21-2542

Umplanung der Hammer Straße zwischen Jüthornstraße bis Grenzknick zur Förderung des Radverkehrs Eingabe

Eingabe

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
12.08.2021
27.05.2021
22.04.2021
18.03.2021
11.02.2021
20.01.2021
Sachverhalt

 

Folgende Eingabe ist der Geschäftsstelle am 10.12.2020 zugegangen:

 

 

 

An die Fraktionen der Bezirksversammlung Wandsbek und den Regionalausschuss Wandsbek,
sehr geehrte Damen und Herren,

mit Interesse habe ich einen im Hamburger Wochenblatt (Ausgabe Nr. 49) am 05.12.2020 auf der Seite 5 verfassten Artikel des Redakteurs Herrn XXXXX bzgl. des Kreuzungsbereiches Hammer Straße / Jüthornstraße zum nicht ausreichenden Schutz für Radfahrer gelesen.

Herr XXXXX schreibt darin u. a., dass Mitglieder des Regionalausschusses sich im Oktober bei einem Vor - Ort - Termin die Verkehrssituation an der Kreuzung angeschaut und auf der jüngsten Regionalausschusssitzung der Bezirksversammlung zur Beschlussfassung folgende Punkte an die zuständige Verwaltung zur Prüfung vorgelegt werden sollen.

1.

Ob eine Radfahrerampel zeitlich verzögert zur Ampel für den motorisierten Verkehr geschaltet werden kann, um mögliche Kollisionen in der Abbiegesituation von der Hammer Straße in die Jüthornstraße zu verhindern.

 

2.

Die Möglichkeit besteht, die Fahrradspur im Bereich der Kreuzung "physisch zum Autoverkehr abzutrennen".

Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich Anwohner und Grundeigentümer in der Hammer Straße bin und wir als Anwohner / Anlieger zum geplanten Umbau der Hammer Straße zwischen Jüthornstraße bis Grenzknick zur Förderung des Radverkehrs, im März diesen Jahres bereits eine Unterschriften - Initiative durchgeführt haben und unsere Anliegen und Anmerkungen sowie Anregungen als Betroffene und verantwortungsbewußte Bürger und Steuerzahler der zuständigen Behörde LSBG (Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer) und auch dem Bezirksamtsleiter Herrn Ritzenhoff schriftlich mitgeteilt haben.

Seit dem März bis Ende Juni waren wir auch in regem Schriftverkehr mit der zuständigen Behörde und den für die Planung zuständigen Personen. Ende April haben wir u. a. auch eine längere Telefonkonferenz mit dem zuständigen LSBG - Planungsstab (Fachbereich S2) bzgl. unserer formulierten Anliegen durchgeführt.

Grundsätzlich begrüßen wir den Umbau der Hammer Straße und der Neben- und Grünbereiche in dem betreffenden Planungsabschnitt zur Förderung des Radverkehrs, haben zu den erstellten Planungen aber unsere teilweise gegensätzlichen Argumente und Bedenken vorgetragen und angemeldet.

Wenn ich nun lese, dass bei der Planung seitens des Regionalausschusses als nachvollziehbarer und lobenswerter Gedanke bei der Umgestaltung des Kreuzungsbereiches der Schutz der Radfahrer insbesondere bei der Abbiegesituation zugrunde gelegt und z. B. versetzte Ampelschaltungen und / oder "physisch getrennte Fahrspuren für Autofahrer und Radfahrer" geprüft werden sollten, hat dies leider in der aktuellen Planung (Stand 26.02.2020) keine Beachtung gefunden.

Statt eines besonderen Schutzes der Radfahrer beim rechts Abbiegen von der Hammer Straße in die Jüthornstraße und Entschärfung der Gefahrenzone, sehen wir hier bei der aktuellen Planung sogar eine Erhöhung der Gefahr, denn es ist vorgesehen, das rechts abbiegende Radfahrer und Autos, Lkw`s, Gelenkbusse zukünftig circa ab Höhe der Hammer Straße 91 eine gemeinsame Rechtsabbiegespur nutzen sollen, auf der noch nicht einmal begrenzende Markierungen zum Schutz der Radfahrer vorgesehen sind. Durch die Aufhebung des jetzigen Radweges und Verlagerung der Straßenführung für die Rechtsabbieger, wird der Schwerlastverkehr sogar zum bestehenden Gehweg hin verlagert, der aufgrund der besonderen örtlichen Gegebenheiten (Breite, Flurstückshecke, Lampenmasten) ohnehin insbesondere in der grünen Jahreszeit für querende und entgegenkommende Fußnger, Kleinkinder auf Fahrrädern, Kinderwagen, Rollatorennutzer nur eingeschränkt einsehbar und begrenzt nutzbar ist.

