22-1360

Stellungnahme der Bezirksversammlung Eimsbüttel zur Problem- und Potenzialanalyse Stellingen des Bezirksamtes Eimsbüttel, durchgeführt von der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft mbH “Steg”

Antrag

Letzte Beratung: 14.08.2025 Hauptausschuss Ö 10.17

Sachverhalt

Die Bezirksversammlung Eimsbüttel bedankt sich für die erarbeitete Problem- und Potenzialanalyse (PPA).

Die Bezirksversammlung schließt sich der Gebietsanalyse und der Beschreibung der Problemlagen vollumfänglich an.

Stellingen ist ein Stadtteil im Umbruch. Die Fertigstellung der Neuen Mitte Stellingen, aber auch die in den nächsten Jahren bevorstehenden städtebaulichen Veränderungen im Bereich Kieler Straße/Volksparkstraße werden Stellingens Bevölkerung wachsen und Stellingen weiter zu einem urbanen Stadtteil werden lassen.

Diese neuen Viertel werden den Stellinger*innen viele Möglichkeiten bieten. Zudem wird die Neue Mitte Stellingen erstmals ein echtes Zentrum des Stadtteils bieten. Jedoch bedingt die recht große Nord-Süd-Ausrichtung des Gebietes und die Durchschneidung durch große Verkehrsachsen, dass Stellingen nicht als Ganzes auf ein Zentrum ausgerichtet werden darf.

Die Verkehrssituation in Stellingen, besonders die Kieler Straße, prägt den Stadtteil der von den großen Straßen durchschnitten wird. In einigen Jahren wird die Mobilitätswende eventuell Potenziale weiterer Querungen und Verkehrsreduktionen auf dieser Achse ermöglichen, die es bei der Entwicklung Stellingens bereits heute mitzudenken gilt.

Die PPA betrachtet Stellingen als Ganzes und greift in ihren Analysen sowohl die besonderen Herausforderungen durch die Durchschneidung des Stadtteils durch die Kieler Straße auf und sucht nach zukunftsfähigen Lösungen.

Ein besonderes Gebiet im Rahmen dieses RISE-Vorhabens ist die Linse, Plangebiet 2. Die Bezirksversammlung begrüßt ausdrücklich die Aufnahme dieses Gebietes in dieses RISE-Gebiet. Zwar sind die freiräumliche Gestaltung und die Wohnqualität in diesem Gebiet als hoch zu bezeichnen, doch weist dieses Gebiet andere Probleme auf, die im Rahmen eines RISE-Verfahrens angegangen werden können. Die Erreichbarkeit für Fußnger*innen ist sehr eingeschränkt, da die Lage zwischenzwei Gleisanlagen die Zahl der Zugänge stark begrenzt. Gerade für mobilitätseingeschränkte Personen entsteht so ein Problem in der Nahversorgung, da die Linse selbst über keinerlei Einzelhandel verfügt.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung

  1. bittet, stärker auf die große Ausdehnung, verkehrliche Durchschneidung und sozialräumlichen Unterschiede in Stellingen zu achten und die Entstehung der Neuen Mitte Stellingen entsprechend in ihrer Bedeutung für weiter entfernte Quartiere des Gebietes geringer zu bewerten. Gerade im Bereich des sozialräumlichen Angebotes ist das entstehende Stadtteilhaus für einige Quartiere recht weit entfernt und entspricht nicht dem Bewegungsprofil der Bevölkerung. So sind die Linse-Bewohner*innen eher nach Osten und weniger nach Norden unterwegs, weshalb es niedrigschwelliger sozialräumlicher Angebote im südlichen Stellingen bedarf.
  2. bittet gleichzeitig bei der Betrachtung des nördlichen RISE-Gebietes die angrenzenden Regionen außerhalb des Gebietes, so besonders die Neue Mitte, mitzubetrachten, da viele sozialräumliche Angebote und Handelsangebote im Bereich nahe der Volkspark- und Koppelstraße außerhalb des RISE-Gebietes liegen.
  3. bittet Im Bereich der Sportanlagen auch an Raum und Zeiten für kleinere Vereine zu denken.
  4. betont die Notwendigkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen für Stellingen. Hier gilt es u.a., Frischluftschneisen zu erhalten und gezielt an zentralen Bereichen Stellingens für Verschattung im öffentlichen Raum Sorge zu tragen. Alle Maßnahmen der Neuentwicklung sollen zudem so ausgeführt werden, dass möglichst wenig ver- und viel entsiegelt sowie begrünt wird.

Falk Schmidt-Tobler, Juliane Papendorf & GRÜNE-Fraktion

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
14.08.2025
Ö 10.17
Anhänge

keine

Lokalisation Beta
Stellingen Stellingen Kieler Str. Koppelstraße

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.