Antrag der Abgeordneten Dr. Gudrun Schittek und GRÜNE-Fraktion betr. Soll der Elbdeich in Cranz und Neuenfelde erhöht werden und wenn ja, wie soll das umgesetzt werden?
Letzte Beratung: 23.09.2020 Regionalausschuss Süderelbe Ö 4
Der Hochwasserschutzbericht des Senats DS 20/5561 von 2012 legt für Hamburg fest, das die Erddeiche in den nächsten Jahren um 80 cm erhöht werden sollen. In den 80 cm ist ein Klimazuschlag von 50 cm enthalten, weil mit dem Anstieg der Meeresspiegels durch zukünftige Klimaveränderungen und mit häufigeren Sturmfluten zu rechnen ist. Außerdem ist ein „Metropolzuschlag“ enthalten, weil in Hamburg durch die hohe Bevölkerungsdichte und das hohe Schadenspotential besonders viele Menschen betroffen wären und Wirtschaftsgüter zu schützen sind.
Modellrechnungen der Bundesanstalt für Wasserbau ergeben einen zukünftigen Bemessungswasserstand bei St. Pauli von 8.10 m, weiter elbaufwärts höher. Der Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich haben bereits heute eine Höhe von 8.50m, das Estesperrwerk eine Höhe von 9.50m. Laut Information von HPA sollen diese Deiche bis 2018 überplant werden.
Bei einem Meter Erhöhung würde sich der Deichfuß um 6 m verbreitern. Das Vordeichgebiet ist Naturschutzgebiet. Es würden wertvolle Auwälder und Röhrichte verloren gehen. Wenn der Deichfuß landseitig verbreitert würde, müssten die Straßen Cranzer Hauptdeich und Neuenfelder Hauptdeich verlegt werden. Das hätte gravierende Folgen für die Wohnbebauung in Neuenfelde und Cranz, das Gewerbegebiet Palm und für die Pella Sietas Werft. Die Entwässerungsgräben müssten ebenfalls verlegt werden.
Außerdem stellt sich die Frage, welchen Sinn eine Deicherhöhung in Hamburg hat, wenn im angrenzenden Niedersachsen bei niedrigeren Deichen im Falle einer Sturmflut das Wasser übertritt.
Wäre es nicht besser, an der Elbe Rückdeichungen vorzunehmen und Polder anzulegen, um einen zukunftssicheren Hochwasserschutz zu schaffen?
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, einen Vertreter der zuständigen Fachbehörden im Regionalausschuss Süderelbe einzuladen um zu der oben ausgeführten Problematik Stellung zu nehmen.
Antrag der Abgeordneten Dr. Gudrun Schittek und GRÜNE Fraktion
Harburg, 06.11.2014
Britta Herrmann
Grüne-Fraktionsvorsitzende
f.d.R.
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