Sport- und Bewegungspark Ladenbeker Furtweg, Bergedorf-West
Letzte Beratung: 03.11.2025 Fachausschuss für Sport und Bildung Ö 5
Drs. 21-0539, 21-1068, 21-1280, 21-1701.01, 21-1037.04, 21-1037.06, 21-1037.07, 21-1037.09
Sachverhalt:
Die sanierungsbedürftige bezirkliche Sportanlage am Ladenbeker Furtweg (Flurstück 4724) soll zu einem multifunktionalem, vereinsungebundenem Sport- und Bewegungspark „LaFu Sportpark“ entwickelt werden, der allen Nutzer-/innengruppen offensteht und in dem Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen Zugang zu Sport und Bewegung erhalten. Dies ist ein Schlüsselprojekt der integrierten Stadtteilentwicklung im RISE-Gebiet Bergedorf-West. Eine Reaktivierung als Vereinsportlage ist u.a. aus genehmigungsrechtlichen Gründen nicht möglich (vgl. Drs. 21-1280). Der Sport- und Bewegungsparks wird im Einklang mit der Active-City-Strategie entwickelt und hier insbesondere dem Charakter von Sportflächen in Kapitel 2 der Active-City-Strategie: „Bewegung und Aktivität im öffentlichen Raum – der Sport kommt zu den Menschen“ (vgl. S. 15-24) entsprechen. Das Landesportamt und der bezirkliche Sportstättenbau begrüßen die geplante Entwicklung. Diese ist vor auch im Sinne der Bewohner:innen von Bergedorf-West, wie diverse Beteiligungsverfahren ergeben haben (vgl. u.a. 21-1037.09 und Anlage Dokumentation des Beteiligungsprozesses zum Sport- und Bewegungspark). Im Herzen des Quartiers bildet der Sport- und Bewegungspark auch einen zentralen Anker für Aufenthaltsqualität, Erholung und Knotenpunkt für Wegeverbindungen und Begegnung im Freiraum. Deshalb bildet der geplante Sport- und Bewegungspark auch das Herzstück der Freiraumstrategie für Bergedorf-West (vgl. 21-1037.04, 21-1037.06, 21-1037.07)
Mit der vorliegenden Mitteilung erläutert das Bezirksamt den Sachstand zum Projekt „Sport- und Bewegungspark Ladenbeker Furtweg“ und stellt die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vor.
Ausgangslage:
Durchgeführte Voruntersuchungen
Vereinssportanlage nicht genehmigungsfähig: Die stark sanierungsbedürftige bezirkliche Sportanlage am Ladenbeker Furtweg mit einem Grandfußballfeld und abgängigen Umkleidekabinen/Sanitäranlagen kann nicht zu einem Fußballplatz für den Punktspielbetrieb saniert werden, da
*Der bezirkliche Sportstättenbau (M/BS) forciert in Abstimmung mit dem Landessportamt (LSP) nur die Sanierung von Fußballplätzen auf bezirklichen Sportflächen, wenn punktspieltaugliche Mindestmaße realisiert werden können. Das wäre auf der jetzigen bezirklichen Fläche nicht gegeben. Das Bezirksamt hat daher von Ende 2021 bis Anfang 2023 intensive Abstimmungen mit der Schulbehörde (BSB), Schulbau Hamburg (SBH) und dem Sondervermögen Schulimmobilien (SOV) zu der Frage geführt, inwieweit angrenzende Flächen im Sondervermögen Schule, für eine Entwicklung sportbezogener Nutzungen eingebunden werden können. Im Ergebnis könnten die Schulflächen lediglich in einem zeitlich sehr begrenzten Pachtverhältnis entgeltlich zur Verfügung gestellt werden, müssen jedoch langfristig als Schulreservefläche im Sondervermögen Schulimmobilien verbleiben. Die Anforderungen an eine punktspieltaugliche Sanierung sind nicht gegeben.– unabhängig von den Lärmschutzanforderungen.
Sport- und Bewegungspark im Sinne der Active City Strategie genehmigungsfähig: Eine Lärmuntersuchung wurde 2022 im Auftrag des Bezirksamts durchgeführt und hat ergeben, dass lärmintensive Aktivitäten und Sportnutzungen im nördlichen Bereich der Sportanlage (zentral zwischen der umliegenden Wohnbebauung) genehmigungsfähig sind. Denkbar ist u.a. ein Multifunktionsfeld für Ballsportarten wie z.B. Fußball und Basketball. Dies ermöglicht vereinsunabhängige niedrigschwellige Zugänge zu diesen Sportarten. Bisher fehlt im Quartier eine entsprechende Fläche.
