21-4538.1

Entwicklung im Bereich des Neubaus von Eigentumswohnungen im Bezirk Wandsbek Auskunftsersuchen vom 22.12.2021

Antwort zu Anfragen

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22.03.2022
03.03.2022
Sachverhalt

 

In Hamburg wird viel gebaut und viel über das Bauen geredet und geschrieben. Dabei geht es vor allem um Mietwohnungen und Mietpreise, um die Realisierbarkeit von Neubauten hinsichtlich umwelt- und klimagerechter Baufaktoren und die Vereinbarkeit dieser Ansprüche mit den angestrebten sozial verträglichen Mieten.
Dabei fällt ein Thema aus dem Bereich Neubau/Wohnen immer unter den Tisch, als gäbe es weder Bedarf noch Angebot: Wohneigentum.
Zum Bedarf gibt es eine Studie der HASPA aus dem Oktober dieses Jahres. Auch wenn die Gruppe der Befragten möglicherweise nicht ganz dem Bevölkerungsquerschnitt entspricht und insofern nicht als wirklich repräsentativ gewertet werden kann, bleibt das Ergebnis dennoch eines, das auch als Auftrag und Aufgabe an die Politik gesehen werden muss: Auch die hier zu Wort gekommenen Bürgerinnen und Bürger gilt es ernst zu nehmen mit ihren Wünschen und Bedarfen! Wir haben vollen Respekt davor, dass bei der Baupolitikdiskussion die Situation der sozial und wirtschaftlich schwächeren Hamburger Bevölkerung eine hohe Priorität genießt verweisen aber auch darauf, dass die Stadt daneben auch für sozial und wirtschaftlich stärker gestellte Bürgerinnen und Bürger da sein und deren Bedarfe respektieren muss.
Das Ergebnis der HASPA-Studie
* 59 % der Befragten sind überzeugt, dass Wohneigentum langfristig günstiger ist als mieten
* zwei Drittel halten Wohneigentum für eine gute Form der Altersvorsorge
* 55 % würden lieber im Eigentum wohnen darunter: 82 % der 18-24-Jährigen!
* 39 % geben mindestens die Hälfte ihrs Einkommens für Miete aus
* 82 % erwarten weiter steigende Immobilienpreise in Hamburg
Nicht nur die HASPA-Umfrage zeigt die gewichtige Rolle einer eigenen, nicht zuletzt selbst nutzbaren Immobilie als Baustein einer gesunden Altersversorgung wer sich im Alter die hohe Miete sparen kann, kann mit einer kleineren Rente besser zurechtkommen. Nur beispielhaft sei auf einen Fachartikel im BundesBauBlatt (2018) verwiesen, der dies unter der Überschrift „Deutschland wohnt sich arm: Förderung von Wohneigentum soll Abrutschen in Altersarmut verhindern“ untermauert, Zitat aus dem Beitrag: „Im Wohneigentum steckt eine effektive Chance zur Altersvorsorge. Genutzt wird sie in Deutschland allerdings zu wenig. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Wohnungsbau-Studie, die das Pestel-Institut (Hannover) in Berlin vorgestellt hat.“
 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung des Bezirksamtes Wandsbek:

 

Die Behörde für Inneres und Sport (BIS) antwortet wie folgt:   21.01.2022

 

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) antwortet wie folgt: 27.01.2022

 

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt:     08.02.2022

 

  1. Wie viele Wohnungen wurden seit Jahresbeginn 2017 im Bezirk Wandsbek genehmigt?

 

BIS:

 

Daten zu Baugenehmigungen für das Berichtsjahr 2021 liegen voraussichtlich im März/ April 2022 vor.

 

Genehmigte Wohnungen1 2 im Bezirk Wandsbek

In den Jahren 2017 bis Oktober 2021

Jahr

Baugenehmigungen für Wohnungen

im Bezirk Wandsbek

insgesamt

davon

Neubau

Baumaßnahmen

Anzahl

2017

2.916

2.512

404

2018

2.809

2.781

28

2019

1.879

1.815

64

2020

2.102

2.052

50

bis Oktober 2021

1.291

1.201

90

Gesamt

10.997

10.361

636

 

1 in Wohn- und Nichtwohngebäuden einschließlich Baumaßnahmen.

2 einschließlich Wohnungen in Wohnheimen.

 

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bautätigkeitsstatistiken.

 

 

a)      Wie hoch war der Anteil an Sozialwohnungen im Schnitt/in Prozent?

 

BIS:

 

Daten zu Sozialwohnungen liegen der Behörde für Inneres und Sport in den Bautätigkeitsstatistiken nicht vor.

 

 

b)      Wie hoch war der Anteil an Wohneigentum (Definition: Eigenheim und Eigentumswohnungen) im Schnitt/in Prozent?

 

BIS:

 

Daten zu Baugenehmigungen für das Berichtsjahr 2021 liegen voraussichtlich im März/ April 2022 vor.

 

Bei Beantragung der Baugenehmigung wird davon ausgegangen, dass die Eigentumswohnungen selbst bewohnt werden. Daten zu selbst bewohnten Ein- und Zweifamilienhäusern liegen im Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein nicht vor.

