Protokoll
Sitzung des Jugendhilfeausschusses - DIGITAL vom 24.03.2021

Ö 1

Eröffnung der Sitzung

Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und begrüßt alle Anwesenden.

 

Die Mitglieder werden einzeln aufgerufen zur Anwesenheitsfeststellung.

 

Es wird vereinbart, dass die Sprecher:innen der Fraktionen die Stimmen für ihre Fraktionen bündeln, soweit diese eine einheitliche Position vertreten und die Trägervertreter:innen einzeln abstimmen. Die Abstimmung erfolgt über den Chat.

 

Herr Hünerbein und Herr Berling bitten um einen Austausch unter TOP 6.3 über die Situation von Kindern und Jugendlichen in der derzeitigen Pandemiesituation.

 

Herr Iwan meldet an, unter dem TOP Verschiedenes etwas zum Thema Couchsurfing verdeckte Wohnungslosigkeit“ zu sagen.

 

 

Ö 2

Anliegen der Bürgerinnen und Bürger und Öffentliche Fragestunde 1. Teil

Es gibt keine Wortmeldungen.

 

Ö 3

Eingaben

Ö 3.1 - 21-2847

Sitz- und Kleiderablagemöglichkeitén am neuen Basketballplatz Oldenfelde Eingabe

Herr Sobczak erklärt den Ursprung der Vorlage. Im JHA wurde in der Novembersitzung über die Lärmbelästigung durch den Basketballplatz diskutiert.

 

Herr Hinzmann schlägt vor, den Jugendlichen zu helfen, durch eine Kontaktaufnahme der Verwaltung mit dem Management des öffentlichen Raums (MR), um zu sehen was für Ablagemöglichkeiten geschaffen werden können.

 

Herr Berling merkt an, dass von einem Schüler gesprochen wird, in diesem Kontext der Begriff Jugendlicher jedoch passender sei. Zudem sei es unter dem Stichwort „Beteiligung“ nicht verständlich, dass die Sitzmöglichkeiten genommen wurden.

 

Frau Folkers erinnert an die Aussagen von Herrn Preuß im November. Es gibt keine wirkliche Problemlage mit den Nutzer:innen des Platzes. Die Lärmbelästigung werde nicht durch diese verursacht.

Es habe die Überlegung gegeben, die Plätze, Basketball- und Spielplatz, zu tauschen. Von dieser Idee wurde mittlerweile Abstand genommen, da die Sinnhaftigkeit vor dem Hintergrund einer möglichen Problemverlagerung nicht gegeben war. Sie sehe die Forderung des Jugendlichen als absolut berechtigt. Des Weiteren wird sich durch das Nichtvorhandensein von Sitzmöglichkeiten der Barrierefreiheit verweigert. Es müsse sich etwas ändern, alleine für immobile Kinder und Jugendliche.

 

Herr Iwan regt an, den Jugendlichen zu informieren, dass sein Ansinnen wohlwollend aufgenommen wurde, in seinem Sinne verfolgt werde und die Umsetzungsprozesse oft dauern.

 

Frau Riedel ergänzt, dass der Jugendliche gefragt werden könne, ob er eine Idee hat für das Schaffen von Sitz- und Ablagemöglichkeiten.

 

Ergebnis:

Der JHA spricht sich nicht für eine Verlegung des Platzes aus, sondern für eine Errichtung von Sitz- und Ablagemöglichkeiten. Diese sollen sich zum vorherigen Zustand so unterscheiden, dass eine abendliche und nächtliche Lärmbelästigung vermieden wird.-

 

Die Verwaltung nimmt Kontakt zum Management des öffentlichen Raums (MR) und dem Jugendlichen auf, mit dem Ziel Ideen zu sammeln und die Umsetzung zu realisieren.

 

Der TOP wird vertagt.

 

Ö 4

Anfragen

Es liegt nichts vor.

 

Ö 5

Überweisungen

Es liegt nichts vor.

 

Ö 6

Anträge / Beschlussvorlagen

Ö 6.1 - 21-2926

Entwurf der Ziel- und Leistungsvereinbarung OKJA/JSA für 2021/2022

Herr Gönen stellt die Vorlage vor.

