Ist der Bezirk Wandsbek gut aufgestellt bei den Wohngeldstellen? Auskunftsersuchen vom 01.11.2022
Das Wohngeld ist eine staatliche Leistung für Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen oder einer niedrigen Altersrente. Berechtigte können Wohngeld als Zuschuss zur Miete oder zu den Kosten selbst genutzten Wohneigentums erhalten. Bearbeitet werden die Anträge zum Wohngeld in den Bezirksämtern. Zum Jahresbeginn 2023 tritt eine Wohngeldreform in Kraft, durch die mehr Menschen Anspruch auf Wohngeld bekommen und gleichzeitig neue Berechnungsmethoden eingeführt werden.
Bislang beziehen in Hamburg ca. 12.500 Menschen Wohngeld. Mit der Reform könnte sich der Berechtigtenkreis mehr als verdreifachen. Zurzeit gibt es um die 50 Sachbearbeiterstellen im Wohngeldbereich in den Bezirken. Aus der Bürgerschaftsdrucksache 22/9560 geht hervor, dass dem Bezirksamt Wandsbek zurzeit 13,04 VZÄ in der Wohngeldstelle zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ist aber der Krankenstand im Bezirksamt Wandsbek in der Wohngeldstelle mit 16,3 Prozent sehr hoch und im bezirksweiten Vergleich sogar am höchsten. Außerdem gibt es im Bezirksamt Wandsbek in der Wohngeldstelle bereits jetzt eine Überlastungsanzeige.
Der Senat hat bereits angekündigt neue unbefristete Stellen zu schaffen, um dem Mehraufwand zu begegnen. Zusätzlich wurde eine Taskforce eingerichtet. Erste Stellenausschreibungen sollen bereits laufen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) antwortet wie folgt: 12.12.2022
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 12.12.2022
Bezirksamt Wandsbek:
Eine Auswertung, die jede Person pro Jahr trotz monatelangem und ggf. mehrfachen Wohngeldbezuges (bspw. mit Unterbrechungen) nur 1 x berücksichtigt, steht nicht zur Verfügung. Das Bezirksamt Wandsbek hat aber eine Auswertung erhalten, die die monatliche Anzahl der Wohngeldfälle (differenziert nach Mietzuschuss bzw. Lastenzuschuss (Wohngeldart Belastung)) und Anzahl der darin berücksichtigen Haushaltsmitglieder ausweist.
Jahr-Monat |
Wohngeldart |
Anzahl Fälle |
Anzahl Haushaltsmitglieder |
2020-01 |
Belastung |
33 |
104 |
Miete |
1857 |
4404 |
|
2020-02 |
Belastung |
28 |
92 |
Miete |
1726 |
4015 |
|
2020-03 |
Belastung |
32 |
105 |
Miete |
1745 |
4081 |
|
2020-04 |
Belastung |
34 |
104 |
Miete |
1822 |
4242 |
|
2020-05 |
Belastung |
41 |
119 |
Miete |
1864 |
4319 |
|
2020-06 |
Belastung |
42 |
120 |
Miete |
1922 |
4534 |
|
2020-07 |
Belastung |
42 |
134 |
Miete |
1951 |
4580 |
|
2020-08 |
Belastung |
41 |
130 |
Miete |
1923 |
4501 |
|
2020-09 |
Belastung |
40 |
124 |
Miete |
1951 |
4559 |
|
2020-10 |
Belastung |
43 |
128 |
Miete |
2009 |
4716 |
|
2020-11 |
Belastung |
49 |
149 |
Miete |
2139 |
5030 |
|
2020-12 |
Belastung |
41 |
113 |
Miete |
2014 |
4661 |
|
2021-01 |
Belastung |
42 |
116 |
Miete |
2214 |
5244 |
|
2021-02 |
Belastung |
48 |
133 |
Miete |
2077 |
4862 |
|
2021-03 |
Belastung |
47 |
129 |
Miete |
2108 |
4873 |
|
2021-04 |
Belastung |
44 |
121 |
Miete |
2137 |
4928 |
|
2021-05 |
Belastung |
45 |
122 |
Miete |
2165 |
5060 |
|
2021-06 |
Belastung |
40 |
105 |
Miete |
2135 |
4927 |
|
2021-07 |
Belastung |
39 |
100 |
Miete |
2023 |
4676 |
|
2021-08 |
Belastung |
40 |
97 |
Miete |
1912 |
4385 |
|
2021-09 |
Belastung |
33 |
77 |
Miete |
1896 |
4372 |
|
2021-10 |
Belastung |
30 |
67 |
Miete |
1909 |
4416 |
|
2021-11 |
Belastung |
31 |
73 |
Miete |
1987 |
4611 |
|
2021-12 |
Belastung |
27 |
61 |
Miete |
1869 |
4312 |
|
2022-01 |
Belastung |
31 |
74 |
Miete |
2037 |
4742 |
|
2022-02 |
Belastung |
29 |
70 |
Miete |
1903 |
4410 |
|
2022-03 |
Belastung |
37 |
88 |
Miete |
2006 |
4679 |
|
2022-04 |
Belastung |
38 |
89 |
Miete |
2071 |
4883 |
|
2022-05 |
Belastung |
37 |
86 |
Miete |
2127 |
5028 |
|
2022-06 |
Belastung |
37 |
87 |
Miete |
2135 |
5015 |
|
2022-07 |
Belastung |
37 |
87 |
Miete |
2080 |
4899 |
|
2022-08 |
Belastung |
34 |
81 |
Miete |
1995 |
4683 |
|
2022-09 |
Belastung |
33 |
77 |
Miete |
1974 |
4591 |
Bezirksamt Wandsbek:
Es wird mit der Verdreifachung der Anzahl der Wohngeldberechtigten gerechnet.
