Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für Alle! - Schulwald und Klima-Unterricht für Harburger Schulen
Letzte Beratung: 20.10.2020 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 3
Auf globaler Ebene ist der Klimaschutz zu einem zentralen Thema geworden. Gemäß dem Motto Vermeiden, reduzieren und kompensieren können wir Verantwortung für unseren eigenen ökologischen Fußabdruck übernehmen. Dabei gilt es, das Thema Klimawandel in die Schulpraxis zu integrieren, denn nur so können die Schüler*innen die nötigen Kompetenzen erwerben, sich eigenständig im Themenfeld zu orientieren und das eigene Handeln zu reflektieren. Die biologische Vielfalt oder Biodiversität bezeichnet die Vielfalt aller Tier- und Pflanzenarten auf der Erde, ebenso wie die Vielfalt an Lebensräumen und die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Vor dem Hintergrund eines schwindenden Naturbezugs von Kindern und Jugendlichen gilt es, Interesse für die Biodiversität zu wecken und Kompetenzen zu fördern, die ein verantwortliches Handeln in Bezug auf Biodiversitätsschutz ermöglichen.
Jan Juhnke, welcher ein persönlicher Kontakt ist und sowohl freiberuflich als auch an einer Schule als Techniker arbeitet, veröffentlichte auf seinem Blog die Idee eines Klima-Waldes für Schulen. Dabei handelt es sich um die Idee, ein 1 ha Waldstück für Schulen zu nutzen um, über Kompensation, die CO2-Bilanz zu verbessern. Wenn viele der 321 Schulen in Hamburg einen solchen Klima-Wald nutzen würden, wäre das, bei entsprechender biologischer Vielfalt des Klima-Waldes, eine weitere Unterrichtsoption. Und da viele Schulen in Zeiten der Klimakatastrophe über Umweltprojekte sowie technischen Fortschritt ihren Teil zum Gelingen beizutragen versuchen, könnte das Thema Klima und Wald doch sehr einfach Bestandteil auch des Unterrichts werden. Der Wald selber wird zum Unterrichtsraum sowie zum Teil des aktiven Unterrichtes. Das hilft, den Wald als Lebewesen zu erkennen, das es zu verstehen und zu erhalten gilt; das Leben und der Wandel in einem Wald als Ganzes in seiner biologischen Vielfalt als Kreislauf des Lebens erkennen und für andere sichtbar machen. Vier- bis achtmal im Jahr gehen Schüler*innen in den Wald und jede Woche im Unterricht ist ihre Gruppe am Thema Klima dran. Kinder lernen das, was viele Erwachsene bis heute nicht verinnerlicht haben: Der Wald hat Teile meines C02 aufgenommen und ich atme Anteile seines Sauerstoffs gerade ein. Kohlenstoff (C) verbleibt im Wald. Sauerstoff (02) in meinem Blut. C02 wird von mir ausgeatmet. Ich atme, weil Wald da ist.
Das Besitzrecht des Waldes würde von einer Rechtsform getragen, die rechtlich gebunden wäre, den Wald in seinem natürlichen Zustand zu erhalten und die Rahmenbedingungen zu schaffen, die in Deutschland dafür nötig sind. Diese Gesellschaft wäre dann auch Ansprechpartnerin bei allen Fragen den Wald betreffend. Der Vollhöfner Wald wäre dafür ein gutes Beispiel. Man schützt den natürlichen Zustand des Waldes (45 ha) und kauft, wenn möglich, umliegende (45-60 ha) Flächen auf. Dann könnten die Schüler*innen aus den beteiligten Schulen diese neuen Flächen natürlich auch bepflanzen und ihren Baum in ihrem Wald wachsen sehen. Weitere pädagogische Nutzung sowie Einbau in den Tagesunterricht sind machbar (siehe Link).
Weiterführend dazu: http://www.nerd-thinks.de/wiki/index.php?title=Klima_Wald_321#Ziele
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Die Verwaltung wird gebeten, den Initiator des Projektes HH 321 Klimawald Jan Juhnke einzuladen, um über die Möglichkeiten der Einrichtung des Projektes im Bezirk Harburg zu berichten.
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