara Lewy

f.d.R. Kay WolkauHarburg, 06.09.2018

Fraktionsvorsitzender

 

 

 

 

Bezirksversammlung Harburg 11.01.2019

Die Vorsitzende

 

 

 

Die Behörde für Umwelt und Energie (BUE) nimmt zu dem Antrag Neue Liberale Drs. 20-4004 wie folgt Stellung:

 

Die Bezirke behandeln das Thema der Grünpatenschaften eigenverantwortlich. Eine Ende 2017 erfolgte Abfrage bei den Bezirken ergab, dass diese Aufgabenstellung jedoch kaum noch betrieben wird, u.a. weil die Nachfrage allgemein verhalten ist, aber auch weil der behördliche Betreuungsaufwand gegenüber dem tatsächlichen Nutzen der Grünpatenschaften unverhältnismäßig hoch war und ist. Grünpatenschaften weisen erfahrungsgemäß keine längere Kontinuität auf, zudem handelt es sich häufig um schwierige Standorte.

 

Allgemein gibt es noch kleinere Grünpatenschaften in den Bezirken, z.B. Beetpatenschaften oder Patenschaften für Straßenbegleitgrün. Grünpatenschaften zu übernehmen ist also grundsätzlich möglich.

Die Thematik Grünpatenschaften ist für Interessierte im Internet unter hamburg.de eingebunden und dort knapp zusammengefasst: https://www.hamburg.de/behoerdenfinder/hamburg/11258512/.

 

Eine aktivere Bewerbung ist derzeit – auch unter Berücksichtigung personeller Ressourcen – nicht vorgesehen.

Dennoch wird sich die BUE nicht verweigern, die bezirkliche Verwaltung bei konkreten Fragen – soweit möglich – zu unterstützen.

 

 

 

gez. Rajski

 

f.d.R.

Wyzinski

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

Bezirksamt Harburg

 

 

07.03 2019

 

 

 

Das Bezirksamt Harburg nimmt zu dem Antrag der Fraktion Neue Liberale (Drs. 20-4004) wie folgt Stellung:

 

 

Zunächst schließt sich die Verwaltung der Stellungnahme der Behörde für Umwelt und Energie vom 11.1.2019 inhaltlich in vollem Umfange an. Es muss festgestellt werden, dass der Verwaltungs- und Betreuungsaufwand für die Beetpatenschaften in keinem angemessenen Verhältnis zu den Vorteilen und dem tatsächlichen Nutzen für die Verwaltung und die Öffentlichkeit steht. Aus diesem Grunde, aber auch wegen der für diesen Zweck nicht ausreichend zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen kann das Bezirksamt eine deutlich aktivere Bewerbung der Beetpatenschaften nicht veranlassen. Es ist lediglich geplant, den vorhandenen Flyer für mögliche Interessenten zu überarbeiten und diesen mit der Hompage des Bezirksamtes zu verlinken.

 

Dem Fachamt Management des öffentlichen Raumes liegt eine Liste mit Flächenangaben und dazugehörigen Beetpaten vor, die noch ca. 200 Patenschaften umfasst. Es ist aber davon auszugehen, dass dies nicht mehr den aktuellen Stand der tatsächlich durch Dritte erfolgenden Pflege abbildet.

 

Die Verwaltung beabsichtigt daher, die Überprüfung der Beete anhand dieser Liste vorzunehmen, um deren Aktualität festzustellen und ggf. Beete wieder in die Regie des Bezirksamtes zu übernehmen. Leider wird des Öfteren festgestellt, dass die Beete nicht mehr gepflegt werden oder nicht mehr so regelmäßig, dass ein wahrnehmbarer Nutzen jederzeit erkennbar ist, ohne dass die Patenschaft offiziell gekündigt wurde. Die Gründe hierfür liegen z.B. im Alter der Paten, Wegzug aus Harburg, nachgelassenem Interesse u.s.w.

 

Nachfragen nach neuen Patenschaften sind im Laufe der Zeit nicht gestiegen, sondern haben sich bisher eher auf einem gleichbleibenden Niveau gehalten.

 

 

 

gez. Trispel