Stellungnahme zum Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Überbautes Abwassersiel am Lotseplatz freilegen
Der Harburger Hafen ist nicht nur ein belebtes Viertel für Wohnen und Arbeit geworden, sondern wird auch vielseitig durch Straßenfeste, Beachclub, Weihnachtsmarkt, Hafenfest oder Kino genutzt.
Für alle diese Events stellt sich stets die Frage nach Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüssen. Nun wurde von einem Veranstalter zusammen mit den Hamburger Wasserwerken festgestellt, dass sich im rechten nördlichen Teil des Lotseplatzes ein Abwassersiel befindet, das aber im Zuge der Platzgestaltung überbaut wurde.
Den Hamburger Wasserwerken (HWW) zufolge wäre es gut, wenn seitens des Bezirksamts Harburgs die HWW beauftragt würden, das auf dem Lotseplatz bereits existierende Abwassersiel freizulegen, das mit Gehwegplatten und ggf. noch einem Betonfundament überbaut wurde. Die HWW würden dann mit einer Sonde checken, wie der Zustand des Sieles ist und man könnte dann durchstoßen und es wieder mit einem Deckel versehen. Dieses und die anderen Abwassersiele entlang der Zitadellenstraße gehören zu den früher hier befindlichen Gebäuden.
Die mögliche Nutzung für Veranstaltende jeder Art wäre ein enormer organisatorischer und finanzieller Zugewinn.
Das Bezirksamt Harburg (Baudezernat oder Abtlg. Sondernutzung) möge Kontakt mit den zuständigen Abteilungen der HWW aufnehmen und die erforderlichen Schritte in die Wege leiten, um den Zustand und ggf. das Freilegen des verbauten Abwassersieles am Lotseplatz zu veranlassen.
Nachfolgend möge es der Bezirksversammlung wie auch den Veranstaltenden über die Abtlg. Sondernutzung Informationen zur Nutzbarkeit mitteilen.
FREIE UND HANSESTADT HAMBURG
Bezirksamt Harburg
30.05.2024
Das Bezirksamt Harburg nimmt zu dem Antrag wie folgt Stellung:
Der Lotseplatz wurde nie als Veranstaltungsfläche geplant. In früherer Zeit als privates Baugrundstück genutzt, ist diese mittlerweile öffentliche Verkehrsfläche im Bebauungsplan als Fußgängerbereich ausgewiesen. Dies war auch die Grundlage für die Planung und den Bau in den Jahren 2011 bis 2013. Ein auf dem Gelände vorhandener, alter Abwasserhausanschluss war zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt. Wäre der Abwasserhausanschluss bekannt gewesen, hätte dieser jedoch keinen Einfluss auf die Planung gehabt, da solche Anschlüsse für Fußgängerbereiche grundsätzlich nicht benötigt werden und meistens nicht stören, sodass sie in der Regel nicht entfernt werden müssen, sondern einfach unter der Straßenfläche verbleiben können. Letzteres ist mutmaßlich auch am Lotseplatz der Fall.
Der damals im Rahmen der Planung abgerufene und von Hamburg Wasser zur Verfügung gestellte Leitungsbestandsplan weist lediglich eine Leitung bis zum Grundstück aus. Für die ehemalige Privatgrundstücksfläche hatte Hamburg Wasser keine Unterlagen übermittelt. Mit dem Eigentumsübergang des privaten Grundstücks an den Bezirk ist auch das Eigentum an Altleitungen übergegangen. Die Nutzung des Platzes seit mittlerweile zehn Jahren als Veranstaltungsfläche ist auch im Sinne des Bezirksamtes. Dies ist jedoch auch der Tatsache geschuldet, dass das östlich des Platzes liegende Baufeld noch nicht bebaut wurde und für diverse Zwischennutzungen zusätzlich zur Verfügung stand. Unter anderem wurde die Fläche schon mehrfach im Rahmen des Harburger Binnenhafenfestes genutzt, welches vom Bezirksamt regelhaft unterstützt wird. Es ist bislang allen Veranstalter:innen gelungen, unter den vorliegenden Bedingungen die Fläche wirtschaftlich zu nutzen.
Umbauarbeiten an der Fläche, wie der Bau eines Abwasserschachtes, sind weder erforderlich noch vorgesehen – insbesondere vor dem Hintergrund, dass der in der Grobabstimmung befindliche Bebauungsplan Harburg 72/Heimfeld 55 den Lotseplatz einschließt. Dadurch zeichnen sich zukünftig städtebauliche Veränderungen in diesem Bereich ab. Davon unbenommen sind die dafür aktuell nicht zur Verfügung stehenden Ressourcen und der mit einer solchen Maßnahme verbundene Aufwand.
Bei einer zukünftigen Grundinstandsetzung der Zitadellenstraße würden die jetzigen Erkenntnisse über den vorhandene Abwasserhausanschluss berücksichtigt. Hierbei könnte gegebenenfalls ein Abwasserschacht neu errichtet werden. Eine solche Maßnahme würde jedoch frühestens nach Fertigstellung des ausstehenden Hochbaus erfolgen und ist noch nicht mit Ressourcen hinterlegt. Insofern ist eine Umsetzung dieser Maßnahme in den nächsten Jahren nicht absehbar.
Die Belange von Kindern und Jugendlichen wurden geprüft und werden bei Erschließungen berücksichtigt.
gez. Fredenhagen
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