Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für Alle! Musik-Proberäume und Ateliers für den Bezirk Harburg (I)
Wie nun der lokalen Presse (Hamburger Abendblatt v. 9. Jan 2019) zu entnehmen war, fallen kurzfristig für rund 60 Musiker*innen Proberäume in der Alten Wache, Nöldekestraße 17 fort. Seit mehr als sieben Jahren bemängelt zudem die Initiative SuedKultur einen erheblichen Mangel an Proberäumen für Musiker und hatte deshalb bereits im März 2011 die Initiative ergriffen, die damals leerstehende ehemalige Polizeiwache Nöldekestraße zu Proberäumen umzufunktionieren, was wegen Verkaufs an einen Privatinvestor ins Leere lief. Im Juni 2015 stellte selbst die Bezirksversammlung Harburg (s. Drs. 20-0769.01) fest, dass „ein erheblicher Bedarf in Harburg an Probenräumen für Musiker besteht.“ Dieses wird sowohl durch die Initiative SuedKultur als auch im Jan. 2017 durch die Verwaltung bestätigt. „Laut Aussage des RockBüro Hamburg e.V. würden 20 - 50 weitere Räume in Harburg die Übungsraumsituation erheblich entspannen und gemäß Betreiber von bandnet.de, der ebenfalls eine kleine Umfrage durchgeführt hat, sei Harburg schlecht abgedeckt und es suchten 13 Bands einen Proberaum in Harburg. Das Frauenmusikzentrum in Ottensen sowie der Betreiber von cdhamburg.de (Carajo Distorsion Hamburg) in Veddel teilten jeweils mit, dass dort auch Harburger probten, weil sie in Harburg nichts gefunden hätten.“
Passiert ist aber im Grunde wenig oder nichts. Laut unserer Großen Anfrage zur Situation
und Entwicklung der Kultur in Harburg (Drs. 20-4112.01) sind in den letzten Jahren weder Bedarfe erfasst noch Bemühungen unternommen worden, um dem Proberaummangel sowohl für Musiker*innen als auch für Ateliers für die Bildenden Kunst entgegenzuwirken. (Siehe S. 5 und S. 18)
Dies aber ist festgelegter Bestandteil der Globalrichtlinie Stadtteilkultur:
„Mit der Förderung sollen insbesondere folgende Ziele erreicht werden:
• Kunst und Kultur auf der Basis einer lokalen, räumlich und organisatorisch entwickelten Infrastruktur anzubieten und zu vermitteln.
• Menschen und Gruppen zu ermöglichen, sich künstlerisch und kulturell zu betätigen und kulturelle Angebote selbst zu organisieren.“
Und ausdrücklich heißt es dort hinsichtlich der Aufgaben des Bezirkes:
„Die Bezirksämter gestalten den Planungsprozess zu Perspektiven der Stadtteilkulturförderung des jeweiligen Bezirks (…) Die Bezirksämter erfassen diese Bedarfe und Potenziale regelhaft und schreiben sie fort. (…) Parallel dazu werden im Rahmen eines offenen kulturpolitischen Dialoges auf Bezirksebene zwischen bezirklichen Gremien, der Bezirksverwaltung und Einrichtungen bei Bedarf bezirkliche Ziele/Teilziele zur Entwicklung der Stadtteilkultur formuliert. Sie konkretisieren den Ziel-rahmen der Globalrichtlinie Stadtteilkultur und treffen Aussagen zu spezifischen Sozialräumen, Zielgruppen oder Bereichen der Stadtteilkulturarbeit. Dabei wird sich die Spannung zwischen Zielvorgaben der Fachbehörde (Globalrichtlinie), Planungsvorgaben auf Bezirksebene und den Zielsetzungen der Einrichtungen und Akteure nicht vollständig auflösen lassen.“
Damit das bezirkliche sowie städtische Ziel, Ateliers und Musik-Proberäume zu schaffen erreicht werden kann, ist es dringend notwendig, kurzfristig als auch mittelfristig einen Entwicklungsplan zu erarbeiten.
Die Bezirksversammlung spricht sich für die Schaffung von Ateliers und Proberäumen im Bezirk Harburg aus sowie um die Einhaltung der Globalrichtlinie Stadtteilkultur und bittet: