Effizienz öffentlicher Ladeinfrastruktur in Wandsbek auf dem Prüfstand Auskunftsersuchen vom 21.08.2025
In den vergangenen Jahren haben die öffentliche Hand und Energiekonzerne erheblich in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge investiert. Die tatsächliche Nutzung dieser Ladepunkte bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück. Nach Angaben der Vorsitzenden des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, waren im ersten Halbjahr 2023 lediglich zwischen 3 und maximal 25 Prozent der öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Deutschland zeitgleich belegt.
Diese Zahlen deuten auf ein strukturelles Überangebot hin, das nicht nur wirtschaftlich ineffizient ist, sondern über Fehlallokationen letztlich auch zu höheren Kosten für Verbraucher führt.
Ein konkretes Beispiel zeigt sich im Stadtteil Volksdorf: Dort wurde die zulässige Parkdauer an einer E-Ladestation verkürzt. Eine Analyse ergab jedoch, dass der Ladepunkt weitgehend unterausgelastet ist und in weniger als 20 Prozent der Zeit bestimmungsgemäß genutzt wird. Gleichzeitig entfallen durch solche Ladepunkte dringend benötigte reguläre Parkplätze, die insbesondere für den lokalen Einzelhandel von Bedeutung wären.
Eine verkürzte Parkzeit vermag diesen Missstand nicht zu beheben, da eine Erhöhung der Auslastung nicht zu erwarten ist. Um künftig weitere ineffiziente Investitionen und Flächenkonflikte zu vermeiden, erscheint eine datenbasierte und ergebnisoffene Überprüfung der Genehmigungspraxis notwendig.
Dies vorausgeschickt fragen wir:
Die Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI) antwortet wie folgt: 26.09.2025
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Eine Auflistung aller öffentlich zugänglichen Ladepunkte nach Ladegeschwindigkeit, Land und Postleitzahl ist öffentlich auf der Website der Bundesnetzagentur einsehbar: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/E-Mobilitaet/Ladesaeulenkarte/start.html. Die Bundesnetzagentur weist auf ihrer Internetseite darauf hin, dass die Liste die Ladeeinrichtungen aller Betreiberinnen und Betreiber beinhaltet, die das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur vollständig abgeschlossen und einer Veröffentlichung im Internet zugestimmt haben. Die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladeeinrichtungen ist daher größer als auf der Website dargestellt. Zum Stichtag 26. August 2025 führt die Bundesnetzagentur 3.643 öffentliche Ladepunkte im Hamburger Stadtgebiet auf. Es handelt sich dabei um 2.922 Normalladepunkte (Ladeleistung von höchstens 22 kW pro Ladepunkt) und um 721 Schnellladepunkte (Ladeleistung von mehr als 22 kW pro Ladepunkt). Ob sich die Ladesäulen im öffentlichen Raum oder auf privaten Flächen befinden, wird nicht ausgewiesen. Eine Aufschlüsselung der öffentlich zugänglichen Ladepunkte auf einzelne Bezirke/ Stadtteile ist nicht möglich, da die Bundesnetzagentur nicht nach Bezirken/ Stadtteilen differenziert.
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Siehe Antwort zu Frage 1.
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Siehe Antwort zu Frage 1.
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Eine Auswertung auf bezirklicher Ebene liegt nicht vor. Darüber hinaus unterlägen diese Daten dem Betriebs- und Geschäftsgeheimnis der jeweiligen Ladesäulenbetreiber und könnten nicht veröffentlicht werden.
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Siehe Antwort zu Frage 4.
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Siehe Antwort zu Frage 4.
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
In 2.085 Haushalten im Bezirk Wandsbek befinden sich private Lademöglichkeiten. Sie teilen sich auf die nachstehenden Stadtteile wie folgt auf:
Stadtteil |
Anzahl privater Lademöglichkeiten |
Bergstedt |
117 |
Bramfeld |
153 |
Duvenstedt |
94 |
Eilbek |
19 |
Farmsen-Berne |
99 |
Hummelsbüttel |
70 |
Jenfeld |
34 |
Lemsahl-Mellingstedt |
109 |
Marienthal |
60 |
Poppenbüttel |
210 |
Rahlstedt |
305 |
Sasel |
310 |
Steilshoop |
11 |
Tonndorf |
39 |
Volksdorf |
186 |
Wandsbek |
60 |
Wellingsbüttel |
116 |
Wohldorf-Ohlstedt |
93 |
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Siehe Antwort zu Frage 1.
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Siehe nachfolgende Übersicht:
PKW in den Stadtteilen des Bezirks Wandsbek | |||
Stadtteil |
PKW (privat oder gewerblich) |
davon Kraftstoffart Elektro |
|
absolut |
in Prozent |
||
Eilbek |
7.168 |
218 |
3,0 |
Wandsbek |
17.446 |
690 |
4,0 |
Marienthal |
5.878 |
254 |
4,3 |
Jenfeld |
9.091 |
176 |
1,9 |
Tonndorf |
7.603 |
332 |
4,4 |
Farmsen-Berne |
14.768 |
320 |
2,2 |
Bramfeld |
22.330 |
819 |
3,7 |
Steilshoop |
6.236 |
80 |
1,3 |
Wellingsbüttel |
5.866 |
259 |
4,4 |
Sasel |
13.355 |
628 |
4,7 |
Poppenbüttel |
12.698 |
630 |
5,0 |
Hummelsbüttel |
8.803 |
346 |
3,9 |
Lemsahl-Mellingstedt |
4.218 |
213 |
5,0 |
Duvenstedt |
3.622 |
215 |
5,9 |
Wohldorf-Ohlstedt |
2.816 |
141 |
5,0 |
Bergstedt |
5.253 |
236 |
4,5 |
Volksdorf |
9.995 |
449 |
4,5 |
Rahlstedt |
39.059 |
1.031 |
2,6 |
Bezirk Wandsbek |
196.205 |
7.037 |
3,6 |
Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI):
Siehe Antwort zu Frage 4.
keine Anlage/n
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