 

Aufgrund einer angespannten Personalsituation in der Sozialbehörde gab es für die Jahre 2019/ 2020 keine neue Ziel- und Leistungsvereinbarung. Entsprechend ist in der Anlage die Ziel- und Leistungsvereinbarung für 2017/ 2018 als Vergleichsdokument beigefügt.

 

Die wichtigsten Änderungen:

-          Die Verwaltung hat den Einschub eingebracht, dass die Rahmenzuweisung  nicht auskömmlich ist und ein strukturelles Defizit i. H. v. 361.000 € aufweist. Dadurch ist eine Realisierung der anvisierten Ziele schwierig.

-          Es wird eine paritätische Besetzung der Stellen angestrebt.

-          Die Thematik der Supervision, ihre Wichtigkeit und das Bereitstellen von Mitteln für diese sind aufgenommen worden.

 

AG 78 per Mail zur Ken

Herr Sobczakgt hinzu, dass der Entwurf der AG § 78 zur Zustimmung gegeben wurde und es einen konstruktiven Austausch gegeben habe. In der Präambel der Sozialbehörde werde auf die veränderte Situation durch Corona eingegangen.

Der Ausschuss ist sich einig, dass die Pandemie und die damit einhergehende besondere Wichtigkeit der Kinder- und Jugendhilfe stärker hervorgehoben werden sollte.

Die Mitglieder diskutieren, ob ein Passus in die Präambel oder den Fließtext aufgenommen werden soll, wer diesen formuliert und ob eine Vertagung der Beschlussfassung den zeitlichen Rahmen sprengen würde.

 

Ergebnis:

Die Vorlage wird einstimmig angenommen.

 

Der AG § 78 wird eine Redaktionsermächtigung erteilt, um die Bedeutung der Kinder- und Jugendhilfe während der Coronapandemie stärker zu akzentuieren.

 

 

Ö 6.2 - 21-2968

Interessengemeinschaft um den Lentersweg e.V.: Versorgungsleitungen / konsumtive Mittel für die baufachliche Prüfung

Herr Gönen stellt die Vorlage vor.

 

 

Ergebnis:

Die Vorlage wird einstimmig angenommen.

Ö 6.3 - 21-2911

Trägervollversammlung der AG § 78 OKJA/Jugendsozialarbeit/Familienförderung - Beschlussvorlage von Trägervertreter*innen

Herr Berling stellt die Vorlage vor.

Frau Hoppermann hat einen Formulierungsvorschlag erstellt, der die Bedeutung der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe nochmals mehr hervorhebt und den Fokus auf die Wichtigkeit der Unterstützung der Einrichtungen lenkt.

Kinder und Jugendliche werden meist als Schüler:innen gedacht. Jedoch sind Kinder und Jugendliche mehr.

Die neue Vorlage ist allumfassender, die Problemlage wird mehr verdeutlicht und es handelt sich eher um eine Forderung als eine Bitte.

Es wird besprochen, dass die Familienförderung ebenfalls genannt werden sollte.

Außerdem wird über die Argumentation zur Impfpriorisierung diskutiert. Hierzu soll die Formulierung aus der ursprünglichen Vorlage soll verwendet werden:

 

Zum Sachverhalt:

Die Kinder- und Jugendhilfe hat in ihrer Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien einen genauso hohen Stellenwert und Aufgabe wie Kita und Schule. Sie arbeitet mit exakt derselben Zielgruppe, nur an anderer Stelle und zu anderer Tageszeit.

Gerade die COVID19-Pandemie macht deutlich, wie ausgesprochen wichtig diese Arbeit für die Entwicklung und psychische Unterstützung für sie ist. Daher ist eine Offenhaltung dieser Einrichtungen, Projekte und Angebote so immens wichtig.

Deshalb ist es unverständlich, dass diese Einrichtungen nicht im selben Atemzug wie Kitas und Schulen genannt werden - zumal sie finanziell weitaus schlechter ausgestattet sind als Kitaträger und zumeist zu den Zuwendungsempfängern der staatlichen Stellen zählen.

 

Petitum:

Der Jugendhilfeausschuss begrüßt ausdrücklich die Offenhaltung der Angebote und Einrichtungen der Kinder- Jugendhilfe und hält sie für zwingend notwendig.

 

Er bittet die zuständigen Stellen, die oben genannten Einrichtungen bei der Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung und Testmaterial mit zu berücksichtigen und zu versorgen.