Aus unserer Sicht sind bei der jetzigen Planung nicht nur die Radfahrer gefährdet, sondern zusätzlich auch die Fußnger, da aufgrund der Kurven- und Anfahrsituation von größeren und längeren Fahrzeugen (Lkw`s, Busse) die Gefahr besteht, dass diese mit ihren mittleren / hinteren Reifen die Bordsteinkante überfahren. Hier würde aus unserer Sicht nur eine im Kurvenverlauf angeordnete Leitplanke, wie sie vor der Umgestaltung des Kreuzungsbereiches für die Tunnelunterführung schon mal vorhanden war etwas nützen. Die Behörde argumentiert, dass die Schleppkurven ausreichend dimensioniert sind, verkennt dabei aber die Tatsache, dass die Kurve zukünftig in einem engeren Radius von den Fahrzeugen angefahren wird.

r von der Hammer Straße in Richtung Wandsbek / Tunnelunterführung fahrende Radfahrer ist geplant zwischen der Geradeausspur des motorisierten Verkehrs und des rechts in die Jüthornstraße abbiegenden Verkehrs einen durch beidseitige Markierungsstreifen ausgewiesenen Radfahrstreifen mit vorgelagerter Haltelinie auszuweisen. Auf unsere Anregungen hin soll dieser auch sichtbar rot eingefärbt werden. Dennoch sind wir der Auffassung, dass die Markierungen und Einfärbungen aufgrund der starken verkehrstechnischen Frequentierung der Hammer und auch Jüthornstraße sehr bald durch Überfahrungen abgenutzt und nicht mehr uneingeschnkt erkennbar sein werden, wodurch ebenfalls kein dauerhafter Schutz der Radfahrer gewährleistet ist.

Des Weiteren ist auch schon jetzt und weiterhin in der aktuellen Planung, insbesondere in der dunklen Jahreszeit, die Verkehrsführung zwischen den Radfahrern von der Sackgasse / Wendehammer bzw. der Brückenquerung von Hamm kommend (westlich der Hammer Straße) und des von der Jüthornstraße kommend links in die Hammer Straße abbiegenden motorisierten Verkehrs kritisch, da hier keine vorgeschaltete Ampel für die entgegenkommenden Radfahrer programmiert ist.

Erlauben Sie mir außerdem noch auf ein weiteres dringendes Anliegen unserer Initiative hinzuweisen und aufmerksam zu machen.

Mit dem Umbau der Hammer Straße in dem Planungsbereich ist auch verbunden, dass zum angeblichen Wohl und dem ansonsten fragwürdigem Fortbestehen der Lindenbäume, die durch Beschilderungen ausgewiesenen Parkflächen auf öffentlichem Grund drastisch reduziert werden sollen. So ist geplant, dass auf der östlichen Seite der Hammer Straße nur noch insgesamt 3 Parkbuchten und auf der westlichen Seite (Kleingartenanlagen) der Hammer Straße nur 9 Parkbuchten hergestellt werden sollen. Insgesamt ergibt dies eine Summe von nur noch 12 Stellpätze für Fahrzeuge. Ggw. werden in der Hammer Straße in dem Planungsbereich beidseitig durchschnittlich 35 bis 40 Fahrzeuge (Pkw`s, Lkw`s, Anhänger) zu den unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten abgestellt. Teilweise stellen in der Hammer Straße auch Fahrzeugnutzer aus der Jüthornstraße und dem Perthesweg (Hamm) ihre Fahrzeuge ab. In den Frühjahrs- und Sommermonaten ist der Bedarf noch höher, da dann auch viele Kleingärtner und deren Besucher mit Fahrzeugen kommen.

Wir haben den LSBG bereits nachdrücklich gebeten und darauf hingewiesen, dass eine Anzahl von nur 12 Parkbuchten in keinster Weise ausreichen wird, zumal auch berücksichtigt werden sollte, dass Pflegedienste, Handwerksbetriebe, Anlieferer, Paketdienste, Besucher etc. die Möglichkeiten haben müssen, zumindest temporär in der Hammer Straße ihre Fahrzeuge abstellen zu können. Den meisten Anliegern ist es auch nicht möglich auf ihren Grundstücken in den Vorgärten noch weitere und / oder überhaupt Parkplätze herzustellen, da dann wegen notwendiger Überfahrten ggf. auch Straßenbäume gefällt werden müssten.

Wenn nun seitens der zuständigen Behörden aber keine Möglichkeiten gesehen werden, abweichend von der jetzigen Planung noch zusätzliche Parkbuchten auszuweisen, so müssen doch zumindest ausreichend Ausweichparkflächen in angemessener Nähe zur Verfügung stehen. Auch hier haben wir entsprechende Vorschläge unterbreitet, bisher aber keine Rückmeldungen erhalten. Erlauben Sie mir abschließend den Hinweis, dass ich der Auffassung bin, das Umwelt- und Naturschutzinteressen nicht uneingeschränkt und ohne Abwägungen über die Interessen und Bedürfnisse der Anwohner und Anlieger gestellt werden sollten, sondern immer auch nach Kompromissen gesucht werden sollte. Zu hinterfragen ist auch, warum bei einer Hauptverkehrsstraße das Wohl der Straßenbäume so in den Vordergrund gestellt wird und in den umliegenden Nebenstraßen (z. B. Claudiusstraße) die "Grünstreifen" sogar partiell asphaltiert sind und dort die Autos wesentlich dichter an den Bäumen stehen. Es entsteht der Eindruck, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.

Ich bedanke mich bei Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Email zu lesen und würde mich freuen, wenn in der Sache noch etwas zu bewegen wäre. Für Rückfragen und / oder Gespräche stehe ich / wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

XXXXX

 

 

 

 

Anhänge