21-1666

Dringlichkeitsantrag SPD betr.Wohnungsbrand in der Lasallestraße

Antrag

Letzte Beratung: 09.11.2021 Hauptausschuss Ö 1.1

Sachverhalt


 

Am frühen Morgen des 19. Septembers sind bei einem Wohnungsbrand in der Lasallestraße im Phoenix-Viertel zwei Menschen ums Leben gekommen und eine dritte Person schwebt nach heutigem Stand in akuter Lebensgefahr. Wir alle sind voller Mitgefühl bei den Familien und Freunden der Opfer und auch der Helferinnen und Helfer, die bei ihrem engagierten Rettungseinsatz dies nicht verhindern konnten. Gleichwohl gilt es, zu hinterfragen, warum dies geschehen musste und ob dies nicht zu verhindern gewesen wäre.

Wie die Feuerwehr mitteilte, waren die drei Bewohner, zwei Männer und eine Frau, noch zu Beginn der Löscharbeiten aus dem Fenster einer Wohnung im zweiten Stock gesprungen. Laut Polizei verstarben die zwei Männer trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen der Rettungskräfte. Das Feuer selbst war schnell unter Kontrolle. Die Löscharbeiten dauerten etwas über eine Stunde. Zwölf weitere Menschen, darunter drei Kinder, wurden, wie einige Haustiere, von der Feuerwehr gerettet. Die Drehleiter konnten nicht eingesetzt werden, weil parkende Autos ein Einfahren in die Lassallestraße verhinderten.

Der Parkdruck in diesem dicht bebauten Bestandsquartier ist seit langem bekannt und Behinderungen von Rettungsfahrzeugen durch regelwidrig abgestellte Fahrzeuge von Bewohnern und Bewohnerinnen ebenfalls. Dass dies auch eine mögliche Ursache dieser Tragödie ist, ist nicht auszuschließen, wie weitere Gründe, die sowohl in baulichen als auch sicherheitsrelevanten Bereichen liegen können. Daher müssen Maßnahmen ergriffen werden, die eine Wiederholung verhindern oder zumindest weitgehend unwahrscheinlich machen. Enge Wohnverhältnisse in dicht bebauten und bewohnten Quartieren dürfen kein zusätzliches Lebensrisiko bedeuten.

Petitum/Beschluss


 

Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung wird gebeten, umgehend Vertreter der Bezirksverwaltung, der Innenbehörde und der Verkehrsbehörde in den Hauptausschuss einzuladen, um dort über den Brand zu berichten. Dabei ist ebenso auf die Umstände des konkreten Falls einzugehen (theoretische und reale Hilfsfristen des Einsatzes, Relevanz und mögliche Folgen von Behinderungen durch regelwidrig parkende Fahrzeuge, baulicher Zustand des Einsatzortes, Vorhandensein bzw. Funktionsfähigkeit von Warnsystemen wie Rauchmeldern, sowie weiterer sicherheitsrelevanter Aspekte), wie auch auf Möglichkeiten, derartige Fälle künftig möglichst zu verhindern. Insbesondere ist darauf einzugehen, inwieweit unter Beteiligung aller relevanten Akteure ein gemeinsames Sicherheits- und Rettungskonzept nicht nur für das Phoenix-Viertel, sondern auch für andere dicht bebaute Quartiere mit vergleichbarem Parkdruck, erarbeitet werden könnte. Hierbei sind sowohl bezirkliche Ordnungsmaßnahmen als auch polizeiliche und bauliche Maßnahmen im Baubestand sowie im fließenden und ruhenden Verkehr zu berücksichtigen.

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