Grüner Freiraum erhält Knotenpunkt für Bewegung und Begegnung: Die 2023 durch das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung erarbeitete Freiraumstrategie sieht vor, Grünräume in Bergedorf-West zu vernetzen, Aufenthaltsqualitäten zu stärken und Bewegung, Spiel und Sport im öffentlichen Raum zu fördern. Der Bereich des Sport- und Bewegungsparks ist einer der zentralen Knoten- und Fokusräume im Rahmen der Strategie (vgl. Drs. 21-1037.04, 21-1037.06, 21-1037.07). Dies ist gem. Bürgerbeteiligung ein zentrales Anliegen der Bewohner:innen von Bergedorf-West (vgl. u.a. 21-1037.09 und Anlage Dokumentation des Beteiligungsprozesses zum Sport- und Bewegungspark)
Fazit: Bergedorf-West erhält mit dem Sport- und Bewegungspark einen attraktiven Freiraum mit hoher Aufenthalts- und Freizeitqualität im Herzen des Quartiers.
Finanzierung
Bisher stehen Investitionskostenbeiträge aus dem investiven Quartiersfonds (450.000 €) und aus dem Bezirksamt Bergedorf (50.000 €) zur Verfügung. RISE-Fördermittel können in Höhe von 50 Prozent der Gesamtkosten in Aussicht gestellt werden. Insgesamt wäre folglich ein Investitionsvolumen von 1 Mio. € möglich.
Bürgerbeteiligung
Der breite und intensive Beteiligungsprozess wurde von April bis Juni 2025 durchgeführt und umfasste mehrere Bausteine:
Zielgruppe: Einrichtungen und Anwohnende
Zielgruppe: Familien, Kinder, Menschen mit Migrationshintergrund
Grundschulkinder der Grundschule Friedrich-Frank-Bogen
Zielgruppe: Einrichtungen/Multiplikator:innen, Grundschule (Leitung), Anwohnende
Zielgruppe: Jugendliche
Der Beteiligungsprozess stieß insbesondere bei den Kindern im Quartier auf großes Interesse. Insgesamt beteiligten sich über 240 Kinder, 20 Jugendliche und mehr als 30 Erwachsene aktiv mit ihren Ideen und Wünschen.
Häufig wurden sich Ballsportarten wie Fußball, Basketball, Volleyball und Paddle-Tennis gewünscht sowie Outdoor-Fitnessgeräte, Tischtennisplatten, Slackline, Rundkurs für Laufen/Mountainbike/Roller, Boulebahn und Skate-Elemente. Auch wurde vielfach der Wunsch nach einem Spielplatzbereich geäußert mit Spiralrutsche, Trampolin, Klettergerüst und Supernova-Drehscheibe sowie eine Ausleihstation für Spielgeräte. In der Kategorie Begegnung und Sonstiges wurden Sitz- und Liegeelemente, Bänke mit Tischen, Wasserspender, Mülleimer, Kiosk, Toiletten, eine gute Wegeführung zwischen Sportpark und Bürgergarten, Oberflächenentsiegelung und schattenspendende Bäume/Obstbäume genannt.
Die ausgewerteten Ergebnisse verdeutlichen den hohen Bedarf an vielseitigen und niedrigschwelligen Bewegungsangeboten sowie an Aufenthalts- und Bewegungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen. Häufig wurden sich Ballsportarten wie Fußball, Basketball, Volleyball und Paddle-Tennis gewünscht sowie Outdoor-Fitnessgeräte, Tischtennisplatten, Slackline, Rundkurs für Laufen/Mountainbike/Roller, Boulebahn und Skate-Elemente. Auch wurde vielfach der Wunsch nach einem Spielplatzbereich geäußert mit Spiralrutsche, Trampolin, Klettergerüst und Supernova-Drehscheibe sowie eine Ausleihstation für Spielgeräte. In der Kategorie Begegnung und Sonstiges wurden Sitz- und Liegeelemente, Bänke mit Tischen, Wasserspender, Mülleimer, Kiosk, Toiletten, eine gute Wegeführung zwischen Sportpark und Bürgergarten, Oberflächenentsiegelung und schattenspendende Bäume/Obstbäume genannt.
Übergeordnet wurde der Wunsch nach einer durchdachten räumlichen Gliederung in Inseln für Sport, Spiel und Erholung deutlich.
Weiteres Vorgehen
Das Fachamt MR übersetzt derzeit die Beteiligungsergebnisse in eine erste Entwurfsplanung für den Sport- und Bewegungspark. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf die in der Beteiligung genannten sport- und bewegungsbezogenen Nutzungen. Diese wird vrss. im 4. Quartal fertiggestellt und durch das Fachamt MR im Quartier (Beiratssitzung) vorgestellt. Geplant ist außerdem eine Vorstellung der Entwurfsplanung in diesem Ausschuss.
Dokumentation des Beteiligungsprozesses zum Sport- und Bewegungspark Ladenbeker Furtweg (STEG, 17.07.2025)
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