21-1820

Mehr Grün für Altonas Plätze und Straßen - neue Baumstandorte suchen Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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07.09.2021
01.06.2021
04.05.2021
06.04.2021
Sachverhalt

Die Bezirksversammlung hatte am 28.11.2019 beschlossen (Drs. 21-0430), dass ein Gutachten zur Identifizierung von Baumstandorten an Straßen aus Klimaschutz- bzw. Naturschutzmitteln beauftragt werden soll. Prioritär wurde zunächst das dicht bebaute Kerngebiet Altona-Altstadt, Altona-Nord, Ottensen und Sternschanze benannt. Die Ausschreibung sollte dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport vorgestellt werden.

 

Hierzu hatte das Bezirksamt am 07.04.2020 Stellung genommen und darauf hingewiesen, dass zu diesem Zeitpunkt keine Finanzierungszusage vorläge und deshalb das Gutachten noch nicht veranlasst worden sei. Für das Bezirksamt galt ab dem Juli 2020 bezüglich der Straßenbäume zudem eine Bewirtschaftungssperre, die lediglich die Vergabe verkehrssichernder Maßnahmen zuließ.

 

Im Baumkataster waren im Januar 2021 insgesamt 281 Baumstandorte unbesetzt. Diese konnten aufgrund fehlenden Haushaltsmittel nicht belegt werden.

 

Durch die zusätzlichen Mittel für Straßenbäume aus dem Dezember 2020 können hiervon 32 Standorte mit Bäumen im April 2021 und 23 weitere Bäume im Oktober belegt werden. Zusätzlich werden aus Tiefbaumaßnahmen, insbesondere Velorouten, insgesamt 48 Bäume, davon 34 im April und 15 weitere im Oktober 2021 gepflanzt werden, somit insgesamt 103 Bäume an den Straßen in Altona im Jahr 2021.

 

Von den 281 offenen Standorten werden also 55 (32 +23) in 2021 belegt. Zusätzlich erfolgen etwa 25 der im Zusammenhang mit Tiefbaumaßnahmen geplanten Baumpflanzungen auf freien Standorten des Baumkatasters. Demnach besteht aufgrund des Baumkatasters ein Nachpflanzpotential von ca. 201 Bäumen (281-55-25 = 201).

 

Zusätzlich wurden von Baumkontrolleur*innen des Bezirksamtes proaktiv etwa 100 weitere Standorte identifiziert, für die die Überprüfung der Realisierbarkeit sinnvoll erscheint (siehe beiliegender Liste). Hieraus könnte sich nach Abzug nicht realisierbarer Standorte noch einmal ein Potential von etwa 50 Bäumen ergeben.

 

Dadurch ergibt sich ein derzeit bekanntes Nachpflanzpotenzial von etwa 250 Bäumen, das realisiert werden könnte, wenn die erforderlichen Mittel für die Pflanzung und die Unterhaltung zu Verfügung stehen.

Für die Pflanzung geht man derzeit, je nach Standort, von Kosten in Höhe von etwa 3.500 Euro aus. Sofern ein Betrag in Höhe von etwa 875.000 Euro zur Verfügung stände, könnten ohne Vergabe eines Gutachtens etwa 250 neue Straßenbäume in Altona gepflanzt werden.

 

Die erhöhte Zahl der Straßenbäume müsste zukünftig im zentralen Titel für die Unterhaltung der Straßenbäume berücksichtigt werden.

 

Die Beauftragung eines Gutachtens zur Identifizierung von Standorten erübrigt sich insofern aus Sicht des Bezirksamtes oder sollte zumindest ausgesetzt werden, bis das bestehende Nachpflanzpotenzial ausgeschöpft ist. Die hierfür aufzuwendenden Haushaltsmittel wären nach Einschätzung der Verwaltung in der aktuellen Situation besser in konkrete Nachpflanzungen investiert. Zudem verbliebe aufgrund mangelnder Ortskenntnisse sowie Kenntnissen der im Untergrund vorhandenen Infrastruktur der*die Gutachter*in ein erheblicher Prüfaufwand bei der Verwaltung.

 

Vor dem Hintergrund empfiehlt das Bezirksamt, folgenden Beschluss zu fassen:

 

  1. Der Beschluss 21-0430 zur Erstellung eines Gutachtens wird zumindest so lange ausgesetzt, bis die bestehenden und bekannten Nachpflanzpotenziale ausgeschöpft sind.
  2. Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft wird nach § 27 BezVG aufgefordert, ausreichend Mittel für Nachpflanzungen und die Unterhaltung der Straßenbäume zur Verfügung zu stellen.

 

Anhänge

Nachpflanzflächen für zusätzliche Bäume