Antrag SPD betr. Problemlagen im Phoenix-Viertel
Das Phoenix-Viertel in Harburg mit seinen fast 10 000 Bewohnern war Ende des 19. Jahrhunderts ein Vorzeigequartier für ein Wohnviertel für Arbeiter. Die errichteten Wohnungen mit fließendem Wasser und einer Toilette mit Spülung auf der Etage waren ein Fortschritt, der in Arbeiterwohnvierteln nicht üblich war.
Im 20. Jahrhundert, also fast ein Jahrhundert später stellte man fest, das für das Viertel ein dringender Handlungsbedarf bestand. Häuser und Wohnungen waren zum Teil heruntergekommen. Ehemalige Ställe in den Hinterhöfen wurden als Wohnraum angeboten und genutzt. Wohnräume waren überbelegt, Vandalismus und Vermüllung kennzeichneten das Gebiet. Spekulanten hielten Einzug.
Zwei Sanierungsmaßnahmen und zusätzlich ein Kümmerer der Stadtreinigung brachten zwar erhebliche Fortschritte, wie z.B. auch das neu errichtete Freizeitzentrum Feuervogel und die sanierte Sportanlage. Kinder und Jugendarbeit sollten zudem neuen Aufschwung in das Viertel tragen.
Der Aufschwung war jeweils allerdings nur von begrenzter Dauer. Dies mag man bedauern. Die Ursachen dieser Entwicklung sind vielschichtig. Liegen kann es u.a. daran, dass sich die Eigentümerstruktur und vor allem auch die Struktur der Bewohner zunehmend verändert hat. Hinzu kam, dass dort vorhandene Stabilisatoren, wie ansässige Läden und Handwerksbetriebe geschlossen wurden.
Zunehmend prägen Schlagzeilen wie Drogenhandel, illegales Glücksspiel, illegale Wettangebote, Gewaltdelikte und Kulturvereine mit kriminellem Hintergrund die Berichterstattung. Oder auch die im Viertel gelegene Wilstorfer Straße, die die gefährlichste Straße Hamburgs sein soll . Aber auch Vermüllung und Vandalismus nahmen erheblich zu. Die Polizei und die Mitarbeiter des Bezirksamtes sind wegen dieser Problemlagen in erheblichem Umfange eingebunden.
Der Bezirk hat darüber hinaus reagiert. Die Müllabfuhr holt wöchentlich mehrfach illegal entsorgten Müll ab und eine Stelle für ein Quartiersmanagement, verbunden mit der Erarbeitung eines Konzeptes, wurde ausgeschrieben.
Auf der anderen Seite können die Dienststellen, die sich mit den erheblichen Mängeln an und um die Mehrfamilienhäuser befassen sollen, auch illegalen Wohnraum u.a.m., nicht allen Feststellungen und Hinweisen nachgehen.
Die Verwaltung wird aufgefordert Gespräche mit den einschlägigen Fachbehörden, wie BIS / Polizei, Sozialbehörde, BSW u.a. zu führen, wie und in welcher Form eine unterstützende Zusammenarbeit ermöglicht werden kann und zu prüfen, wie und in welcher Form im Nachgang ein deutlich optimierter Einsatz von Ressourcen möglich ist.