 

Ebenso bittet der Jugendhilfeausschuss, die Mitarbeiter:innen der oben genannten Arbeitsfelder in Gruppe 2 bei der Impfpriorisierung einzustufen.

Hilfsweise erwartet er, ein vereinfachtes und einheitliches Verfahren beim Ausstellen von Impfbescheinigungen bei den Einrichtungen, die sich in Kooperation mit der GBS/GTS und von daher bereits impfberechtigt sind.

Ergebnis:

Die Vorlage wird in geänderter Form einstimmig angenommen.

 

 

Herr Hünerbein regt einen Austausch zur aktuellen Situation von Kindern und Jugendlichen unter Pandemie-Bedingungen an. Er bittet um Erfahrungsberichte. Beobachtungen und Einschätzungen.

 

Die Mitglieder und Gäste berichten von ihren Erfahrungen.

 

Frau Vobbe stimmt der kritischen Bewertung der Lage zu.

 

Herr Klindt spricht sich dafür aus, möglichst viel zu öffnen und zu betreuen, da es sonst zu informellen Treffen komme.

 

Herr Berling bemerkt, dass bei den Kindern und Jugendlichen die Lethargie und Spannung steige, was sich in Erschöpfungssymptomen und Hyperaktivität ausdrücke.

 

Frau Riedel berichtet aus dem Bezirkselternausschuss. Es wurde geschildert, dass die Krise sich in Verhaltennderungen der Kinder zeige. Die Kinder seien, wie die Eltern, an der Belastungsgrenze. Auch Familien aus der eher gehobenen Mittelschicht seien betroffen.

Das Bedürfnis nach Testungen sei hoch. Die Mehrheit sei sich einig, dass nur damit ein Betrieb möglich ist. Jedoch gebe es viele Fragen zur Umsetzung.

Außerdem weist sie auf die besondere Situation von Kinder hin, die Zuhause sozusagen gefangen sind, da sie nicht, wie Jugendliche, selbstständig rausgehen können.

 

Herr Klindt stimmt zu, dass die häusliche Isolation zunehme und dies besonders schwer für Kinder sei.

Seiner Erfahrung nach, sei der § 25 der Eindämmungsverordnung der Polizei nicht immer bekannt. Gerade für Geflüchtete sei es sehr erschreckend, wenn die Polizei zur Kontrolle kommt.

 

Herr Reuß informiert, dass sich bei Problemen mit Kontrollen der Polizei per E-Mail an ihn gewendet werden kann. Kontrollen seien normal, aber das Maßrfe nicht überschritten werden. Z. B. habe es mit einem Träger eine Diskussion gegeben. Die Gespräche hätten zur Klärung und allseitiger Zufriedenheit geführt.

 

Herr Berling bedankt sich für das Angebot von Herrn Reuß und berichtet, dass der Hinweis auf die Eindämmungsverordnung bei polizeilichen Kontrollen geholfen habe.

Des Weiteren spricht er über die finanzielle Situation von Familien. Viele befänden sich in finanziellen Notlagen. Die zusätzlichen Kosten für Mittagessen in der Häuslichkeit und  r Hygienemaßnahmen stellen eine hohe Belastung des Haushaltsbudgets dar. Die zusätzlichen Hilfen aus dem SGB II und SGB XII  rden nicht ausreichen, sodass es sogar die Notwendigkeit gebe, Masken in den Einrichtungen zu verteilen.

 

Herr vom Schemm berichtet von 16 Jährigen, die ausziehen, da sie es Zuhause nicht mehr aushalten. Zudem spricht er das Schichtsystem von Einrichtungen an, das grundsätzlich gut sei, aber den Kindern und Jugendlichen eigentlich zu kurz ist.

 

Herr Hünerbein bestätigt den enormen psychischen Druck, der alle sozialen Schichten betreffe. Er appelliert an alle Mitglieder, das Thema auf die Agenda zu nehmen, da es in der öffentlichen Debatte oft untergehe.

