21-1407

Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - StoP-Projekte in Harburg unterstützen

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
13.02.2023
17.10.2022
25.05.2021
Sachverhalt

Allein in den ersten drei Monaten diesen Jahres sind in Hamburg und Umgebung bereits acht Frauen getötet wurden, die Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt erreicht ihren höchsten Stand seit zehn Jahren, die Zahl der Vergewaltigungen, Nötigungen und sexuellen Übergriffe in besonders schwerem Fall stieg um 35,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das sind alarmierende Zahlen. An jeder einzelnen hängen Schicksale und Leid. Geschlechterspezifische Gewalt steigt in all ihren Formen. Die Pandemie verschlimmert dabei die Lage vieler Frauen und Mädchen und kehrt die Versäumnisse, die es schon lange in der Finanzierung der Opferhilfelandschaft gibt, noch schärfer hervor. Während die Fallzahlen Gewaltbetroffener steigen, der Beratungsbedarf in der Opferhilfe wächst und die besondere Pandemiesituation ebenfalls zusätzliche Arbeit mit sich bringt, bleiben die Personalkapazitäten und Stundenkontingente in den Frauenhäusern und Beratungsstellen, die schon zuvor unzureichend waren, dieselben. Der Betreuungsschlüssel der Frauenhäuser wurde 2016 in Hamburg auf 1:8 vereinheitlicht und bewegt sich damit im Bundesdurchschnitt nach wie vor am untersten Rand. Ein für eine Kriseneinrichtung in einer Metropolregion untragbarer Zustand, der sich sowohl belastend auf die schutzsuchenden Frauen und ihre Kinder, als auch auf die Mitarbeiter:innen der Frauenhäuser auswirkt.

 

StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt gibt es in Harburg seit 2017 in Neuwiedenthal / Hausbruch und im Phoenixviertel / Wilstorf. Die Projekte sind finanziell minimal ausgestattet, die Personalsituation ist mit 0,5 VZÄ völlig unzureichend für die anfallende Arbeit. Um wirklich Gemeinwesenarbeit leisten zu können braucht es außerdem ein gemischtgeschlechtliches und/oder interkulturelles Team, d.h. mindestens für jedes Projekt eine halbe zusätzliche Stelle oder mindestens zusätzliche 10.000 Euro für Honorarmittel.

 

 

Petitum/Beschluss

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, Referent:innen der StoP-Projekte in den Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion einzuladen, damit diese umfassend über ihre Arbeit in Harburg und ihre Bedarfe berichten.