Der Osdorfer Born und die Verkehrswende um 360 Grad. Endlich ein verkehrliches Gesamtkonzept entwickeln! Dringlicher Antrag der SPD-Fraktion (NEUFASSUNG)
Es bleibt zunächst wie es ist! Der Osdorfer Born ist nach wie vor nur mäßig an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen, auch wenn es zur Bustaktung in der letzten Zeit einige Verbesserungen gegeben hat. Zwar ist die Schienenanbindung geplant und wird kommen; bis dahin werden jedoch noch einige Jahre vergehen. Trotz klarer Forderungen aus der Bezirkspolitik, dass hier transparent über den jeweiligen Stand der Schienenanbindung informiert werden soll, kommt im Stadtteil wenig an, sodass konkrete Informationen und eine darüberhinausgehende Möglichkeit der Bürger*Innenbeteiligung faktisch nicht bemerkbar sind. Hier ist deutlich mehr Transparenz notwendig.
Eine sowohl klimapolitisch als auch sozial gerechte Verkehrswende erfordert – wo immer möglich – die Abkehr vom motorisierten Individualverkehr, hin zur Versorgung mit vielfältigsten und niedrigschwelligen Erreichbarkeitslösungen. Als eines der elementaren Bestandteile einer sinnvollen Verkehrsstrategie gelten Mobility as a Service Angebote („Mobilität als Dienstleitung“). Mobility as a Service bedeutet, dass die individuelle Mobilität unabhängig vom eigenen Fahrzeug abgewickelt werden kann. Wer sich in der Stadt bewegt, so die Vorstellung, braucht kein eigenes Auto mehr, sondern soll auf zahlreiche Miet- und Teilangebote zurückgreifen können. Diese sind im Idealfall untereinander vernetzt, beliebig kombinierbar und werden gemeinsam abgerechnet. Für die Stadt Hamburg, die 1965 den ersten Verkehrsverbund der Welt gründete, ist das prinzipiell keine wesentliche Neuerung. Mit Ausnahme des vor einigen Jahren eingeführten indes zeitlich immer noch befristeten sog. Ridepooling Angebotes IOKI zieht diese Entwicklung am Osdorfer Born jedoch vorbei. Und selbst die Zukunft des im Stadtteil sehr gut angenommenen Angebotes IOKI ist noch ungewiss. Hierfür muss eine dauerhafte Lösung gefunden werden.
Bereits das Angebot MOIA – ebenfalls eine Ridepooling Dienstleistung – schließt derzeit den gesamten Bereich westlich des Rugenbarg/Elbgaustraße und damit den gesamten Osdorfer Born und große Teile Lurups aus.
Im Gebiet des Osdorfer Born ist kein einziger der Car-Sharing Anbieter vertreten. Lediglich eine Autovermietung hat dort bis vor kurzem zwei Elektrofahrzeuge zur Kurzfristausleihe angeboten. Ein echtes klassisches Car-Sharing findet faktisch außerhalb des innerstädtischen Bereichs von Hamburg nicht statt. Keiner der zwischenzeitlich zahlreichen Car-Sharing Anbieter bedient den Osdorfer Born. Der Osdorfer-Born ist auch vom Switch-Angebot des HVV ausgeschlossen.
Die nächsten Stadtradstationen finden sich weit entfernt am Bahnhof Elbgaustraße oder am DESY. Leihmöglichkeiten für Elektroroller? Ebenfalls Fehlanzeige! Bei faktisch allen Anbietern von Elektrorollern liegt der Osdorfer Born außerhalb des Geschäftsgebietes.
Für E-Autos gibt es im Osdorfer Born – ein Stadtteil mit und für mehr als 12.000 Einwohner*Innen – insgesamt nicht mehr als zwei Ladesäulen an jeweils zwei Standorten. Der Antrag der Bezirksversammlung Altona an die Verkehrsbehörde und das Bezirksamt aus dem Frühjahr 2021, gemeinsam mit den Großvermietern in den Quartieren nach mehr Möglichkeiten zu schauen, Ladekapazitäten und Stellplätze zu schaffen, verlief offenbar im Sande bzw. wurde von der zuständigen Fachbehörde erst gar nicht weiterverfolgt. Eine konkrete Planung wurde der Bezirksversammlung weder von Seiten der Verkehrsbehörde noch vom Bezirksamt selbst mitgeteilt. Verkehrspolitisch muss im Osdorfer Born sehr deutlich mehr geschehen, als derzeit wahrnehmbar ist. Denn es ist insbesondere hier ebenso wichtig wie in den Trendvierteln im innerstädtischen Kerngebiet, für ein gutes und nachhaltiges Verkehrsangebot zu sorgen. Ein solches Angebot muss günstig, niedrigschwellig und ortsnah sein. Dabei muss die sog. „letzte Meile“ stets mitberücksichtigt werden. Für die Menschen und für das Klima! Es bedarf einer sorgfältigen und ganzheitlichen konzeptionellen Verkehrsplanung für den Osdorfer Born, welche alle Beteiligten mitnehmen muss.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Altona beschließen:
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Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.
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