 

Herr Berling ergänzt, dass die eingeschränkte Öffnung sehr schnell an ihre Grenzen komme, insbesondere im Vormittagsbereich wäre eine Öffnung hilfreich, da zunehmend Kinder auch am Vormittag kämen. Diese werden hineingelassen, damit sie überhaupt einen Anlaufpunkt haben. Dabei sei es eigentlich wahnsinnig über zusätzliche Öffnungen nachzudenken mit dem vorhandenen Defizit im Haushalt sowie dem vorläufigen Haushalt. Es müsse aber eine Anlaufstelle geboten werden, um die Kinder und Jugendlichen aufzufangen, die es Zuhause nicht mehr aushalten.

 

Frau Folkers berichtet, dass Mitbürger:innen anderer Kulturen, die z. B. Unterstützung ALG II beziehen, in eine immer stärkere Abhängigkeit gerieten, da der Kontakt zum Jobcenter nur noch schriftlich und nicht in Person stattfinde. Die Begleitung zur Unterstützung vor Ort konnte zuvor viel auffangen.

Es sei dringend geboten, den Fokus auf die Kinder und Jugendlichen zu richten. Viele gerieten außer Sicht und würden mit ihrer Desorientierung, z. B. durch das Verlieren des Ausbildungsplatzes und steigender Perspektivlosigkeit, allein gelassen.

 

Herr Stronkowski schließt sich seinen Vorrednern der offenen Arbeit an. Die Betreuungsangebote seien nicht ausreichend. Neue Nutzer:innen, die bisher andere Anlauf- und Treffpunkte hatten, suchten mittlerweile die Einrichtungen auf und es komme untereinander zu Interessenkonflikten.

Das Gelände kann genutzt werden, wenn die Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Der Alkohol- und Drogenkonsum ist erhöht und wird zu einem Hobby, der keins sein sollte.

 

Frau Vobbe stimmt der Notwendigkeit von Vormittagsöffnungen zu.

 

Frau Böhmer, Leitung Haus der Jugend Bramfeld, berichtet ebenfalls von einem Anstieg des Alkohol- und Drogenkonsums.

 

Herr Iwan begrüßt die Idee, die Problematiken lauter anzusprechen und mit auf die Agenden der Tagespolitik zu nehmen. Er richtet die Frage an die Träger, ob die Kapazitäten ad hoc vorhanden wären, um weitere Angebote anbieten zu können, angenommen die nötigen Mittel würden zur Verfügung gestellt.

Außerdem regt er an, dass sich der JHA für die Zeit nach Corona über die Coronafolgen für Kinder und Jugendliche und wie diesen begegnet werden kann, ausgetauscht werden solle. Es würde eine Bugwelle an Problemen entstehen  und es werde aller Wahrscheinlichkeit nach, u. a. zu einem erhöhten jugendpsychiatrischer Bedarf kommen.

 

Frau Dr. Karl, ReBBZ-Leitung mit Schulleitungsfunktion, ReBBZ Wandsbek-Süd (Regionale Bildungs- und Beratungszentren), bestätigt, dass psychische Erkrankungen zunehmen würden bzw. dort, wo es bisher nur erste Tendenzen gab, in eine Negativentwicklung geraten seien

Das Projekt „3 für 1“ sei unabhängig von der Pandemie seit längerem in der Planung. Dieses setzt sich aus den drei Playern Kinder- und Jugendpsychiatrie, Schule und Jugendhilfe zusammen und werde Bildungsangebote anbieten. Es beginnt mit dem neuen Schuljahr am 01.08.21.

Zur Thematik des Homeschooling berichtet sie, dass der Kinderschutzauftrag in Schulen weniger gut wahrgenommen werden könne, da z. B. die körperliche Unversehrtheit nicht mehr so gut nachgeprüft werden kann. Die Gesprächsanlässe mit Schüler:innen sind weniger gegeben. Andererseits gibt es auch viele Berichte, in denen sich der Kontakt zu Familien und Kindern im Homeschooling intensiviert habe.

Hospitationen und Diagnostiken werden unter Einhaltung Hygienevorschriften weiterhin durchgeführt.

Durch den Jahreszeitenwechel werden wieder mehr Möglichkeiten im Freien angeboten werden können.

 

Herr Berling beantwortet Herrn Iwans Frage dahingehend, dass die Ressourcen vorhanden wären. Derzeit werde versucht, über Spenden zusätzliche Angebote zu realisieren, die Politik sei jedoch eigentlich gefordert.

