Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Umbau Harburger ZOB und angrenzende Kreuzungen - Auswirkungen erträglicher machen
Letzte Beratung: 13.09.2022 Hauptausschuss Ö 2.14
Die Straßenbauarbeiten für den Umbau des Harburger zentralen Busbahnhofs (ZOB) und die angrenzenden Kreuzungen B73/ Hannoversche Straße bis hin zu Schlachthofbrücke beginnen voraussichtlich im November 2022 und sollen Anfang des Jahres 2025 beendet sein. Während der Bauphase wird es z. T. erhebliche Änderungen und Störungen im gewohnten Verkehrsfluss geben. Um Erschwernisse während der Bauzeit abzumildern und auch danach zu beseitigen, schlägt die Bezirksversammlung Harburg die Umsetzung der im Beschlusstext aufgelisteten Maßnahmen vor. Des Weiteren wird davon ausgegangen, dass in der Wilstorfer Straße der Verkehr gut fließen kann und nicht z. B. durch Parken in der 2. Reihe behindert wird.
Die ÖPNV-Fahrgäste müssen sich ab November 2022 auf gravierende Änderungen einstellen. Dies sollte nicht noch durch absehbare Sperrungen der S-Bahnstrecke Hamburg Hauptbahnhof – Neugraben erschwert werden (Punkt 1 des Beschlusstextes). Ein Ausweichen auf den Regionalverkehr ist mit einem Umsteigeknoten Harburg Rathaus nicht mehr gut möglich.
Mit der Einführung des Fahrdienstes "ioki" ab Januar 2023 besteht grundsätzlich die Möglichkeit, aus dem Kerngebiet Harburgs direkt zum Harburger Fernbahnhof zu kommen. Fahrten müssen Fahrgäste über eine App vorbestellen. Zum hvv-Fahrpreis muss dafür noch ein Zuschlag entrichtet werden. Daher könnte für Fahrgäste, die z. B. mit Gepäck von bzw. zur Fernbahn wollen, die Einrichtung eines Zubringerbusses zwischen Harburger Ring und Neuländer Platz sinnvoll sein. Dies hilft auch Geheingeschränkten. Diese Linie sollte am Harburger Ring (z.B. Höhe Haus der Kirche) starten und weiter über die Knoopstraße (Haltestelle vor der Kirche), Wilstorfer Straße (Haltestelle Reinholdstraße), Hohe Straße, B75, Großmoordamm, Hörstener Straße und Harburger Poststraße zum Neuländer Platz geführt werden. Die Rückfahrt verläuft über die Wilstorfer Straße (Haltestelle Reinholdstraße), Harburger Ring (Haltestelle dort) zur Haltestelle Höhe Haus der Kirche. Auf dem Neuländer Platz sollte die provisorische Haltestelle möglichst nah zum Tunneleingang liegen. So bleiben die Fußwege zu den Bahnsteigen der Gleise 1 bis 4 relativ kurz. Die Haltestellen „Knoopstraße“ und „Reinholdstraße“ dienen zum Umsteigen von den „Marmstorfer“ und „Wilstorfer“ Buslinien zur Fernbahn. Von November 2022 bis voraussichtlich zum Juni 2023 verbessert diese Linie zudem noch den Umsteigeverkehr zwischen der Achsen Bremer Straße und Winsener Straße. Dann fahren die Busse von der Bremer Straße wie gewohnt zum Bahnhof Harburg, die Busse in Richtung Winsener Straße müssen dann bereits über die Wilstorfer Straße ausweichen. Ein direkter Umstieg ist dann zwischen den Linien nicht mehr möglich. Ohne die Zubringerlinie müssten Fahrgäste sehr umwegig (über Harburg Rathaus) fahren oder weitere Fußwege (mindestens 350 m) zurücklegen.
Für die Buslinien Richtung Bremer Straße ist eine Abfahrtshaltestelle in der Knoopstraße (vor dem Museum) vorgesehen. Diese Haltestelle liegt weit weg vom S-Bahnhof Harburg Rathaus (mindestens 6 Minuten Fußweg). Auch wenn es betrieblich für HHA und KVG schwieriger ist, muss die gegenwärtige Haltestelle am Harburger Ring (vor dem Haus der Kirche) zur Starthaltestelle für die Linien Richtung Bremer Straße werden. Die Umsteigewege von der S-Bahn sind deutlich kürzer und es gibt Aufzüge. Die Pausenhaltestelle (sog. Überlieger) können in der Knoopstraße oder auch am Schlossmühlendamm vorgesehen werden.
Da das Umsteigen zwischen den Harburger Buslinien ohne den ZOB deutlich schwieriger wird muss am Harburger Ring auf eine gute Ausschilderung geachtet werden.