 

Genehmigte Wohnungen1 2 in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen im Bezirk Wandsbek in den Jahren 2017 bis Oktober 2021

Jahr

Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen

Anteil der Wohnungen in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen an der Anzahl der Wohnungen insgesamt

insgesamt

davon

Neubau

Baumaßnahmen

Anzahl

in %

2017

689

636

53

23,6

2018

659

635

24

23,5

2019

373

350

23

19,9

2020

550

545

5

26,2

bis Oktober 2021

245

241

4

19,0

Gesamt

2.516

2.407

109

22,9

 

1 in Wohn- und Nichtwohngebäuden einschließlich Baumaßnahmen.

2 einschließlich Wohnungen in Wohnheimen.

 

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bautätigkeitsstatistiken.

 

 

  1. Wie viele Wohnungen wurden seit Jahresbeginn 2017 im Bezirk Wandsbek gebaut und fertiggestellt?

BIS:

 

Daten zu den Baufertigstellungen für das Berichtsjahr 2021 liegen voraussichtlich im Mai/ Juni 2022 vor.

 

 

Fertig gestellte Wohnungen1 2 im Bezirk Wandsbek

in den Jahren 2017 bis 2020

Jahr

Baufertigstellungen für Wohnungen

insgesamt

davon

Neubau

Baumaßnahmen

Anzahl

2017

1.841

1.636

205

2018

3.015

2.742

273

2019

2.795

2.732

63

2020

2.531

2.527

4

Gesamt

10.182

9.637

545

 

1 in Wohn- und Nichtwohngebäuden einschließlich Baumaßnahmen.

2 einschließlich Wohnungen in Wohnheimen.

 

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bautätigkeitsstatistiken.

 

 

a)      Wie hoch war hier der Anteil an Sozialwohnungen im Schnitt/in Prozent?

 

BIS:

 

Daten zu Sozialwohnungen liegen der Behörde für Inneres und Sport in den Bautätigkeitsstatistiken nicht vor.

 

 

b)      Wie hoch war hier der Anteil an Wohneigentum im Schnitt/in Prozent?

 

BIS:

 

Daten zu den Baufertigstellungen für das Berichtsjahr 2021 liegen voraussichtlich im Mai/ Juni 2022 vor.

 

Bei der Baufertigstellung von Eigentumswohnungen kann nicht angegeben werden, ob diese Wohnungen selbst bewohnt werden. Daten zu selbst bewohnten Ein- und Zweifamilienhäusern liegen im Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein nicht vor.

 

 

Fertig gestellte Wohnungen1 2 in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen im Bezirk Wandsbek in den Jahren 2017 bis 2020

Jahr

Baufertigstellungen für Wohnungen in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen

Anteil der Wohnungen in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen an der Anzahl der Wohnungen insgesamt

insgesamt

davon

Neubau

Baumaßnahmen

 

Anteil in %

2017

520

464

56

28,2

2018

507

482

25

16,8

2019

573

542

31

20,5

2020

846

841

5

33,4

Gesamt

2.446

2.329

117

24,0

 

1 in Wohn- und Nichtwohngebäuden einschließlich Baumaßnahmen.

2 einschl. Wohnungen in Wohnheimen.

 

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bautätigkeitsstatistiken.

 

 

c)      Wie stellt sich die Entwicklung bei a) und b) je nach Jahr dar (bitte auflisten nach Jahr 2017, Jahr 2018, Jahr 2019, Jahr 2020 und aktuelles Jahr 2021)?

 

BIS:

 

Daten zu Sozialwohnungen liegen der Behörde für Inneres und Sport in den Bautätigkeitsstatistiken nicht vor. Daten zu den Baufertigstellungen im Jahr 2021 liegen voraussichtlich im Mai/ Juni 2022 vor.

 

 

 

Fertig gestellte Wohnungen1 2 im Bezirk Wandsbek

in den Jahren 2017 bis 2020

Jahr 

Baufertigstellungen für Wohnungen1 2 insgesamt

Baufertigstellungen für Wohnungen2 in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen

Wohnungen2 in Gebäuden mit Eigentumswohnungen

Anzahl

           insgesamt                            davon

Anteil in %

2017

1.841

520

28,2

2018

3.015

507

16,8

2019

2.795

573

20,5

2020

2.531

846

33,4

 

1 in Wohn- und Nichtwohngebäuden einschließlich Baumaßnahmen.

2 einschl. Wohnungen in Wohnheimen.

 

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bautätigkeitsstatistiken.

 

 

  1. In welchen 3 Stadtteilen wurden im Zeitraum 2017 bis Ende 2021 die meisten Wohnungen in Form von Wohneigentum geschaffen?

BIS:

 

Daten zu den Baufertigstellungen für das Berichtsjahr 2021 liegen voraussichtlich im Mai/ Juni 2022 vor.

 

Fertig gestellte Wohnungen1 in den drei Stadtteilen im Bezirk Wandsbek mit dem höchsten Anteil an Eigentumswohnungen

Fertig gestellte Wohnungen in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen

Stadtteil

2017

2018

2019

2020

Summe

Jenfeld

71

27

111

335

544

Wandsbek

50

62

22

178

312

Rahlstedt

51

17

138

103

309

 

1 einschl. Wohnungen in Wohnheimen.