Zudem berichtet er von der Projektidee der Einrichtungen mit dem Titel Mein Corona-Feeling“. Die gesammelten Berichte sollen nicht nur der Fachöffentlichkeit, sondern der allgemeinen Öffentlichkeit, von den Umständen der Kinder und Jugendlichen erzählen.

 

Frau Kuczwski-Anderson priorisiert die Möglichkeit des Testens zur Erhöhung der Bewegungsfreiheit und dem sicheren Zusammenkommen.

 

Herr Döscher fasst zusammen, dass man sich einig ist, dass eine Ausweitung der Öffnungen von Einrichtungen nötig sei. Für die angesprochene Bugwelle an Problemen durch Herrn Iwan schlägt er vor, dass sich die Mitglieder bis zum nächsten Ausschuss etwas überlegen, wie z. B. Referent:innen einzuladen oder mehr Honorarkräfte einzustellen, die Therapieformen anbieten. Für heute solle es einen Antrag für zusätzliche Mittel für zusätzliche Öffnungen geben.

 

 

Folgender Antrag wird vorgeschlagen:

 

Interfraktioneller Antrag der SPD, CDU und Grünen

 

Sachverhalt:

Sozialraummanagement, Jugendamt und Träger berichten von zunehmenden psychischen Erkrankungen und Problemlagen von Kindern und Jugendlichen durch die Auswirkungen der immer andauernden Pandemie. Viele Kinder und Jugendliche befinden sich seit Monaten im häuslichen Umfeld, häufig sehr beengt, und haben keine Möglichkeit Kita oder Schule besuchen zu können. In vielen Familien spitzen sich familiäre Konflikte zu. Auch Drogen- und Alkoholmissbrauch nehmen zu.

 

Petitum:

1. Die zuständige Fachbehörde wird gebeten, aus zentralen Mitteln zur Bekämpfung der Covid19- Pandemie zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, um zusätzliche Angebote und Öffnungszeiten in Einrichtungen der OKJA und der FamFö zu ermöglichen.

 

2. Die zuständige Fachbehörde wird gebeten, die Jugendhilfeausschüsse regelhaft und zeitnah darüber zu informieren, welche Maßnahmen zur Corona-Eindämmung in Einrichtungen der OKJA und FamFö notwendig sind und welche Maßnahmen Kinder, Jugendliche und ihre Familien betreffen. Es ist auch darzulegen, inwieweit dadurch die Arbeit eingeschränkt wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um eventuell wegfallende Angebote auszugleichen.

Ergebnis:

Der Antrag wird einstimmig angenommen.

 

 

Der TOP 9.1 wird vorgezogen. Frau Jungblut berichtet und beantwortet Fragen der Mitglieder.

 

-          Zahlenmäßig ist noch keine veränderte Lage festzustellen.

-          Es gibt keine Dokumentationsfehler oder- rückstände.

-          Die Kolleg:innen berichten von einer anderen Realität, als die Zahlen sie darstellen.

-          Die Situation wird als wesentlich angespannter, im Vergleich zum 1. Lockdown, erlebt.

-          Im ASD findet der Anstieg der Zahlen verzögert statt.

-          Es wird voraussichtlich zu einem Bugwelleneffekt kommen und spätestens wenn die jetzigen 4,5 jährigen Kinder eingeschult werden, zu erhöhtem Fallaufkommen kommen.

-          Folglich sind die vorliegenden Zahlen nicht so aussagekräftig.

-          Die Fallzahlen steigen zwar nicht, jedoch sind die Fälle selbst problembehafteter und intensiver.

-          Es wurden weniger Hilfen zur Erziehung eingerichtet, zeitgleich aber auch weniger und langsamer beendet.

-          Die Kosten der Hilfen zur Erziehung liegen bei ca. 75 Mio. € im Jahr.

-          Es handelt sich um quantitative Daten.

-          Im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden Personalbemessung im ASD, bei der der Bezirk Wandsbek Federführer ist, werden andere Zahlen erhoben, die noch differenzierter und qualitativer sind. Z. B. wird dargestellt, wie viele Kontakte, Gespräche und kollegiale Beratungen es gab. Die Personalbemessung stellt also nicht nur die Belastung des Personals, sondern auch die der Familien dar.

-          Die Sozialbehörde nutzt das Instrument der Personalbemessung im Rahmen der Steuerung.

