Bunker nicht nur in Berne: Ruine oder Denkmal? Auskunftsersuchen vom 14.07.2022

Etwa in den Kriegsjahren 1942/43 sollen in Berne 5 Röhrenbunker entstanden sein, die von italienischen Fremdarbeitern errichtet wurden. Diese stehen heute noch. Drei Bunker stehen in dem Berner Wald, außerdem steht ein Bunker im Plattenfoort und einer neben dem Volkshaus im Saselheider Weg. Auch an anderen Stellen in Wandsbek stehen heute noch Bunker.

Gerüchteweise heißt es, dass zumindest zu einem Bunker im Berner Wald häufiger die Polizei gerufen wird, weil sich Jugendliche dort nicht immer ruhig aufhalten. Die Zugänge zu den Bunkern, die schon vor Jahren zugemauert worden sein sollen, sollen teilweise wieder aufgebrochen und wieder neu verschlossen worden sein. Heute sind viele Bunker beschmiert, beschädigt und wenig ansehnlich.

Würden die Bunker aus dem Wald entfernt werden, könnten sich dort die Natur, die Bäume und das Unterholz renaturieren. Auch andere Aspekte sollten berücksichtigt werden. Könnten in den Bunkern Fledermäuse angesiedelt werden oder wäre eine Nutzung als öffentlich zugängliches Denkmal möglich? Bunker außerhalb des Waldes könnten vielleicht auch zu anderen Zwecken genutzt werden oder Raum für neue Bauten schaffen. Dazu müssten die Eigentumsverhältnisse geklärt und eine Entscheidung für das weitere Vorgehen getroffen werden.

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt:             29.08.2022

Die Behörde für Kultur und Medien antwortet wie folgt:            01.09.2022

1. An welchen Orten sind Bunker im Bezirk Wandsbek vorhanden?

Bezirksamt Wandsbek:

Über diese Liste hinaus sind dem Bezirksamt Wandsbek keine weiteren Bunker bekannt.

2. Wer ist für die zu 1. genannten Bunker zuständig ist und wer ist ggf. Eigentümer der Bunker und/oder Grundeigentümer?

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe Antwort zur Frage 1.

3. Stehen die zu 1. genannten Bunker und deren zugehörigen Anlagen unter Denkmalschutz oder könnten sie abgerissen werden?

Bezirksamt Wandsbek:

Ob die zu 1. genannten Anlagen unter Denkmalschutz stehen kann nur abschließend durch die Behörde für Kultur und Medien (DA) angegeben werden. Die Abrissvorbehalte können sich nicht allein aus dem Denkmalrecht ergeben. In bestimmten Fallgestaltungen kann auch ein Abrissvorbehalt durch vor Ort geltende Erhaltungsbereiche ausgelöst werden. Im Übrigen siehe Antwort zur Frage 1.

Behörde für Kultur und Medien:

Von den zu 1. genannten Bunkern stehen folgende unter Denkmalschutz:

Schellingstraße 43/Fichtestraße,

Hasselbrookstraße 174,

Von-Hein-Straße 19.

Der Tiefbunker Hasselbrooksstraße 59-61/Ritterstraße 44 befindet sich auf dem Grund­stück einer denkmalgeschützten Schule.

Darüber hinaus prüft das Denkmalschutzamt gerade den Denkmalwert des Bunkers Bramfelder Chaussee 261.

4. Gibt es seitens der Verwaltung Überlegungen, die in Wandsbek befindlichen Bunker mit einem ähnlichen Konzept auszustatten, wie es bereits mit dem St. Pauli Bunker gemacht wurde, zum Beispiel als Anlaufpunkt für soziale Projekte, für Medien, für Begrünung der Bunker, um das Stadtklima zu verbessern oder auch sozialökologische Projekte zu schaffen?

Bezirksamt Wandsbek:

Nein.

5. Welche Vorschläge gab es bisher zur weiteren Verwendung der Bunker?

Bezirksamt Wandsbek:

Keine.

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