Wasserrohrbruch in Bergstedt Auskunftsersuchen vom 20.09.2023

Das Wasserleitungssystem in den Walddörfern scheint sanierungsbedürftig. So soll auch der Straßenzug Wellingsbütteler Landstraße / Wellingsbüttler Weg aktuell überplant werden, um die darunterliegenden Wasserrohrleitungen zu sanieren. Die oberflächlichen und weiteren Maßnahmen an den unterirdisch verlaufenden Leitungen werden, zusammen mit den Arbeiten an den Ver- und Entsorgungsanlagen, von Hamburg Wasser koordiniert.

Die Wasserleitungen im Alstertal und den Walddörfern sind teilweise rund 100 Jahre alt und bestehen aus vielen unterschiedlichen Materialien. Dementsprechend erfüllen die verlegten Materialien nicht mehr den heutigen Standard, etwa in den Aspekten der Haltbarkeit, Vegetationsanfälligkeit oder Umweltverträglichkeit.             

Am Donnerstag, dem 27. Juli 2023, kam es in den frühen Morgenstunden in der Straße Alte Schmiede im Stadtteil Bergstedt des Bezirks Wandsbek zu einem zunächst unterirdischen Wasserrohrbruch. Während die Straße noch am Morgen wieder frei gegeben werden konnte, war die Wasserversorgung von mehreren Anrainern noch deutlich länger unterbrochen              .

Trotz eigener Presseabteilung bei Hamburg Wasser und Social Media Auftritten, wurden Anwohner der betroffenen Straße, die zum Zeitpunkt des Rohrbruchs im Urlaub waren, nicht über den Rohrbruch selbst oder die Dauer der Trinkwasserunterbrechung informiert. Hamburg Wasser hat hierzu keine Meldungen veröffentlicht.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft beantwortet unter Beteiligung von HAMBURG WASSER (HW) das o.g. Auskunftsersuchen wie folgt:                                   24.10.2023

1. Wie und durch wen erfolgte die Kommunikation – im Schwerpunkt mit den betroffenen Anrainern - nach dem Rohrbruch an der Straße Alte Schmiede (bitte möglichst detailliert unter Nennung der Akteure sowie ggf. Ablauf bei nicht antreffbaren Anrainern)?             

Im Falle eines Rohrbruchs hat die Schadensbeseitigung oberste Priorität. Abhängig von der Situation vor Ort wird unterschiedlich informiert. Wenn das Schadensbild keine sofortige Ab-stellung erfordert, werden die Anliegerinnen und Anlieger über eine bevorstehende Wasserunterbrechung informiert, damit Sie sich darauf vorbereiten können.

In diesem Fall musste die Leitung zur Gefahrenabwehr umgehend abgestellt werden. Daher wurden keine Informationen über ein bevorstehende Wasserunterbrechung verteilt, sondern eine entsprechende Ansage auf der Störfallnummer von HW geschaltet. Diese liefert auch Hinweise auf den bzw. die Standorte für die Trinkwassernotversorgung und wird laufend aktualisiert.

Anliegerinnen und Anlieger, bei denen ein Schaden aufgrund des Wasseraustritts aufgetreten sein könnte, wurden durch den zuständigen Meister persönlich und mit einem Infoschreiben informiert. Sofern sie nicht angetroffen werden konnten, wurde das Schreiben in den Briefkasten geworfen. Die Information beinhaltet u.a. Ansprechpersonen und Hinweise darauf, wie evtl. Ansprüche geltend gemacht werden können.

Die Konzernkommunikation wurde einbezogen, die den Kontakt zu den Medien hielt. Grundsätzlich kommuniziert HW über Rohrbrüche mittels Pressemitteilungen oder Social Media, wenn deren Auswirkungen von übergeordneter Bedeutung sind. Dazu zählen Rohrbrüche, die zu großen Versorgungsunterbrechungen führen (großes Gebiet oder viele Wohneinheiten betroffen) oder solche, die massive Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben. Die genannten Punkte waren im Fall des Rohrbruchs in der Straße Alte Schmiede nicht gegeben. Zudem war eine Berichterstattung in den Medien dadurch sichergestellt, dass die Pressestelle von HW früh am Donnerstag, 27.07.2023, mit mehreren Medien in Kontakt (u.a. Hamburger Abendblatt, MOPO, NDR) stand, siehe hierzu Verkehr Hamburg: Wasserrohrbruch – Straße bleibt „bis auf Weiteres“ gesperrt - Hamburger Abendblatt; Wasserrohrbruch Hamburg: Haushalte vom Netz abgeschnitten | MOPO; NDR „Wasserrohrbruch in Bergstedt sorgt für Verkehrsprobleme“ (27.07.2023, Artikel online nicht mehr verfügbar).

2. Wie lange mussten die Anwohner nach dem Rohrbruch an der Straße Alte Schmiede manuell mit Trinkwasser versorgt werden?

Die Wasserversorgung war am gleichen Tag ab 14.30 Uhr wiederhergestellt.

3. Warum hat Hamburg Wasser keine Mitteilung, entweder über seine Online-Auftritte oder mittels der internen Kundendaten, herausgegeben?

Siehe Antwort zu 1.

4. Wie alt waren die geborstenen Rohre in der Alte Landstraße?

Die Leitung wurde 1952 gelegt. 2002 ist die Leitung mit Zementmörtel ausgekleidet worden.

5. Aus welchem Material waren die geborstenen Rohre?

Es handelt sich um eine Graugussleitung, die nachträglich mit Zementmörtel ausgekleidet wurde.

6. Welche Materialien wurden seit Errichtung der Wasser- und Abwasserleitungen in Wandsbek für deren Bau in jeweils welchen Zeiten verwendet?             

In der nachstehenden Tabelle sind nur die Materialien für die Trinkwasserleitungen angegeben, da sich das Auskunftsersuchen auf das Trinkwassernetz bezieht.

Erläuterung der Abkürzungen: Grauguss (GG), duktiles Gusseisen (GGG), Polyethylen (PE), Polyvinylchlorid (PVC), Stahl (St), I-III Gen: erster bis dritter Generation

7. Welches Alter haben die jeweiligen Leitungen zur Trinkwasserversorgung im Bezirk Wandsbek und aus welchen Materialien bestehen diese derzeit (bitte kartografisch darstellen)?

Als Unternehmen der kritischen Infrastruktur können Netzdetails nicht weitergegeben werden. Das Alter der Leitungen der Trinkwasserversorgung im Bezirk Wandsbek ist in der nachstehenden Tabelle dargestellt.

keine Anlage/n          

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