-          Frau Leonhard ist unter anderem durch wöchentliche Telefonkonferenzen mit der Sozialbehörde über die aktuelle Lage informiert.

-          Die Formulierung „Autonomiekonflikte aus Kulturkonflikten“ wurde vor ca. 12 Jahren im Zusammenhang mit Ehrenmorden von externen Stellen vorgegeben.

Ergebnis:

Die Vorlage wird in geänderter Form einstimmig angenommen.

Ö 7

Mitteilungen

Ö 7.1 - 21-2915

Digitale Fachveranstaltung der Sozialbehörde "Linke Militanz" vom 03.02.2021

Herr Stronkowski, Herr Berling sowie Herr Hinzmann monieren die Antwort der Sozialbehörde als unbefriedigend und unzureichend. Dem Landesjugendhilfeausschuss liegen die Folien ebenfalls nicht vor.

 

Die Verwaltung bietet an, erneut Kontakt zur Sozialbehörde aufzunehmen.

 

r eine schnellere Klärung formuliert Frau Hoppermann folgenden Beschlussvorschlag:

 

Der Jugenhilfeausschuss bittet die zuständige Fachbehörde um Übersendung des Foliensatzes aus der Veranstaltung Linke Militanz.

 

Darüber hinaus wird um eine Begründung gebeten, weshalb Vertreter:innen der IVOA und einzelne Wissenschaftler:innen nicht zugelassen und ausgeladen worden sind.

Ergebnis:

Der JHA nimmt Kenntnis von der Drucksache und der formulierte Antrag wird einstimmig bei Enthaltung der AfD angenommen.

Ö 7.2 - 21-2913

Nachbesetzung der Stellvertretung von Frau Tchurz im JHA / Vorschlag der Trägervollversammlung zur Wahl der freien Delegiertenplätze in der AG § 78 am 23.02.2021

Herr Berling stellt die Vorlage vor.

Ergebnis:

Der JHA nimmt Kenntnis. Die Fraktionen tragen die Empfehlung in die Bezirksversammlung.

Ö 7.3 - 21-0037

Themenspeicher des Jugendhilfeausschusses für die 21. Legislatur

 

Ergebnis:

Der JHA nimmt Kenntnis.

Ö 8

Flüchtlinge

Ö 8.1

Vorstellung des SAJF-Projekts Kurzzeitkrisenintervention für Geflüchtete in Wohnunterkünften

Frau Jungblut stellt das SAJF-Projekt Kurzzeitkrisenintervention für Geflüchtete in Wohnunterkünften vor und beantwortet die Fragen der Ausschussmitglieder.

 

-          Aufgrund von formulierten Bedarfen des ASD Zuwanderung (ASDZ) wurde das Projekt „Kurzzeitintervention (kurzIN)“ entwickelt und durch ein Interessenbekundungsverfahren an den Träger IB (Internationaler Bund e.V.) gegeben. Beginn war im Mai 2019.

-          Es richtet sich an Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und Eltern, unabhängig von ihrer Bleibeperspektive.

-          Das Ziel ist es, kulturelle und sprachliche Barrieren zu überwinden, um aufzuzeigen, wie man Hilfe und Unterstützung bekommen kann.

-          Es gibt bereits viele Projekte, an die sich Geflüchtete wenden könnten. Allerdings  kommen diese oft nicht an, daher hat das Projekt auch eine Vermittlungsfunktion.

-          Es handelt sich um eine kurzzeitige Unterstützung, begrenzt auf drei Monate, was einmalig verlängert werden kann.

-          Der Zugang erfolgt über den ASDZ, allen Kooperationspartnern, Schulen etc. Natürlich können sich Geflüchtete auch alleine an das Projekt wenden. Der ASD Alstertal und ASD Jenfeld nimmt es in den UPW-Gebieten in Anspruch.

-          Der ASDZ berichtet, dass die Zusammenarbeit sehr gut läuft. Das Projekt wird als großer Erfolg gewertet.

-          Coronabedingt mussten bestimmte Bedarfe, z. B. Kleingruppen zur Wohnungssuche, vorerst vertagt werden.

-          Die Finanzierung für dieses Jahr ist gesichert, perspektivisch soll das Projekt fortgeführt werden.

-          Die Verlängerung könnte bei Bedarf von Seiten des JHA unterstützt werden.