Bezirksamt Wandsbek:
Die Auswirkungen der Novelle des Wohngeldgesetzes werden derzeit temporär und zentral durch ein Projekt der Sozialbehörde gesteuert, die budgetäre Absicherung erfolgt ebenfalls durch die Sozialbehörde. Es werden zentral 100 neue Kräfte eingeteilt, die bezirksübergreifend die Neuanträge bearbeiten werden. Eine Konkretisierung des auf Wandsbek entfallenden Anteils ist nicht möglich, die Stellen werden derzeit auch nicht im Einzelplan des Bezirksamtes Wandsbek eingerichtet.
Sozialbehörde:
Nein. Die zusätzlichen Stellen werden in der Sozialbehörde ausgebracht. Dort wird eine Zentrale Wohngeldstelle gebildet; die Sozialbehörde übernimmt ebenfalls die Ausschreibung.
Sozialbehörde:
Die Finanzierung erfolgt aus dem Einzelplan 9.2 (vgl. Senatsrucksache Nr. 2022/02142).
Sozialbehörde:
Die Ausschreibung unterscheidet zwischen den nachstehenden erforderlichen Voraussetzungen
und diesen vorteilhaften Voraussetzungen
Sozialbehörde:
Nein, nur die Stellen für das sachbearbeitende Personal (EG 9a TV-L und EG 6 TV-L) werden unbefristet besetzt. Die Stellen der Führungskräfte (Teamleitungen und Standortleitung) sind auf 1 Jahr befristet.
Sozialbehörde:
Das zusätzliche Personal verbleibt voraussichtlich bis zum 31.12.2023 in der Zentralen Wohngeldstelle und wird dann in die Bezirksverwaltung überführt.
Sozialbehörde:
Die Zentrale Wohngeldstelle wird in der Billstraße 84 verortet sein; die genutzten Büroräume gehören zu einer von der Sozialbehörde genutzten Liegenschaft.
Bezirksamt Wandsbek zu den Fragen 4 bis 10:
Die zentral geschaffenen Stellen werden von der Sozialbehörde unbefristet ausgeschrieben; im Übrigen siehe Antwort zu Frage 3.
Bezirksamt Wandsbek:
Die Ursachen für hohe Krankenstände sind hochindividuell und grundsätzlich auch nicht ausschließlich auf Belastungssituationen zurückzuführen.
Es werden kontinuierlich selbstreflektierend Maßnahmen gesucht und gefunden, die aus dem Arbeitsumfeld resultierenden Belastungen abzubauen; es ist dabei allerdings schwierig, zusätzliche Belastungen aus kurzfristigen Gesetzesänderungen zu antizipieren bzw. zu kompensieren.
Bezirksamt Wandsbek:
Es handelt sich um eine Überlastungsanzeige für die ganze Abteilung.
Bezirksamt Wandsbek:
Da Bundesratsinitiativen für ein vereinfachtes Antragsverfahren gescheitert sind, ändert sich im Antragsverfahren aller Voraussicht nach nichts. Es tritt aber ein digitales Antragsportal hinzu.
Bezirksamt Wandsbek:
Ja.
Bezirksamt Wandsbek:
Ja.
Sozialbehörde:
Um dem erhöhten Informationsbedarf Rechnung zu tragen, wurde zum 15.11.2022 eine besondere Wohngeld-Hotline eingerichtet, die Mo.-Fr. von 8-17 Uhr die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zum Wohngeld beantwortet. Weiterhin wurde unter www.hamburg.de/wohngeld die zentrale Homepage zum Wohngeld deutlich ausgebaut.
Bezirksamt Wandsbek:
Die Aufgabe, dem quantitativ gesteigerten Informationsbedürfnis zu begegnen, ist Teil der Projektaufgaben in der Sozialbehörde. Dazu ist ein Kontrakt mit dem im Bezirksamt Wandsbek angesiedelten HamburgService geschlossen worden, der für telefonische Anfragen zum Wohngeld 15 weitere Beschäftigte rekrutiert. Der HamburgService betreut derzeit bereits Wohngeldanfragen für das Land Schleswig-Holstein.
keine Anlage/n