Darüber hinaus bringt eine neue Querverbindung eine Entlastung für die Umsteigesituation am Harburger Ring. Eine neue Buslinie z. B. zwischen Langenbek (Einhausring), Marmstorf (Einkaufszentrum), Eißendorf (AK Harburg) und S Heimfeld bietet für viele Fahrgäste deutlich kürzere Wege und ermöglicht in Heimfeld einen guten Übergang zur S-Bahn. Diese Linie bleibt auch nach den Bauarbeiten sinnvoll.
Mit dem Ende der Bauarbeiten sollen für den Kfz-Verkehr 3 Abbiegemöglichkeiten unterbunden bleiben. Für die Relationen von bzw. in die Moorstraße Richtung Fernbahnhof mag dies noch verschmerzbar sein. Das Verbot eines Linksabbiegens von der Walter-Dudek-Brücke Richtung Fernbahnhof und Phoenix-Center unterbindet dagegen eine wesentliche Zufahrt zum Phönix-Center aus Richtung Norden. Stattdessen werden 2 Geradeausfahrspuren von der Walter-Dudek-Brücke in Richtung Moorstraße vorgesehen. Zu befürchten ist, dass der Linksabieger von der Moorstraße in die Wilstorfer Straße nicht ausreichen wird, um den Kfz-Verkehr zum Phoenix-Center aufzunehmen. Auch die Einfahrt von der Wilstorfer Straße in das Phoenix-Center könnte den Verkehr behindern. Daher sollte nochmals geprüft werden, ob ein Linksabbiegen von der Walter-Dudek-Brücke Richtung Fernbahnhof und Phoenix-Center erhalten und auf eine 2. Geradeausspur verzichtet werden kann.
An der Hannoverschen Straße kann möglicherweise auf Höhe der Zufahrt zum Phoenix-Center das Fällen von 5 Bäumen vermieden werden, wenn die Busspur entsprechend eingekürzt wird.
Durch das Auflösen der gegenwärtigen Busspur auf der Hannoverschen Straße müssen die Busse in Richtung Bahnhof Harburg potenziell einmal mehr vor einer Ampel anhalten. Hier könnte eine „Grüne Welle“ auf der Hannoverschen Straße für den Busverkehr von der Winsener Straße bis zum ZOB bzw. umgekehrt für eine Fahrzeitverkürzung sorgen.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung und die Bezirksverwaltung werden gebeten, sich bei der BVM (Behörde für Verkehr und Mobilitätswende) und dem HVV dafür einzusetzen, dass folgende Punkte umgesetzt werden:
1. Zwischen November 2022 und Anfang 2025 erfolgen auf der S-Bahnstrecke Hamburg Hauptbahnhof – Neugraben werktags zwischen 6 und 23 Uhr keine planbaren Bauarbeiten, die einen Schienenersatzverkehr erforderlich machen.
2. Während der Bauzeit (voraussichtlich von November 2022 bis Anfang 2025) wird ein Zubringerbus vom Harburger Ring zum Neuländer Platz eingerichtet, um den Fernbahnhof mit dem Bus zu erreichen.
3. Der Abfahrtsbereich der Buslinien 145, 245, 340, 345, 544, 4148, 4200 und 4210 wird in den Harburger Ring (z. B. in Abfahrtsbereich A, vor dem Haus der Kirche) gelegt.
Für die dort geplanten Überlieger wird (z. B. in der Knoopstraße, vor dem Museum oder im Schlossmühlendamm auf der Busspur) Ersatz geschaffen.
4. Auf eine gute Ausschilderung und Wegeführung sowohl von/ zur S-Bahn sowie den Bushaltestellen am Harburg Ring untereinander ist zu achten.
5. Eine neue Buslinie wird ab November 2022 zwischen Langenbek, Marmstorf, Eißendorf, Heimfeld eingerichtet.
6. Ob das Linksabbiegen für Kfz von der Walter-Dudek-Brücke Richtung Fernbahnhof und Phoenix-Center weiterhin möglich bleiben kann, wird erneut untersucht. Falls ja, wird dafür die 2. Fahrspur auf der Walter-Dudek-Brücke Richtung Moorstraße genutzt.
7. Desweiteren wird überprüft, ob die zum Fällen vorgesehenen Bäume an der Hannoverschen Straße, Höhe der Zufahrt zum Phoenix-Center erhalten bleiben können, z. B. wenn die Busspur entsprechend eingekürzt wird.
8. Nach dem Ende der Bauarbeiten werden auf der Hannoverschen Straße für den Busverkehr „Grüne Wellen“ so geschaltet, dass die Busse möglichst ohne Halt von der Winsener Straße bis zum ZOB bzw. umgekehrt fahren können.
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.