Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Unterfinanzierung der bezirklichen Forstpflege beenden
Letzte Beratung: 26.04.2022 Bezirksversammlung Harburg Ö 29.1.2
Im Bezirk Harburg befinden sich große Waldgebiete, so in Hausbruch südlich der B 73 zwischen Bostelbek (A 7) und Neugraben (Falkenbergsweg) 770 ha Wald sowie 541 ha zusätzliche Flächen von Naturschutzgebieten, die durch den Forstbetrieb in Abstimmung mit dem Naturschutzamt betreut werden. In Eißendorf sind westlich der A7 und B75, bis Sottorf und Ehestorf, noch einmal 517 ha Waldfläche, außerdem gehören Revierteile der Wälder Im Stuck, Eißendorfer Sunder, Heimfelder Holz, der südlichen Haake und des Eißendorfer Forsts zum Bezirk Harburg.
Wälder sind wichtig – nicht nur zur Naherholung, sondern vor allem für das Klima, denn im Rahmen der Photosynthese entnimmt ein Baum das Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Im Klimaplan des Hamburger Senats ist deshalb sogar eine hamburgweite Aufforstung von ca. 7 Hektar Wald vorgesehen, das sind durchschnittlich 1 Hektar Wald je Bezirk. Durch die Aufforstung von ca. 7 Hektar Wald wird eine CO2-Reduzierung von ca. 1.890 t langfristig erwartet.
Deshalb ist die Forstpflege durch die Revierförsterei immens wichtig. Leider ist die forstliche Rahmenzuweisung des Senats bei weitem nicht auskömmlich, wie das Bezirksamt Harburg als Antwort auf unseren Berichtsantrag (Drs. 21-1244.01) näher ausführte. Die Rahmenzuweisungen zur Finanzierung der Revierförstereien wurden schon seit Jahrzehnten nicht angepasst. Die Revierförstereien erhalten jährlich zusammen 108 Tsd. € konsumtive (Eißendorf 48.300 €, Hausbruch 53.700 €) und 37.000 € investive Haushaltsmittel über Rahmenzuweisungen. Schon aufgrund der Fixkosten übersteigen die konsumtiven Ausgaben in 2020 die Rahmenzuweisungen mit 49.098 € und 69.689 € zum Teil deutlich.
Um langfristig gesunde Wälder zu haben, werden heutzutage Mischwälder bevorzugt, da sie z. B. weniger unter Schädlingsbefall oder Sturmschäden zu leiden haben. Auch die Fichten-Reinbestände im Eißendorfer Forst (ehemaliger Bundesforst) werden derzeit für den Umbau in strukturreiche Mischwälder vorbereitet. Solche Maßnahmen sowie die geplante Aufforstung müssen ebenfalls finanziert werden, was nicht mit den bisherigen Rahmenzuweisungen möglich ist.
Die Zahl der absterbenden Einzelbäume sowie abgestorbene Äste in den Kronen von Laubbäumen haben in den letzten Jahren zugenommen, ebenso wie die Nutzung der Wälder als Erholungsgebiet. Deshalb ist auf dem Gebiet der Verkehrssicherung und der Unterhaltung der forstlichen Infrastruktur der nötige Aufwand gestiegen. Deshalb sowie zur Sicherstellung der Arbeitssicherheit würde mittlerweile jeweils eine zusätzliche Forstwirtschaftsmeister- und Forstwirtstelle benötigt, die aber aufgrund der niedrigen Rahmenzuweisungen nicht finanziert werden können.
Die Bezirksamtsleiterin wird aufgefordert, sich beim Hamburger Senat dafür einzusetzen, die Revierförstereien und die Forstpflege im Bezirk Harburg auskömmlich zu finanzieren.
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