Gemeinsamer Antrag CDU - SPD - GRÜNE - FDP - LINKE betr. Lärmschutzkonzept Grundschulneubau Heidrand
Letzte Beratung: 11.01.2022 Hauptausschuss Ö 3.6
In der Sitzung des Stadtteilbeirates Neugraben-Fischbek vom 07.12.2021 wurde unter TOP 3 von Referentinnen der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) sowie Gebäudemanagement Hamburg (GMH) zum Stand der Schulbauplanung und -entwicklung in Süderelbe berichtet.
Bezüglich der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg wurden wesentliche Aspekte der Neubauplanung des Grundschulgebäudes am Standort Heidrand dargelegt.
Laut der Drucksache 21-1676.01 wird die Schule als vierzügige Grundschule mit Sozialindex 3 für 420 bis 460 Schüler/innen konzipiert. Neben einer Erweiterung der Zügigkeit sei in dem Gebäude darüberhinaus die Unterbringung einer Kita mit ca. 100 Krippen- und Elementarplätzen geplant.
In der Beiratssitzung wurde dazu ausgeführt, dass es sich bei dem Neubau um ein Pilotprojekt handele, welches politisch ausdrücklich so gewünscht sei. In der Drucksache 21-1676.01 war dazu bereits dargelegt worden, dass die Kita im Sinne des pädagogischen Baukonzeptes „Bildungshaus“ baulich in den Neubau integriert werde, um „eine optimale Zusammenarbeit zwischen frühkindlicher Bildung und schulischer Bildung zu ermöglichen“.
Bei näherer Betrachtung des Konzeptes und unter Einbeziehung von Praxiswissen wird deutlich, dass in einem solchen Gebäude die Interessen, Bedarfe und spezifischen Tagesrhythmen aller beteiligten Altersgruppen berücksichtigt werden müssen (z. B. Unterrichtszeiten der Grundschüler, Spielzeiten der Kitakinder,
Schlafzeiten von Krippenkindern, unterschiedliche Pausenzeiten von Schule sowie verschiedenen Kitabereichen). Dieses erfordert die rechtzeitige Prüfung und Einbeziehung eines sicher tragfähigen baulichen Lärmschutzkonzeptes.
Auf Nachfrage wurde allerdings - wie bereits in der Drucksache 21-1676.01 dargelegt – bestätigt, dass bei der aktuellen Bauplanung für den Standort Heidrand kein auf die Bedarfe der beteiligten Altersgruppen abgestimmtes spezifisches bauliches Lärmschutzkonzept entwickelt wurde. Vielmehr müsse hinsichtlich der Lärmbelastung „von allen Seiten aufeinander Rücksicht genommen werden“. Auch eine diesbezügliche gutachterliche Prüfung ist offenbar weder erfolgt noch in Planung.
In der Gesamtschau erscheint die Fähigkeit zur gegenseitigen Rücksichtnahme mehrerer Hundert 0-6 jähriger Kinder als Lärmschutzkonzept für ein als Pilotprojekt entwickeltes modernes Bildungshaus nicht ausreichend tragfähig, insbesondere auch da Unterrichtsräume der Kitaaußenfläche zugewandt liegen, das Lüftungskonzept aber über Öffnung der Fenster konzipiert wurde.
Die planerische Verantwortung sollte dabei weder an die Kinder noch an ihre Eltern oder das pädagogische Personal delegiert werden.
Vielmehr sind die Kinder vor einer die Lern- und Entwicklungsatmosphäre empfindlich störenden Lärmbelastung rechtzeitig zu schützen.
Eine diesbezügliche fachgutachterliche Überprüfung und ggf. Nachbesserung der Planung erscheint dringend erforderlich.
Die Bezirksversammlung beschließt:
1. Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung wird gebeten, bei der zuständigen Fachbehörde darauf hinzuwirken, dass das gesamte Baukonzept für das Grundschulgebäude Standort Heidrand unter Hinzuziehung von Fachexpertinnen und -experten hinsichtlich voraussichtlicher Lärmentwicklung grundlegend überprüft und ggf. überarbeitet wird. Dabei sollen vor allem bauliche Maßnahmen geprüft werden, die die Lärmprävention und die Schallreduktion (wie Dämmungen, Lüftungen etc.) zum Ziel haben und so ein gutes Miteinander von Kita und Schule fördern.
2. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird außerdem gebeten, erneut sachkundige Vertreterinnen und Vertreter in den Regionalausschuss Süderelbe einzuladen, um über die Ergebnisse der Lärmschutzexpertise und zu ergreifende bauliche Maßnahmen zu berichten.
Hamburg, den 10.01.2022
CDU-Fraktion
Ralf-Dieter Fischer Brit-Meike Fischer-Pinz
SPD-Fraktion
Frank Richter Holger Böhm
DIE GRÜNE-Fraktion
Bianca Blomenkamp Britta Ost
FDP-Fraktion
Viktoria Isabell Ehlers Tom Niemeier
DIE LINKE-Fraktion
Jörn Lohmann Simon Dhemija
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.