Baustellensituation in Bergstedt Beschluss der Bezirksversammlung vom 14.09.2023 (Drs. 21-7627)
Folgender Beschluss wurde gefasst:
Die zuständigen Stellen werden gebeten, die Baustellenkoordination anhand der in der Eingabe
Drs. 21-7536 erwähnten Sachverhalte zu erläutern und dabei auch mitzuteilen, wann die einzelnen Baumaßnahmen planmäßig abgeschlossen sein werden.
Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM):
Die BVM ist sich der in der Eingabe genannten, gebündelten Bautätigkeit bewusst, die zum einen durch die Erneuerung & Sanierung stark veralteter Infrastruktur bedingt ist.
Viele Straßen sind aufgrund von veralteten Bemessungsgrößen nicht für die heutige Verkehrsbelastung und den daraus resultierenden Beanspruchungen, vor allem des Schwerlastverkehrs, ausgelegt.
Zum anderen benötigt Hamburg neben dem Austausch der alten Leitungen (Gas, Wasser, Strom) auch neue Leitungen, z. B. bei Hausanschlüssen oder für Fernwärmeleitungen. Über 35 Prozent der Baumaßnahmen in Hamburg sind auf Leitungsarbeiten zurückzuführen, damit die Hamburger Bürger:innen weiterhin gut versorgt sind.
Die intakte Straßeninfrastruktur ist eine Grundvoraussetzung für moderne Mobilität und eine wirksame Maßnahme für ein langfristiges Sicherstellen des Verkehrsflusses.
Damit der Gesamtverkehrsfluss dennoch mit ausreichender Leistungsfähigkeit sichergestellt werden kann und Ausweich- und Umleitungsstrecken in gleicher Fahrtrichtung zur Verfügung stehen, gibt es in der BVM eine Koordinierungsstelle, die sich intensiv mit den Bezirklichen Koordinatoren, den Planerinnen und Planern jedes Baulastträgers, den Verkehrsunternehmen im Öffentlichen Personennahverkehr und der Polizei austauscht und ein Vorgehen empfiehlt.
Bei der Koordinierung wird grundsätzlich darauf geachtet, dass Maßnahmen sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen. Allerdings bedeutet jeder Eingriff in den Straßenraum in der Regel eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit und des Verkehrsablaufs. Baumaßnahmen werden daher aus Sicht der Verkehrsteilnehmer:innen betrachtet und die verkehrliche Situation möglichst optimal gestaltet. Die Verkehrsführung inkl. möglicher Umleitungen und entsprechenden Beschilderungen stimmen die Projektplaner grundsätzlich mit der Polizei und den Koordinatoren ab.
Die Ausweichrouten werden nach Möglichkeit nicht mit Baumaßnahmen belegt. Grundsätzlich werden alle Baumaßnahmen verkehrlich zueinander in Relation gesetzt. Immer wenn sich im räumlichen und zeitlichen Zusammenhang Veränderungen ergeben, wird die Wirkung auf alle relevanten Maßnahmen im Umfeld bewertet und geprüft. Welche Maßnahmen sich gegenseitig beeinflussen, wird im Einzelfall geprüft. In der Koordinierung wird nicht nur der betroffene Stadtteil betrachtet, sondern der gesamte Bezirk mit angrenzenden Straßen und Gebieten (Stadtteile, Bezirke, Landkreise und Autobahnen).
Wichtig zu wissen ist, dass trotz der Baustellenkoordinierung nicht jeder Stau bzw. stockender Verkehr insbesondere zu den Hauptstoßzeiten vermieden werden kann. Das Ziel ist, die Auswirkungen möglichst gering zu halten.
Für das Gebiet Bergstedt und Umgebung bedeutet dies im Detail:
Die Schließung des Schäferredders steht in Zusammenhang mit einer Baumaßnahme des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), der zurzeit im prioritären Netz der Hauptverkehrsstraßen die Bergstedter Chaussee grundinstandsetzt. Da der Straßenquerschnitt sehr beengt ist, kann die Maßnahme auf Basis der bundesweiten Richtlinien zur verkehrsrechtlichen Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen nur unter Vollsperrung ausgeführt werden. Die Instandsetzung war unumgänglich geworden, da die Fahrbahn mittlerweile starke Risse, Unebenheiten und Absackungen im Asphalt aufwies. Die Sanierung dient somit der Sicherstellung der Verkehrssicherheit. Zusätzlich werden auch die Gehwege und Nebenflächen erneuert. Des Weiteren werden unterhalb der Fahrbahn Regenwasserbehandlungsanlagen eingebaut, um das anfallende Oberflächenwasser aufzufangen und zu reinigen.
Die ausgewiesene Umleitungstrecke führt über den Straßenzug Volksdorfer Grenzweg/Volksdorfer Damm. Die Straße Schäferredder ist während der Bauzeit bewusst als Sackgasse ausgewiesen worden, um die Verlagerung von Umleitungsverkehren in Wohngebiete zu verhindern. Die Baumaßnahme ist mit dem Rettungsdienst der Feuerwehr abgestimmt, und sie wird, sofern die Wetterbedingungen im Herbst und Winter es zulassen, voraussichtlich im Frühjahr 2024 fertiggestellt sein.
Unter https://www.hamburg.de/baustellen ist eine Übersichtskarte von Hamburgs Baustellen angelegt. Dort sind hilfreiche Informationen zum Hintergrund einer Maßnahme, zur Dauer einzelner Bauabschnitte oder zu Umleitungen mit einfachem Klick auf die jeweilige Baustelle, wie etwa die in der Bergstedter Chaussee, zu finden.
Die in der Drucksache erwähnten Baustellen liegen ansonsten im bezirklichen Straßennetz. Die Koordination dieser Maßnahmen obliegt den bezirklichen Baustellenkoordinatoren.
Zu der Beschlussvorlage nimmt das Polizeikommissariat (PK) 35 wie folgt Stellung:
Die zuständige Stelle für die Beantwortung der Fragestellung im Zusammenhang mit der Baumaßnahme in der Bergstedter Chaussee und der direkt davon betroffenen anliegenden Straßen ist der Straßenbaulastträger, der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG).
Im erweiterten Umfeld der Baumaßnahme hat das PK 35 keine straßenverkehrsbehördlichen Anordnungen getroffen, die den Fahrverkehr aktuell beeinträchtigen.
Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.
keine Anlage/n