 

Der TOP verbleibt im Themenspeicher, um dann zu entscheiden, ob der Träger zu einer digitalen Sitzung oder einer in Präsenz eingeladen werden soll.

 

Ö 9

Kinderschutz

Ö 9.1

Vergleich von Kindern und Jugendlichen im jetzigen Lockdown zum Frühjahr 2020

Siehe TOP 6.3

 

Ö 10

Geplante und laufende Investitions- und Sanierungsmaßnahmen

Herr Obst nimmt Bezug auf die Unterlagen für das Sanierungsvorhaben 'HdJ Bramfeld', die von der SAGA bereitgestellt und an den JHA weitergeleitet wurden.

Die Verwaltung spricht sich fachlich für eine Erhaltung des Gebäudes aus. Es bestünden einige Gefahrenpunkte, die angegangen werden müssten, die Funktionsfähigkeit ist jedoch gesichert. Die Thematik soll im nächsten Unterausschuss AG Planung und Haushalt, am 13.04.21, angegangen werden.

 

Frau Hoppermann, Herr Döscher, Herr Hinzmann und Herr Buttler diskutieren über die Debatte in der letzten Bezirksversammlung.

Ergebnis:

Überweisung in den Unterausschuss AG Planung und Haushalt.

Ö 11

Berichterstattung aus dem Unterausschuss AG Planung und Haushalt und der Steuerungsgruppe SAJF

Es liegt weder etwas vor, noch wurde getagt.

 

Die nächste Sitzung des Unterausschusses AG Planung und Haushalt findet am 13.04.21 statt.

 

Ö 12

Berichterstattung aus Ausschusssitzungen

Es liegt nichts vor.

Ö 13

Jugendrelevante TOP aus anderen Fach- und Regionalausschüssen

Es liegt nichts vor.

 

Ö 14

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

Es liegt nichts vor.

 

Die Sitzung der AG Jugendbeteiligung hat aufgrund der aktuellen Pandemiesituation nicht am 18.03.21 stattgefunden. Als neuer Termin ist der 03.06.21 angesetzt.

Ö 15

Genehmigung der Niederschrift vom 10.02.21

 

Ergebnis:

Die Niederschrift wird einstimmig genehmigt.

Ö 16

Verschiedenes

Frau Diefenbach berichtet über den aktuellen Sachstand zum Beschluss aus der Januarsitzung zur „Energieberatung und Sanierungskonzepte für Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Familienförderung in freier oder kommunaler Trägerschaft“

Entsprechende Informationen wurden am 02.03.21 an die Träger verschickt.

 

Ergebnis:

Die Mail an die Träger soll den Ausschussmitgliedern weitergeleitet werden.

 

 

Frau Hoppermann, die ihr Mandat zum 01.04.21 niederlegt, verabschiedet sich. Sie erinnert an gemeinsam Erreichtes und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit in den letzten 20 Jahren. Die Fachlichkeit stehe für alle Mitglieder über allem und dieser Jugendhilfeausschuss unterscheide sich in seiner Zusammenarbeit von den anderen der Stadt.

 

 

Herr Iwan spricht den Bericht der hamburger arbeitCouchsurfing - verdeckte Wohnungslosigkeit bei U27 in Wandsbek“ an, der nutzbare Erkenntnisse bringennnte. Er wünscht, dass der Bericht möglichst schnell zur Verfügung gestellt wird.

 

Herr Obst informiert, dass der Bericht der Sozialbehörde und den Bezirken Ende Januar vorgestellt wurde und aktuell auf verschiedenen Arbeitsebenen diskutiert werde. Es sei bereits vorgesehen, dass er Thema in der nächsten AG § 78 wird und auch in einer der nächsten JHA-Sitzungen, dann eventuell direkt durch die hamburger arbeit vorgestellt wird.

 

Ergebnis:

Der Bericht wird zunächst als Mitteilungsvorlage, auch in den AS, gegeben.

 

Ö 17

Feststellung der umweltrelevanten Themen zur Überweisung in den Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz

Es werden keine Themen zur Überweisung in den Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz festgestellt.

 

Ö 18

Anliegen der Bürgerinnen und Bürger und Öffentliche Fragestunde 2. Teil

Es gibt keine Wortmeldungen.