Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Ausbau des Carsharing Angebotes im Bezirk Harburg
Die Mobilitätswende benötigt vielfältige Angebote. Aus diesem Grund sind in den von der IBA betreuten Neubaugebieten Fischbeker Heidbrook und Vogelkamp lokale Carsharing-Angebote vorhanden und auch für das nachfolgende Neubaugebiet Fischbeker Reethen geplant.
Diese Angebote sind privatwirtschaftlicher Natur und bislang nicht kostendeckend. Da Carsharing nicht als öffentliches Angebot vorgehalten werden wird, gilt es, die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Auch in Bestandsquartieren ist lokales Carsharing als Alternative und Anreiz zum Verzicht auf das eigene Auto eine sinnvolle und wichtige Ergänzung zur Ausweitung des Angebots im ÖPNV und zum Ausbau der Radinfrastruktur.
Deshalb hat die Bezirksversammlung in 2 Beschlüssen (Dr.S. 21-2127 und 21-1922) auch bereits für Wilstorf und für das TU-Viertel Mobilitätskonzepte unter Einbeziehung von lokalen Carsharing-Angeboten gefordert. Auch bei städtebaulichen Projekten muss zukünftig regelhaft geprüft werden, ob eine Integration von Carsharing für das Projekt und das angrenzende Bestandsquartier möglich ist. So können Neubauvorhaben einen Mehrwert für das angrenzende Quartier bringen.
So könnte bei den Neubauvorhaben an der Winsener Straße (B-Plan Wilstorf 37) ebenso ein lokales Carsharing-Angebot integriert werden, wie bei Projekt Fischbeker Heuweg (B-Plan NF 77).
Daneben ist allerdings weiterhin auch der Ausbau überregionaler Carsharing-Angebote und deren zentrale Sicht- und Verfügbarkeit ein sinnvolles Element der Mobilitätswende. Das setzt voraus, dass überregionale Carsharing-Anbieter ihre Vertriebsgebiete erweitern, Stellplätze an zentralen Orten vorhanden sind, so dass die Sichtbarkeit des Angebots erhöht wird. Auch braucht es Switch-Points an allen P+R Standorten.
1. Die Bezirksverwaltung möge sich weiterhin dafür einsetzen, dass in Neubaugebieten lokale Carsharing-Angebote planerisch vorgesehen und tatsächlich eingerichtet werden.
2. In Bestandsgebieten möge die Bezirksverwaltung sich dafür einsetzen und – soweit Einflussmöglichkeiten gegeben sind – mit Investoren vereinbaren, dass bei größeren Bauvorhaben im Zuge der Nachverdichtung für die jeweiligen Quartiere quartiersbezogene Möglichkeiten geschaffen werden, lokales Carsharing-Angebote nutzen zu können.
3. Die Bezirksverwaltung möge sich bei der Behörde für Verkehr und Mobilität (BVM) dafür einsetzen, dass die BVM sich darum bemüht, mit überregionalen Carsharing-Anbietern eine Ausweitung des Angebots für den gesamten Bezirk Harburg zu vereinbaren
4. Die Bezirksverwaltung wird gebeten im Benehmen mit den zuständigen lokalen Verkehrsbehörden dafür zu sorgen, dass an ausgewählten zentralen Punkten Stellflächen für Carsharing ausgewiesen werden.
5. Die Bezirksverwaltung wird gebeten, sich bei der BVM dafür einzusetzen, dass in allen P+R-Parkhäusern switch points eingerichtet werden, in denen Carsharing-Angebote vorhanden sind.
6. Bei den Carsharing-Angeboten ist darauf zu achten, dass diese ausschließlich elektrisch betriebene Fahrzeuge im Angebot haben. Bei den ausgewiesenen Carsharing-Stellplätzen ist eine entsprechende Lade-Infrastruktur vorzuhalten.