Jakobusschleife in Alt-Rahlstedt Auskunftsersuchen vom 15.08.2024
Letzte Beratung: 19.11.2024 Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 8.4
Die Wandse wurde, wie die meisten Fließgewässer, in der Vergangenheit massiv begradigt. Außerdem wurden die Uferbereiche zum Teil befestigt. Dies hat zur Folge, dass der Sand, der kontinuierlich in den Fluss geschwemmt wird, nur noch bei starkem Hochwasser, wie Anfang August 2024, wieder herausgetragen werden kann. Die zunehmende Versandung bewirkt, dass immer mehr Lebensraum für die Bachbewohner verloren geht.
In einem sich natürlich durch die Landschaft schlängelnden Fluss stellt dies hingegen kein Problem dar: In einer Flussschleife wird am so genannten Prallhang Sand abgetragen, welcher an einer anderen Schleife am Gleithang wieder angelagert wird. Auf diese Weise verlagert sich der Flusslauf immer wieder und bleibt als lebendiges Ökosystem erhalten.
Vor zwölf Jahren nahm sich das verbändeübergreifende Projekt „Lebendige Alster“ von BUND Hamburg, Aktion Fischotterschutz und NABU Hamburg solcher Probleme Hamburger Fließgewässer an. Im Sommer 2018 wurde als Maßnahme zur Renaturierung der Wandse an der Flussschleife mit der örtlichen Bezeichnung Jakobusschleife (Standort Geoportal Hamburg 576065.52, 5939322.28) zwischen Alt-Rahlstedter Kirche und Pferdekoppel ein Gleithang angelegt. Dabei wurde aus dem Flussbett Sand entnommen, der Gleithang trug fortan dazu bei, angeschwemmten Sand aufzunehmen.
Bei einer Gewässerführung der damaligen Behörde für Umwelt und Energie am 28.08.2018 wurde das Projekt an der Jakobusschleife besonders hervorgehoben. Die Wasserbehörde aus dem Management des öffentlichen Raums im Bezirksamt Wandsbek und ein Projektverantwortlicher von „Lebendige Alster“ begleiteten die Gewässerführung. Inzwischen ist dem Vernehmen nach „Lebendige Alster“ nicht mehr zuständig.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 09.09.2024
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) antwortet wie folgt: 19.09.2024
Bezirksamt Wandsbek:
Die Zuständigkeit für die Wandse und deren ökologische Entwicklung liegt beim Bezirksamt Wandsbek, Fachamt Management des öffentlichen Raumes, Wasserwirtschaft.
Die Fachaufsicht hinsichtlich der wasserwirtschaftlichen und gewässerökologischen Belange übt die BUKEA, Amt für Wasserwirtschaft aus.
Darüber hinaus nimmt die BUKEA, Amt für Naturschutz die Aufgaben zur Überwachung des gesetzlichen Biotopschutzes wahr.
Bezirksamt Wandsbek:
Das Flächenmanagement zur Umsetzung von Naturschutzzielen auf der Rahlstedter Kirchenwiese, zu der die Jakobusschleife gehört, hat die Loki-Schmidt-Stiftung übernommen (https://loki-schmidt-stiftung.de/stiftungsland/hamburg-modal/rahlstedter-kirchenwiese.html).
Das Aktionsbündnis Lebendige Alster hatte die Planung und den Bau des Gleithangsandfangs beauftragt.
Bezirksamt Wandsbek:
Ja.
Bezirksamt Wandsbek:
Die Kontrolle erfolgt durch Begehung einmal jährlich und darüber hinaus anlassbezogen.
Bezirksamt Wandsbek & Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA):
Die Gewässerstruktur wird in dem Abschnitt als gut eingeschätzt. Die Strukturvielfalt der Gewässersohle ist gegeben, ebenso die Strömungsvielfalt. Der Bereich ist ausreichend beschattet.
Bezirksamt Wandsbek:
Ja.
Bezirksamt Wandsbek:
Nein. Das Bezirksamt beobachtet die Entwicklung des Prallhangs auf der Nordseite der Wandse, um bei Bedarf Maßnahmen zur Sicherung des Rahlstedter Uferweges zu ergreifen.
Bezirksamt Wandsbek:
Nein. Die Wandse ist in diesem Abschnitt bereits gut entwickelt, siehe Antwort zu 5.
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