NEU Gemeinsamer Antrag der Fraktionen DIE LINKE, SPD, CDU, Grüne und Volt betr.: Unterrichtsausfälle - wie steht es um die Schulen in Harburg?
Letzte Beratung: 03.12.2024 Bezirksversammlung Harburg Ö 14
Eine Senatsanfrage der DIE LINKE-Bürgerschaftsfraktion zu Unterrichtsausfällen und Vertretungen im Schuljahr 2023/24 ergab, dass die Hamburger Schulen stark von Unterrichtsausfällen betroffen sind. Zwar wurde die Zahl der Lehrer/innen hamburgweit um 303 Stellen auf 15.911 Stellen erhöht, dennoch werden viele Stunden vertreten oder fallen sogar ganz aus.
Auch im Bezirk Harburg findet nicht immer Unterricht nach Plan statt. Bei den bezirklichen Grundschulen liegt der Anteil der ersatzlos ausgefallenen Stunden offiziell unter einem Prozent, Vertretungsunterricht fand in den Grundschulen aber durchschnittlich bei 8,8 Prozent aller Schulstunden statt.
Noch etwas gravierender ist die Lage bei den Stadtteilschulen und Gymnasien. Die bezirklichen Stadtteilschulen ließen durchschnittlich sogar 2,6 Prozent der Schulstunden ganz ausfallen, 8,1 Prozent wurden durch Vertretungsunterricht ersetzt. Das heißt also, dass mehr als jede zehnte Schulstunde nicht nach Plan erteilt wurde. Auch bei den Gymnasien sieht es ähnlich aus: 1,7 Prozent aller Stunden fielen aus, 8,8 Prozent wurden vertreten. Viele Schulstunden werden zudem nicht fachidentisch vertreten, sondern einfach mit Arbeitsaufträgen oder Zusammenlegung von Klassen ausgefüllt.
Dass also insgesamt zirka neun Prozent der Schulstunden in allen bezirklichen Schulen nicht nach Plan erteilt wurden, sollte zu denken geben. Langfristig geht ein solcher Wegfall des planmäßigen Unterrichts zu Lasten einer guten schulischen Bildung. Gegensteuern ließe sich z. B. durch eine weitere Aufstockung des Lehrpersonals, um Unterrichtsausfälle zu verhindern und im Notfall zumindest einen fachidentischen Vertretungsunterricht anbieten zu können.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Mitarbeiter/innen der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) mögen in den Ausschuss für Bildung und Sport eingeladen werden, um zu berichten:
1. wo die Gründe für die Unterrichtsausfälle an den jeweiligen bezirklichen Bildungsstandorten liegen,
2. welche Planstellen an welchen Bildungsstandorten nicht besetzt sind und warum nicht,
3. wie aus ihrer Sicht die Anzahl der planmäßig erteilten Unterrichtsstunden erhöht werden kann und
4. wie sie die diesbezügliche Entwicklung für die Schuljahre 2024/25 sowie 2025/26 im Bezirk Harburg einschätzt.
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