 

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bautätigkeitsstatistiken.

 

 

  1. In welchen drei Stadtteilen wurden im Zeitraum 2017 bis Ende 2021 die wenigsten Wohnungen/Wohneigentum geschaffen?

BIS:

 

Daten zu den Baufertigstellungen für das Berichtsjahr 2021 liegen voraussichtlich im Mai/ Juni 2022 vor.

 

 

 

 

 

Fertig gestellte Wohnungen1 in den drei Stadtteilen im Bezirk Wandsbek mit dem niedrigsten Anteil an Eigentumswohnungen

Fertig gestellte Wohnungen in Wohngebäuden mit Eigentumswohnungen

Stadtteil

2017

2018

2019

2020

Summe

Steilshoop

9

9

Bergstedt

3

12

15

Duvenstedt

6

10

7

23

 

- Zahlenwert nicht vorhanden (genau Null).

 

1 einschl. Wohnungen in Wohnheimen.

 

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bautätigkeitsstatistiken.

 

 

  1. Wie hoch ist der Anteil an Wohneigentum, der

a)      bei städtischen Baumaßnahmen in den Jahren 2017-2021 geschaffen wurde?

Bezirksamt Wandsbek:

 

Hierzu liegen keine Daten vor. Das Bezirksamt Wandsbek hat keinen unmittelbaren Einfluss auf die Entscheidung, ob Wohneigentum geschaffen wird und ist für solche privat-rechtlichen Entscheidungsbelange auch nicht zuständig.

 

 

b)      in privater Bauträgerschaft in den Jahren 2017-2021 geschaffen wurde?

Bezirksamt Wandsbek:

 

Siehe Antwort zu Frage 5a.

 

 

  1. Wie viele Baugenehmigungen für privates Wohneigentum wurden bisher erteilt, die in 2022 realisiert werden können?

Bezirksamt Wandsbek:

 

Siehe Antwort zu Frage 5a.

 

 

  1. Wie viele Anträge auf Baugenehmigungen für den Bau von Wohneigentum liegen aktuell vor, die noch nicht erteilt worden sind / erteilt werden konnten?

Bezirksamt Wandsbek:

 

Siehe Antwort zu Frage 5a.

 

 

  1. Wie reagiert die Verwaltung auf den offensichtlichen Wunsch von Bürgerinnen und Bürgern aller Altersklassen nach Erwerb von Wohneigentum wird auch für diese Bevölkerungsgruppe ein Angebot geschaffen, das zudem zu günstigen Preisen erreichbar ist, so wie sich Politik und Verwaltung auch für günstige Mietwohnungen einsetzen?

BSW:

 

Der Drittelmix bei den einzelnen Wohnungsbauprojekten ab 30 Wohneinheiten – ein Drittel öffentlich geförderter Mietwohnungsbau, ein Drittel frei finanzierter Mietwohnungsbau, ein Drittel Eigentumswohnungsbau – ist im Sinne der Mieterinnen und Mieter und im Sinne der nachhaltigen Quartiersentwicklung mit guter sozialer Durchmischung und stabilen Nachbarschaften ein wichtiger Grundsatz, der sich als Zielmarke zur Orientierung bewährt hat. Daher haben der Senat und die Verbände der Wohnungswirtschaft im „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“ vereinbart, an ihm festzuhalten. Auch bei städtischen Grundstücken soll grundsätzlich Eigentumswohnungsbau möglich sein.

Über die städtischen Konzeptausschreibungsverfahren, bei denen das Konzept zu 70 % und der gebotene Grundstückspreis zu 30 % in die Bewertung einfließen, kann die FHH steuernd auf die Errichtung von Eigentumswohnungen zu günstigen Preisen Einfluss nehmen. Es gibt z. B. die Option, dass Bieter auf Verkaufspreise pro Quadratmeter Wohnfläche im Rahmen von gewissen Spannen bieten. Dadurch kann eine positive Bewertung im Rahmen der Ausschreibung vorgenommen werden, wenn die Verkaufspreise an die Endnutzer moderat sind.

Die FHH fördert selbstgenutztes Eigentum an Wohnraum durch verschiedene Förderprogramme der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB), von denen insbesondere das IFB-Ergänzungsdarlehen nachgefragt wird, als auch durch die Bereitstellung von Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Fördermöglichkeiten für privates Wohneigentum werden jährlich auf Messen und Veranstaltungen vorgestellt, welche 2020/2021 durch die Corona-Pandemie verschoben beziehungsweise ausgesetzt wurden. Die IFB ist regelmäßig vertreten auf Messen wie home2, Tag der Immobilie, Bergedorfer Bautage oder Hamburger Immobilienmesse. Der jährliche „Tag des Eigenheims“ wird von der IFB selbst ausgerichtet und fand bereits zum 20. Mal statt. Ebenso wird durch die IFB-Website, mit Newslettern sowie Flyern über die Fördermöglichkeiten informiert.

 

 

Anhänge

keine Anlage/n