Verkehrssituation am Osdorfer Born Die Zeit bis zum schienengebundenen Anschluss mit geeigneten Maßnahmen flankieren! Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 24.02.2022
Die Bezirksversammlung Altona hat in ihrer Sitzung vom 24.02.2022 anliegende Drucksache 21-2823.2B beschlossen.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) hat mit Schreiben vom 30.03.2022 wie folgt Stellung genommen:
Zu 1:
Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) verfolgt das Ziel, durch die Förderung nachhaltiger Mobilität den Verkehr in der Stadt zukünftig sauberer, leiser und effizienter zu machen, um so die Lebensqualität in der Stadt weiter zu verbessern. Carsharing bietet als komplementäres Mobilitätsangebot zusammen mit dem Umweltverbund eine attraktive Alternative zum eigenen Pkw und trägt so zu diesen Zielen bei.
Dennoch wird Carsharing seitens der FHH nicht direkt finanziell gefördert und es liegen derzeit auch diesbezüglich keine Planungen vor. Vielmehr sind die Carsharing-Angebote eigenwirtschaftliche Mobilitätsangebote privatwirtschaftlicher Unternehmen, die ihre Geschäftsgebiete nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten (ausreichende Nachfrage) festlegen. Daher liegt die Standortentscheidung der Fahrzeug-Sharing-Angebote und der übrigen „Mobility as a Service Angebote“ bei den Unternehmen selbst.
Eine indirekte Förderung des Carsharing geschieht durch die Switch-Punkte. Die Nachverdichtung des Switch-Stationsnetzes durch kleinere Switch-Punkte, die nicht an S- oder U-Bahn-Stationen gelegen sind, erfolgt vorwiegend in durch hohen Parkdruck belasteten Innenstadtquartieren. Der Osdorfer Born wurde in diesem Zusammenhang derzeit nicht als Potenzialgebiet für einen weiteren Switch-Punkt identifiziert.
Grundsätzlich ist es jedoch vorgesehen, das HVV-Switch-Angebot in den nächsten Jahren auch auf weiter außen liegende Stadtteile auszuweiten. Allerdings ist dies auch von der Ausweitung der Geschäftsgebiete der HVV-Switch-Partnerunternehmen abhängig.
Die BVM wird die aktiven Carsharing-Unternehmen und MOIA über den Wunsch nach einer Ausweitung ihrer Geschäftsgebiete auf den Osdorfer Born informieren.
Zu 2:
Die BVM strebt grundsätzlich eine Verstetigung von On-Demand-Services im Gebiet Lurup und Osdorf an. Gegenwärtig finden mit den beiden derzeit innerhalb der FHH vertretenen Anbietern Gespräche über die jeweilige Fortentwicklung der Bediengebiete statt. Welche konkreten Auswirkungen sich hieraus für den Service in Osdorf und Lurup ergeben, wird noch geprüft.
Zu 3:
Gemäß StadtRAD-Erweiterungskonzept, das am 18. März 2019 im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Altona vorgestellt wurde, sind am Eckhoffplatz und an der Bornheide in der Nähe des Einkaufszentrums StadtRAD-Stationen vorgesehen. Konkrete Flächen wurden hierfür noch nicht abgestimmt.
Inwieweit Lastenpedelecs vorgesehen werden können, hängt u. a. von den verfügbaren Flächen ab. Sollten auf öffentlichem Grund keine Stationsflächen gefunden werden, kommt eine Kooperation mit den Betreiber:innen der Einkaufszenten in Betracht, sofern diese dazu bereit sind.
Zu 4.a:
Aufgrund der geringen Nachfrage aus dem Osdorfer Born zu Zielen entlang der Metrobuslinie 16 (z.B. in Groß Flottbek) wird eine durchgehende Buslinie derzeit nicht in Betracht gezogen. Zum einen ist ein Umstieg zwischen der Metrobuslinie 16 und der Metrobuslinie 21 vom/zum Osdorfer Born an der Haltestelle Ostermeyerstraße am selben Haltemast ohne zusätzliche Fußwege möglich.
Zum anderen wird aus dem Osdorfer Born in die Hamburger Innenstadt bereits eine umsteigefreie und schnelle Busverbindung durch die Expressbuslinie X3 angeboten. Von dieser nicht direkt bediente Ziele (z.B. S Bahrenfeld, Bf. Altona, S Reeperbahn und östlich davon) sind durch die Nutzung der S-Bahn-Linien S1 und S11 ab Klein Flottbek, wohin die Metrobuslinie 21 aus dem Osdorfer Born alle 5-10 Minuten passende Zubringer anbietet, schnell zu erreichen.
Die Bedienung des Schnenefelder Platzes erfordert zudem die Zustimmung und Mitfinanzierung durch den hier zuständigen Aufgabenträger Kreis Pinneberg. Angesichts des dort noch geringeren verkehrlichen Nutzens besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechende Finanzierungsbereitschaft.
Zu 4.b:
Die geforderte Verlängerung der Expressbuslinie X22 über Hagenbecks Tierpark hinaus auf einem Linienweg über Eckhofplatz, Schenefelder Platz bis in den Osdorfer Born ist als Maßnahme auf dem Weg zum Hamburg-Takt mit hoher Priorisierung vorgesehen.
Aufgrund der pandemiebedingten Rückgänge der Fahrgastzahlen und der infolgedessen verringerten Einnahmen steht jedoch derzeit keine Finanzierung für zusätzliche, angebotsorientierte Maßnahmen zur Verfügung, sodass eine Umsetzung dieser Maßnahme aktuell nicht terminiert werden kann.
Die Führung der Expressbuslinie X22 über den Schenefelder Platz steht ebenfalls unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufgabenträgers Kreis Pinneberg.
Die Schaffung einer umsteigefreien Anbindung des Stadtzentrums Schenefeld aus dem Osdorfer Born kann z.B. durch Verlängerung der Expressbuslinie X3 erreicht werden. Eine solche Maßnahme liegt jedoch ebenfalls in der Verantwortung des hier zuständigen Aufgabenträgers Kreis Pinneberg.
Aktuell werden während der Haupteinkaufszeiten aus dem Osdorfer Born 2-3 Fahrten je 10 Minuten durch die Linien X3 und 21 zum Schenefelder Platz angeboten. Zwischen Schenefelder Platz und Stadtzentrum Schenefeld bieten die Linien 2 und 184 je im 10-Minuten-Intervall 1-2 Fahrten.
Diese dichten Fahrtenfolgen bieten ausreichend Kapazität und nur geringe Wartezeiten beim Umstieg.
Die unter 4 a und b gegenüber dem Kreis Pinneberg angeregten Angebotsergänzungen werden bei nächster Gelegenheit in die gemeinsame Erörterung eingebracht.
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Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.